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Im NLP weit verbreitet ist das [[TIGER|T.I.G.E.R.]]-Modell:<br>
 
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'''T'''iming: der beste Zeitpunkt ist kurz ''vor'' dem Höhepunkt der Empfindung. Dadurch wird das Anwachsen des Zustandes mitgeankert.<br>
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:'''T'''iming - '''I'''ntensität - '''G'''enauigkeit - '''E'''inzigartigkeit - '''R'''einheit<br>
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Version vom 26. April 2007, 21:27 Uhr

[Anker; Ankern; Anchor; Anchors; Anchoring]

Im NLP ist ein Anker die Verknüpfung eines sinnesspezifischen Reizes mit einer bestimmten Reaktion, wie z.B. emotionale Zustände oder internale Repräsentationen. Als ankern wird der Vorgang des Verbindens von Reaktionen mit bestimmten Reizen bezeichnet.

»[Ein Anker ist im wesentlichen] eine beliebige Repräsentation (intern oder extern erzeugt), die eine andere Repräsentation, oder eine Serie von Repräsentationen oder eine Strategie auslöst. Grundlage beim Ankern ist die Annahme, daß alle Erfahrungen als ›Gestalten‹ sinnlicher Information repräsentiert werden. Immer wenn ein Teil einer gewissen Erfahrung wieder eingeführt wird, werden auch andere Teile dieser Erfahrung in einem gewissen Maß reproduziert. Jeder beliebige Teil einer Erfahrung kann also als Anker benutzt werden, um einen anderen Teil dieser Erfahrung auszulösen.« (Dilts u.a., Strukturen subjektiver Erfahrung, Seite 134, Zitat gekürzt)

Allgemein erklärbar dürfte das Prinzip Anker sein, wenn man sich selbst einmal daran erinnert, wie ein bestimmtes lang nicht gehörtes Lied, welches gerade im Autoradio läuft, unmittelbar dazu führt, dass man sich in eine Situation zurückversetzt fühlt, in der man das Lied oft und viel gehört hat (erste/bestimmte Liebe, Flirt, Strandparty im Urlaub, Beerdigung, "unser Lied" von Partnern, Feierabendsong im Supermarkt usw.). Hierbei handelt es sich um einen typischen Anker: eine Sinneswahrnehmung (lange nicht gehörtes Lied) führt unmittelbar zu einem emotionalen Zustand (fühlen wie in einer bestimmten Situation "damals"). Das gleiche erleben viele Menschen auch mit bestimmten Düften/Gerüchen.

Sehr typische akustische Anker - die auch so geplant, gemeint und eingesetzt werden - sind Titelmelodien von TV-Serien/TV-Magazinen. Bekannt sind: Bonanza, Lindenstraße, Sesamstraße, Monitor, Spiegel-TV, Tagesschau. Hört man die Melodie, stellt sich bereits ein bestimmtes Gefühl ein, das von der Sendung erzeugt wird.
Eingesetzt werden akustische Anker auch in der Werbung (z.B. Barcardi, Telekom, Marlboro, Langnese). Der Leser prüfe sich, zu welcher Serie/Werbung ihm sofort die Melodie in den Sinn kommt. Das funktioniert so, als auch umgekehrt.

Anker können auch Gegenden, Gebäude, Räume, Plätze in Räumen, Gegenstände oder Kleidungsstücke sein, ebenso wie Menschen oder Tiere (alles kann ein Anker sein). Wenn man zu bestimmten Gelegenheiten beispielsweise geraucht hat, kann es sinnvoll sein, auf dem Weg zum Nichtraucher, diese Gelegenheiten zu meiden oder konsequent zu umzuankern. Wenn man schnell in einen bestimmten Zustand kommen will (Kreativität, Meditation, Klarheit) kann es helfen, immer den selben Ort aufzusuchen (mit immer dem selben Ziel von Kreativität, Meditation, Klarheit). Auch Worte und Gesten sind Anker, beispielsweise in der Meditation das OM und der Meditationssitz (optimalerweise in bestimmter Kleidung, am besonderen Ort, umgeben mit bestimmten Symbolen und Gerüchen sowie spezieller Musik (VAKO)).

Es gibt zeitliche Anker (z.B. Gegenwartsanker), Raumanker (z.B. Bodenanker), emotionale Anker (z.B. Ressourceanker) und neutrale Anker (z.B. Begriffe/Namen).

Ankern ist im NLP eine Basistechnik, die in fast allen NLP-Formaten eine Rolle spielt.

Beim Ankern wird nicht die klassische Konditionierungskette, nach Pawlow, durchlaufen (das Übertragen des unkonditionierten Reizes (Anblick von Futter) für die unkonditionierte Reaktion (Speichelfluß) einen den neutralen Reiz (Glockenton)). Dennoch handelt es sich beim Ankern um ein geprägtes ein Reiz-Reaktionsmuster (hervorrufen einer Reaktion durch einen neutralen Reiz).

Historisches

Anwendung, Einsatz

Anker werden eingesetzt, um Zustände gezielt abrufbar zu machen.

Ablauf, Kriterien

Zitat: »Grundlage beim Ankern ist die Annahme, dass alle Erfahrungen als ›Gestalten‹ sinnlicher Information repräsentiert werden. Immer wenn ein Teil einer gewissen Erfahrung wieder eingeführt wird, werden auch andere Teile dieser Erfahrung in einem gewissen Maß reproduziert. Jeder beliebige Teil einer Erfahrung kann also als Anker benutzt werden, um einen anderen Teil dieser Erfahrung auszulösen.« (Dilts u.a., Strukturen subjektiver Erfahrung, Seite 134, Zitat gekürzt)

Im NLP weit verbreitet ist das T.I.G.E.R.-Modell:

Timing - Intensität - Genauigkeit - Einzigartigkeit - Reinheit

Alternativ:
Was wird geankert? - Die Gesamt-Gestalt der Wahrnehmung (s.o.)
Wo wird geankert? - Der Reiz muss spezifisch sein. Normalerweise wird automatisch in allen Sinnessystemen geankert.
Wie wird geankert? - Am besten kurz vor dem Höhepunkt.

Hinweise & Beispiele

Die Intensität eines Ankers wird durch das Ausmaß des Ursprungserlebnisses oder/ und von der Häufigkeit der Wiederholungen beeinflusst.

Anker können "abgenutzt", umgewandelt oder verstärkt werden. Einen Circle of Excellence, der immer in unangenehmen Situationen eingesetzt wird, empfiehlt es sich wieder aufzuladen. Sonst "wandelt" er sich langsam in einen Stuck State Anker! Ist das Ergebnis des CoE allerdings i.d.R. ein Erfolg, stärkt er sich von allein.

Unser Leben ist voller Anker, sie

  • sind lebenswichtig: z.B. Gewohnheiten → heißen Topf an den Henkeln anfassen
  • entwickeln bei den Menschen Phantasien: z.B. Hubschrauber fliegt über einem Dorf → Einsatz der Bundeswehr? Notlandung? Rettungsaktion?
  • sind weniger nützlich: z. B. Prüfungssituationen → können Wissensleere auslösen
  • erzeugen negative Befindlichkeit (Phobien): z. B. enge Räume → Platzangst

Formate, in denen diese Technik angewendet wird

Ankern ist eine der Basistechniken im NLP, die in sehr vielen Formaten vorkommt.
Ankerformate sind:

Übung

Siehe auch

Verwandte Begriffe

Literatur

Weblinks