Benutzer:AndreF

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[Ursprungsressourcen] Ursprungsressourcen - von Julia Wiesemann und André Fritsch basierend auf den Formaten von Constanze Binz, Chris Mulzer und Carsten Gramatke

Ursprungsressourcen oder Kernressourcen (angelehnt an Alexa Mohl, Der große Zauberlehrling Teil 1, Seite 438ff "Core-Transformation oder Identity-Process") sind dir von Geburt an zu eigen und können ganz besondere Stärken, Talente und Fähigkeiten sowie besonderes Wissen sein. Oft geraten diese Ressourcen im Laufe des Lebens in Vergessenheit und sind daher nur den wenigsten Menschen bewusst. In diesem Format und im Rahmen der Timeline-Arbeit kannst du dich wieder an sie erinnern und dich mit diesen - sehr persönlichen - Ressourcen verbinden.

Für die folgende Übung entrolle eine Arbeits-Timeline als Linie auf dem Boden (siehe auch nlpedia-Artikel ‚Time Line‘ und ‚Bodenanker‘) und lege die Punkte Gegenwart (G), Vergangenheit/Geburt (VG) und Zukunft/Tod (ZT) fest.

VG<------------------------------------>G<------------------------------------>ZT

Als Hilfestellung bietet sich an, diese Punkte neben der Timeline zu kennzeichnen, z.B. durch ein Blatt Papier oder einen Gegenstand.

1. Nun stelle dich neben der Timeline direkt zum Punkt der Gegenwart. Bemerke von "außen", was du dort siehst, hörst und/oder fühlst und formuliere, was du visuell, auditiv und/oder kinästhetisch wahrnimmst, wenn du auf den Punkt deiner Gegenwart schaust.

2. Nehme deinen Platz in der Gegenwart auf der Timeline ein. Nimm einen ersten kurzen Blick in Richtung Zukunft und danach einen kurzen Blick in Richtung Vergangenheit - schau auf die möglichen Endpunkte. Vielleicht nimmst du an den beiden Endpunkten der Timeline glänzende Tore oder Pforten wahr, durch die helles Licht strahlt. Sieh, wie sich die Lichtstrahlen aus den beiden Toren (VG und ZT), in der Gegenwart, dort wo du stehst, aufeinandertreffen.

3. Wende deinen Blick und deine Sinne in Richtung der Zukunft. Spüre hinein in das, was vor dir liegt. Was siehst, hörst und/oder fühlst du?

Betrachte das Tor deiner Zukunft (ZT): Wie sieht es aus? Fühlst du dich wohl damit? Wenn nein: Wie sollte es aussehen, klingen oder sich anfühlen, damit du (später in dieser Übung) gerne auf dieses Tor zugehen magst? Verändere die Submodalitäten (siehe nlpedia-Artikel ‚Submodalität‘) dieses Zukunftstors bis du dich damit wohl fühlst.

4. Drehe dich um und wende dich dem Vergangenheitstor zu - dem Tag deiner Geburt. Spüre ein erstes Mal in das hinein, was dir ganz Besonderes mit auf diese Welt gegeben wurde. Eventuell versuchst du einfach mal von diesem Punkt in der Gegenwart (G) deine Ressourcen, die dir für dein glückliches und erfülltes Leben in dieser Welt mitgegeben wurden, zu erspüren. Was nimmst du wahr? Wie gut fühlt es sich schon jetzt an?

5. Verlasse nun am Punkt der Gegenwart (G) die Timeline und tritt neben sie. Gehe (vorwärts gewandt) die Timeline entlang bis zum Tor der Vergangenheit (VG). Sei dir immer wieder bewusst, dass dies der Zeitpunkt deiner Geburt/Vorgeburt ist - der Moment, in dem du auf diese Erde gekommen bist.

6. Betritt nun deine Timeline am Tor zur Vergangenheit (VG). Stelle dich genau auf der Timeline in das Tor, eher sogar noch etwas tiefer hinein, damit dich das lebendig strahlende Licht deines Ursprungs wirklich frei von allen späteren Erfahrungen aus diesem Leben durchströmt.

Was fühlst du? Welche Ursprungsressourcen waren schon ganz natürlich, rein und unverfälscht in dir, als du hier auf diese Erde gekommen bist? Welche Ressourcen machen dich ganz besonders und einzigartig? Welche (vielleicht verloren geglaubten) Ressourcen entdeckst du gerade wieder in dir? Genieße diesen Moment! Dies können z.B. sein: (Ur-)Vertrauen – Liebe - innerer Friede – Eins-Sein (Oneness) - Freude - Offenheit – Neugierde – Lernbereitschaft – Kreativität – Licht etc.

Hinweis: Es kann durchaus vorkommen, dass hier im Tor starke Gefühle in einem aufsteigen, auch Tränen der Ergriffenheit oder Rührung können sein. Das ist zunächst ganz normal. Solltest du jedoch hier tatsächlich denken, dass du negative Ressourcen in dir trägst und daher erschrocken bist, ist es sehr wichtig, SOFORT aus dem Tor neben die Timeline zu treten und diesen Gedanken zu klären. Negative Ressourcen sind an dieser Stelle und in diesem Format ein Irrtum, der sofort geklärt werden sollte!

7. Welche dieser Ursprungsressourcen sind dir gerade besonders wichtig? Wähle für diese Übung drei Ressourcen aus. Schaffe dir zu jeder dieser Ressourcen einzeln und nacheinander einen Zugang. Fühle dich ganz in dieses Gefühl ein. Vielleicht erspürst oder erlebst du die Kraft und Energie dieser Ressource, welche dich durchströmt. Ankere dieses starke, wundervolle Gefühl. Einige Personen bevorzugen einen kinästhetischen Anker, an einer für sie leicht zugänglichen und angenehmen Stelle, andere Personen nutzen gerne einen visuellen Anker, der sich bspw. in einem Smaragd oder einem Diamanten darstellt. Die Entscheidung liegt natürlich bei dir. Ankere deine drei Ressourcen gemeinsam auf eine Stelle oder ein Bild, so dass du schließlich alle drei Ursprungsressourcen auf einem Ankerpunkt gestapelt hast (Stacking Anchor, siehe auch nlpedia-Artikel ‚Anker‘).

8. Gehe anschließend auf der Timeline mit den aktivierten Ursprungsressourcen und mit dem ausgelösten Anker langsam durch deine Vergangenheit bis in die Gegenwart. Vielleicht bemerkst du, wie deine aktivierten Ursprungsressourcen auf deine erinnerte Vergangenheit strahlen und du somit deine Vergangenheit anders (in einem anderen Licht) siehst oder erlebst. Möglicherweise begegnet dir eine Erinnerung, etwas aus deiner Vergangenheit, die mit Hilfe deiner Ursprungsressourcen eine heilsame Veränderung erfahren kann? Dann bleibe kurz stehen und setze deine Ressourcen gleich ein. Registriere ebenfalls, wenn du an einen Punkt kommst, der sich jetzt beim Durchschreiten schon quasi automatisch verändert hat und gehe langsam weiter.

Anregung: Die Begleitperson (Coach) kann während des Führens des Coachees entlang der Timeline nicht nur den Anker gedrückt halten, sondern zusätzlich die Ursprungsressourcen als Zauberwort-Dusche in angenehmer Lautstärke sagen. Der Anker kann dann gegen Ende, kurz vor Erreichen der Gegenwart sanft gelöst werden.

9. In der Gegenwart angekommen, halte einen Augenblick inne und genieße deine veränderte oder erweiterte Präsenz. Wenn du dich bereit fühlst, schreite weiter voran in die Zukunft.

Sende das Licht deiner Ursprungsressourcen ganz bewusst die Timeline entlang und bemerke, wie sie sich verändern. Vergegenwärtige dir nochmals, dass diese Ursprungsressourcen schon immer Teil von dir waren und es möglicherweise nur ihrer Erinnerung bedurfte.

10. Bleib an einem Punkt deiner Wahl in der Zukunft stehen und schaue zurück in Richtung Gegenwart. Beantworte dir folgende Frage: Wenn du schon immer mit diesen Ursprungsressourcen bewusst durchs Leben gegangen wärest, wie hättest du für dich bedeutende Lebenssituationen erlebt? Was wäre anders gewesen?

11. Verlasse nun wieder deine Timeline, trete neben sie und kehre entlang der Timeline zurück zum Punkt der Gegenwart. Bleib dort außerhalb der Timeline stehen. Nehme dich als dein “Selbst“ wahr und erlebe Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft als ein Ganzes, als eine Einheit. Verinnerliche das Bewusstsein von diesem Zeit-Kontinuum und in deinem gegenwärtigen Sein, gerne auch unterstützt durch eine Geste (z.B. mit Blick auf die Timeline erst die Arme ausbreiten und die ganze Zeitlinie umarmen, dann die Hände vor der Brust aneinanderlegen). Wie sieht deine Timeline jetzt aus?

12. Zum Abschluss: Betritt deine Timeline am Punkt der Gegenwart (G). Mache nochmals ganz bewusst (auf der Timeline) von der Gegenwart einen ersten Schritt in die Zukunft (future pace): Was wirst du innerhalb der nächsten 24 Stunden tun, um deine (wiedererinnerten) Ursprungsressourcen zu leben? Welche kleine Maßnahme markiert den Anfang? Und woran kannst du erkennen, dass du sie lebst?

13. Timeline-Arbeiten sollten optimalerweise immer auch am Punkt der Gegenwart beendet werden. Gehe nun deinen ersten Schritt wieder zurück auf den Punkt der Gegenwart (G) und verlasse anschließend deine Timeline.