Negationen

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[Verneinung]

Negation bedeutet Aufhebung, Verneinung oder Ablehnung (lat."negare" verneinen) Negationswörter sind nicht, kein, niemand, nichts, weder-noch, niemals, nirgends, ohne

Erläuterung

Häufig wird die Meinung vertreten, dass das Gehirn Negationen nicht verstehen kann. Dies ist jedoch nicht so. Der Inhalt einer Botschaft die eine Negation enthält, kann durchaus begriffen werde, allerdings geschieht dies nicht unmittelbar. An der Tufts-University ( Massachusetts, USA) wurde mittels Elektroenzephalographie untersucht, wie Negationen vom Gehirn verarbeitet werden. Dabei stellte sich heraus, dass das Gehirn einen Satz langsamer verarbeitet, wenn er eine Negation enthält. Grund dafür ist, dass Sachinhalt und visuelle Vorstellung in zwei unterschiedlichen Gehirnregionen aufgenommen werden.

Während die linke Gehirnhälfte für die logische Ebene der Aussage zuständig ist, verarbeitet die rechte Gehirnhälfte Bilder und Emotionen. Da dieser Teil des Gehirns keine Negationen „versteht“, das heißt, es nicht verhindern kann, das Bild oder die Emotion zu entwickeln (Test: "Denken Sie jetzt nicht an eine Spinne!"), kommt es zu einer Verzögerung des Begreifens, die dadurch entsteht, dass die logische Aussage, die die linke Gehirnhälfte erreicht, nicht zur Abbildung, der rechten Gehirnhälfte passt. Somit hat das Gehirn die Aufgabe eine Doppelbotschaft zu verarbeiten und reagiert mit Verwirrung. Je mehr Negationen eine Aussage enthält, umso länger ist das Gehirn beschäftigt, den Inhalt zu begreifen. Gehirn angemessen sollte eine wichtige Botschaft, die umgehend verstanden werden soll, also so formuliert sein, dass sie frei von Negationen ist.

Beispiel: „ Bleib stehen!“ → linke Gehirnhälfte = stehen vs rechte Gehirnhälfte = stehen = Kongruenz, somit direktes Erfassen möglich. „ Lauf nicht weiter!“ → die rechte Gehirnhälfte fabriziert das Bild „Laufen“, die linke Gehirnhälfte „anhalten“ = Inkongruenz. Somit kommt es zu einer zeitverzögerte Verarbeitung der Botschaft und Beschäftigung des Bewusstseins, um Kongruenz herzustellen. Das Unbewusste wird während dessen, ebenso wie beispielsweise bei Erschrecken, direkt ansprechbar.

Es gibt Zusammenhänge, in denen es nützlich sein kann, Negationen einzusetzen und das Bewusstsein des Gegenübers zu beschäftigen, somit den kritischen Faktor des Bewusstseins außer Kraft zu setzten und das Unbewusstsein zu erreichen.

So ist es beim Hineinführen in Trance oder Hypnose hilfreich, den kritischen Faktor abzulenken und dadurch die Möglichkeit zu schaffen, dass Unbewusste direkt anzusprechen. Bei Personen, die Angst vor Kontrollverlust oder andere Befürchtungen betreffs der Hypnose haben, kann dadurch das Einlassen auf die Hypnose erleichtert werden. Während der Trance- oder Hypnoseinduktion stellt das Benutzen von Negationen somit eine Möglichkeit dar, Widerstände zu umgehen.

Variationen

Hinweise & Beispiele

"Das hört sich nicht so an, als wäre es nicht so schwer."

"Wenn Du nicht möchtest, musst Du Dich nicht entspannen, denn Du wirst niemals ohne dass Du es nicht willst, keine Gelassenheit erfahren."

Siehe auch

Verwandte Begriffe

Literatur

NLP-Practitoner Handbuch, Teil II, C.Gramatke, A. Bachfeld, S. Philipp, 2014


Weblinks

http://de.wikipedia.org/wiki/Negation

http://blog.birkenbihl-sprachen.com/2013/03/bitte-nicht-lesen

http://www.mein-deutschbuch.de/lernen.php?menu_id=17#negationswoerter