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Maslowsche Bedürfnishierachie

[Maslow, Motivationspyramide, Bedürfnispyramide]

Maslowsche Bedürfnispyramide


Die Maslowsche Bedürfnishierachie ist ein Modell zur Erklärung menschlicher Motivation. Menschen versuchen demnach zuerst die Bedürfnisse der unteren Stufen zu befriedigen, bevor die nächsten Stufen Bedeutung erlangen. Ursprünglich 5-stufig wurde das Modell 1970 um eine sechste Stufe "Transzendenz" erweitert. Die Bedürfnishierachie wurde 1958 von dem amerikanischen Psychologen und Gründervater der Humanistischen Psychologie Abraham Maslow entwickelt.

Die Stufen der Hierarchie sind:

  • Körperliche Grundbedürfnisse: Atmung, Trinken, Essen, Wärme, Schlaf und Sexualität(?)
  • Sicherheit: Wohnung, festes Einkommen, Gesetze / Regeln / Moral, Ordnung
  • Soziale Beziehungen: Freundeskreis, Partnerschaft, Liebe
  • Soziale Anerkennung: Status, Wohlstand, Geld, Macht, Karriere, Sportliche Siege, Auszeichnungen, Rangerfolge
  • Selbstverwirklichung: Individualität, Selbstentfaltung, Kunst
  • Transzendenz: Die Suche / das Erleben von etwas, das über das eigene Sein hinausgeht

Als Defizitbedürfnisse gelten die unteren 3 1/2 Stufen, sie müssen befriedigt sein, damit man zufrieden ist, aber wenn sie erfüllt sind, hat man keine weitere Motivation in dieser Richtung mehr (wenn man nicht durstig ist, versucht man nicht zu trinken). Einmal gestillte Defizitbedürfnisse bleiben nicht auf Dauer gestillt (irgendwann ist man wieder durstig).
Wachstumsbedürfnisse (ab Stufe 3 1/2) dagegen, können nie endgültig befriedigt werden.


Weitere Informationen

Die Maslowsche Bedürfnispyramide stellt nicht das reale Verhalten von Bedürftigen dar, sondern ist eine Empfehlung für diejenigen, die sich um sie kümmern. Höhere Bedürfnisse können durchaus auch ohne ständige Befriedigung der Defizitbedürfnisse angestrebt werden. Aber die Zuständigen für die Versorgung einer Stadt oder einer Truppe können Kreativität nicht höher gewichten als Sicherheit oder Religion höher als Brot, auch wenn die Betroffenen selbst so handeln.

Es ist sehr umstritten, inwieweit Sexualität wirklich zu den Grundbedürfnissen zählt, oder ob es eher auf der Stufe 3 anzusiedeln ist. Ehemalige KZ-Gefangene beispielsweise berichteten, dass in diesen Umfeld völligen Fehlens von Sicherheit und oft auch den körperlichen Grundbedürfnissen, Sexualität keine nennenswerte Rolle spielte.

Um die Bedürfnishierarchie zu verstehen, ist es wichtig sehr klar zwischen Bedürfnis und dem gezeigten Verhalten zu unterscheiden. Gezeigtes Verhalten ist nicht allein durch Bedürfnisse, sondern auch durch Rahmenbedingungen, wie die jeweilige Kultur oder die individuelle Lerngeschichte bestimmt. Das Bedürfnis nach sozialen Beziehungen um ihrer selbst willen, ist nicht als das Gleiche, wie das Pflegen der sozialen Beziehungen, um ein anderes Bedürfnis (z.B. das nach Essen oder Sicherheit) zu befriedigen. Im zweiten Fall ist das Verhalten instrumentell (= Mittel zum Zweck), ohne zwangsläufig vom Bedürfnis nach Gemeinschaft motiviert zu sein.

Ein Kritikpunkt ist, dass Maslows Bedürfnispyramide ein westlich-industriell sozialisiertes Statusdenken und einen Individualismus voraussetzt, der nicht selbstverständlich ist. Sie zeigt eine Hierarchie, die ohne diese Voraussetzungen nicht existiert. In Gesellschaften, für die die unteren Bedürfnisse relevant sind, streben die Menschen keineswegs danach, primär ihre körperlichen Grundbedürfnisse zu stillen, bevor sie nach Sicherheit und sozialen Beziehungen streben. Vielmehr sind die sozialen Beziehungen in Form des Aufgenommenwerdens und Verbleibens in einer Gruppe, Familie oder Stammesgemeinschaft die Voraussetzungen für Sicherheit und die Befriedigung der körperlichen Grundbedürfnisse. Dementsprechend steht auch das Wohl der Gruppe über dem eigenen. Man ist bereit, für die Gruppe zu sterben, denn ohne sie ist man ohnehin nicht lebensfähig. Die drei unteren Bedürfnisebenen dürfen demnach nicht als hierarchisch gegliedert angesehen werden, sondern bilden eher gemeinsam eine Vorstufe der materiellen Statussicherung für den darauf folgenden Bereich der sozialen Anerkennung.


Quelle: Wikipedia: Maslowsche Bedürfnispyramide

Die Maslowsche Bedürfnishierachie ist kein NLP, gehört aber zur psychologischen Allgemeinbildung.

Zuletzt geändert am 26. Juli 2008 um 21:05