Frank Farrelly

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Frank Farelly

Leben

Frank Farrelly (*26.8.1931; † 10.2.2013) war der Begründer und Entwickler der Provokativen Therapie bzw. des davon abgeleiteten Provokativen Stils und zeitweiser Kollege von Marshall B. Rosenberg.

Für seine innovativen und die Regeln überschreitenden Techniken hat Farrelly internationale Anerkennung in der Therapie erlangt.
"Warm, sarkastisch, humorvoll, unterstützend und kraftvoll effektiv, das ist es, worum es in der Provokativen Therapie geht"[1].

Farrelly hielt ein Master Degree in Sozialarbeit der katholischen Universität von Wisconsin und war Mitglied der Akademie der Sozialarbeiter. Er war weiterhin viele Jahre Professor an der Universität von Wisconsin für Sozialarbeit und Assistenzprofessor für Psychiatrie.


Leistungen

Farrelly war Autor zahlreicher Publikationen und Veröffentlichungen, in denen er sein Wissen zur Verfügung stellt.

Die Idee und Entwicklung der Provokativen Therapie entstand während seiner Tätigkeit in einer geschlossenen therapeutischen Einrichtung. Farrelly sei völlig unzufrieden mit seiner Effektivität als Therapeut gewesen und suchte nach neuen Lösungen. Mit der Erforschung von neuen Prozeduren, um signifikante und beständige Veränderungen in chronischen Patienten herbeizuführen, legte Farrelly den Grundstein für seinen provokativen Therapiestil.
In diesem institutionellen Umfeld arbeitete Farrelly 17 Jahre und konnte in dieser Zeit seine Techniken verfeinern und weiter entwickeln.

Später führte Farrelly eine sehr erfolgreiche private Praxis und fokussierte sich damit mehr auf die Arbeit mit Patienten außerhalb einer Institution. Wie schon zu seiner Zeit im institutionellen Umfeld lag sein besonderes Interesse in der Behandlung und im Umgang mit schweren Fällen.

Seine Arbeit präsentierte Farrelly in zahlreichen Seminaren, Workshops und Demonstrationen vor professioneller Hörerschaft nicht nur in Amerika sondern auch in Australien und Europa. Auf diese Weise machte ihn seine Erfahrung und sein Fachwissen über die Arbeit und Behandlung von ernsthaft gestörten Klienten zu einem interessanten und geschätztem Lehrer und Therapeuten.


Einsatz der Provokativen Therapie

Farrelly stellte mit seiner Provokativen Therapie alle bis dahin aufgestellten Therapieregeln auf den Kopf. Er machte auf diese Weise das befreiende Lachen in der Therapie gesellschaftsfähig und bewies, das gute und effektive Therapie nicht immer langwierig sondern durchaus kurzwellig und kurz sein kann. Mit Hilfe von provokativen Aussagen, humorvoller Übertreibung und durch paradoxe oder verzerrte Lösungsvorschläge soll gesunder Widerstand des Patienten geweckt und produktiv genutzt werden. Der Patient distanziert sich von seinem Krankheitszustand, in dem er durch Provokationen des Therapeuten über dessen Absurdität lacht[2].

Heute wird die Provokative Therapie in vielen Bereichen - dort wo Menschen mit Menschen arbeiten - eingesetzt:

  • Psychotherapie
  • Bildung und Beratung
  • Sozialpädagogik
  • Personenentwicklung
  • Management
  • Medizin und Homöopathie
  • Schule und Bildung
  • Beratungen aller Art
  • und einige mehr

Voraussetzungen

Als wichtige Grundvoraussetzungen für den Erfolg der Provokativen Therapie werden gesehen:

  • Akzeptanz
  • Empathie (die Möglichkeit, sich in andere Menschen hinein zu versetzen)
  • Selbstaktualisierung
  • Kongruenz
  • Authentizität


Bedeutung für das NLP

Inhalte der Provokativen Therapie werden manchmal im Coaching und in der Thearapie zusammen mit NLP-Methoden angewendet. Außerdem werden Elemente der Provokativen Therapie als Format in einigen NLP-Ausbildungen behandelt.


Statements über Frank Farrelly

"Frank Farrelly, der das Buch provokative Therapie geschrieben hat, ist wirklich ein exquisites Beispiel für unersetzbare Vielfalt."
  • von Paul Watzlawick:
"Jene Klienten, die bisher das Spiel der Therapien mit ihren Therapeuten gespielt haben, müssen sich wohl mit Respekt (möglicherweise sogar mit Bewunderung?) an Frank Farrelly erinnern, aber ich fürchte, er ist auch für jene Therapeuten ein schockierendes Beispiel, um in Laings Worten zu sprechen: "die spielen, indem sie das Spiel nicht spielen"."
  • von Leslie Cameron-Bandler:
"Jene Therapeuten, die als Genius in ihrer Einstellung anerkannt wurden, zeigen sicherlich eine weite Vielfalt in ihrem Verhalten. Im speziellen nützlich sind die Beispiele der Vielfalt von Milton Erikson Verhalten das man in Haley's "Uncommon therapie and advanced technikes of hypnotherapie" finden kann. Nicht weniger effektiv ist Frank Farrelly, dessen einzigartiger Stil in seinem Buch "Provokative Therapie" dargestellt wird."


Publikationen

  • Farrelly, Frank and Brandsma, Jeffrey. "Provocative Therapy", Meta Publishing Co., P.O. Box 565, Cupertino, CA 95014, 1974.
  • Farrelly, Frank. "Provocative Therapy", American Academy of Psychotherapists' Tape Library, No. 58, Phila., PA., 1971.
  • Farrelly, Frank and Quedenfeld, Carl. "Provocative Therapy With The Hearing Impaired Client" in Counseling Deaf People: Research & Practice, edited by Glenn Anderson and Douglas Watson, University of Arkansas, 1985.
  • Farrelly, Frank and Brandsma, Jeffrey. Provokative Therapie (German translation), Springer-Verlag, Berlin-Heidelberg, 1986.
  • Farrelly, Frank. (Simultanübersetzung durch P. Castle), "Provokative Therapie - Die Rolle des Humors in der Therapie" in Brucken von der Psychosomatik zur Allgemeinmedizin. E. Petzold, B. Luban-Plozza.

Weitere Publikationen

  • Ludwig, A.M., Farrelly, Frank. "The Code of Chronicity", Archives of General Psychiatry, 15; 562-568, 1966.
  • Ludwig, A.M., Farrelly, Frank. "The Weapons of Insanity", American Journal of Psychotherapy, 21; 737-747, 1967.
  • Farrelly, Frank. "Frannies Welt -- Eine Kindheit in Missouri." Quell Verlag, Stuttgart, Germany, 1997. ( "Frannie's World -- A Childhood in Missouri". [Autobiography of Frank ("Frannie") Farrelly from age five to sixteen] )


Quellen

  1. Zitat aus Farrelly Provokative Therapie
  2. Zitat aus Wikipedia

Weblinks