Repräsentationssystem

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[Repräsentationssystem, Repräsentations-System, Representational System, Modalität, Sinnessystem, Sinnesmodalität, Sinn]

Repräsentation (lat. repraesentare = anschaulich darstellen, wiedergeben, nachahmen, vertreten) ist die Darstellung von etwas durch etwas. Da wir die Wirklichkeit nicht direkt wahrnehmen können, repräsentieren wir sie, indem wir uns innerliche Vorstellungen, in den fünf Sinnesrepräsentationen, über die Welt bilden.

Repräsentationssystem, Modalität, Sinnessystem, Sinnesmodalität und Sinn bedeuten im NLP das gleiche!
... nämlich jeweils einen der fünf Sinne (Wege, Arten):

  • Sehen (Visuell)
  • Hören (Auditiv)
  • Spüren (Kinästhetisch)
  • Riechen (Olfaktorisch) und
  • Schmecken (Gustatorisch)

... in denen wir die Wirklichkeit abbilden (repräsentieren). Dieses Abbild der Wirklichkeit heißt im NLP Modell (Modell der Welt) oder Repräsentation.

Die NLP-Abkürzung für diese Fünfergruppe ist VAKOG (manchmal auch nur VAK).

Menschen nutzen diese 5 Sinneskanäle mit unterschiedlichem Schwerpunkt. Manche Menschen sind vorrangig visuell orientiert und nutzen nur wenig Informationen aus den anderen Kanälen. Wenn Menschen mit unterschiedlich dominanten Respräsentationssystemen aufeinander treffen, ist es wahrscheinlicher, dass es zu Missverständnissen kommt als Wenn diese Personen die gleichen Schwerpunkte hätten. Das bevorzugte oder aktuell dominante Repräsentationssystem kann man an vorherrschenden Signalwörtern oder körperlichen Hinweisen wie z.B Sprechgeschwindigkeit, Atmung etc., erkennen. [1]


Teilweise werden noch weitere »Sinne« genannt:

  • Aid = Auditiv internal digital = innerer Dialog
  • n/u = neutral/universal = alles andere


Die Unterkategorien der (Sinnes-)Modalitäten heißen Submodalitäten.


Es gibt eine spannende Diskussion über diese Einteilung. Müssten es nicht sechs, sieben oder acht Sinne sein? Immer wieder genannt wird hier der Gleichgewichtssinn.


Zum Thema »Sinne« vergleiche den Wikipedia-Artikel: http://de.wikipedia.org/wiki/Sinn_(Wahrnehmung)


Wörter und Redewendungen

Worte, die auf das verwendete Repräsentationssystem hinweisen

Visuell: sehen, schauen, beobachten, erscheinen, zeigen, dämmern, enthüllen, erkennen erleuchten, blinzeln, klar, verschwommen, deutlich, neblig, funkelnd, kristallklar, aufblitzen, vorstellen

Auditiv: hören, lauschen, tönen, Musik machen, harmonisieren, ein-/ausstellen, ganz Ohr sein, anklingen, schweigen, gehört werden, wiederhallen, taub, Dissonanz, einstimmen, Unterton, überhören, Frage

Kinästhetisch: fühlen, berühren, begreifen, einfangen, durchschlpfen, festhalten, einfühlen, Kontakt herstellen, rauswerfen, umdrehen, hart, gefühllos, bestimmt, kratzen, unbeweglich, in den Griff bekommen, fest, leiden

Unspezifisch: erfahren, verstehen, denken, lernen, handeln, entscheiden, motivieren, verändern, wahrnehmen, unsensibel, genau, aufnehmen, sich bewusst sein, wissen


Redewendungen, die auf das verwendete Repräsentationssystem hinweisen

Visuell: ein Blick; es scheint mir; der Schatten eines Verdachts; Vogelperspektive; einen Blick erhaschen; sich ausmalen; von Auge zu Auge; aufblitzen; einen Überblick bekommen; einen Eindruck gewinnen; trüber Gedanke; bei Licht besehen; angesichts; meiner Ansicht nach; sieht aus wie; vor der Nase haben; einen kurzen Blick werfen; mir ist ein Licht aufgegangen; ins Leere starren

Auditiv: Hintergedanke; Plappermaul; deutlich ausgedrückt; die Ohren volljammern; sich ausdrücken; einen Bericht geben; ein Ohr leihen; Stimmen hören; den Mund halten; Wort für Wort; in Hörweite; laut und deutlich; Aufmerksamkeit schenken; redegewandt; wie Katze schnurren; Erinnerungen wecken; um die Wahrheit zusagen; Zunge lösen, unerhört

Kinästhetisch: alles bereinigen; zum alten Eisen werfen; in den Griff kriegen; sich beherrschen; in der Luft hängen; den Daumen draufhaben; Verbindung aufnehmen; auf die Palme bringen; Hand in Hand; auf dem Teppich bleiben; die Karten auf den Tisch legen; Haare auf den Zähnen haben; Hals über Kopf; ich kann dir nicht folgen; ist mir entfallen

Ziel ist es, Rapport herzustellen, indem man verwendete Prädikate des Gegenübers seiner Kommunikation anpasst.

Leitsystem

Unter Leitsystem (engl. Leadsystem) oder auch Führungssystem versteht man im NLP das Repräsentationsystem, das eine Person benutzt um sich Informationen oder Erinnerungen zugänglich zu machen bzw. wieder hervorzurufen. Es ist dabei das Repräsentationsystem das bevorzugt für den Zugang verwendet wird. Es unterscheidet sich von den bevorzugten Repräsentationsystemen dadurch, dass es dafür zuständig ist Informationen in unser bewusstes Denken zu bringen.

Das Leitsystem kann man vorzugsweise an den Augenzugangshinweisen erkennen, jedoch ist empfehlenswert auch auf die Körperhaltung, Gestik und Mimik sowie Atmung als Informationsquelle hinzuzuziehen.


Beispiel
Die Frage „Erinnerst du dich noch an deinen letzten Urlaub?“ kann zuerst mit einem Gefühl der Wärme verbunden werden und dann in Bildern intern repräsentiert werden. Hierbei ist das kinästhetische Repräsentationsystem das Leitsystem, mit dem man zuerst die Erinnerung hervorruft und dann intern visuell (womöglich bevorzugt) repräsentiert (bevorzugtes Repräsentationssystem).


Weblinks

Artikel von Robert Dilts über Repräsentationssysteme (englisch)
  1. https://www.landsiedel-seminare.de/nlp-bibliothek/practitioner/p-02-00-repraesentationssysteme.html