EMDR: Unterschied zwischen den Versionen

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Cora Besser-Siegmund & Harry Siegmund: EMDR im Coaching, Junfermann, Paderborn, 2. Auflage 2005. ISBN 978-3-87387-431-2
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Cora Besser-Siegmund & Harry Siegmund: EMDR im Coaching, Junfermann, Paderborn, 2. Auflage 2005. ISBN 9783873874312
  
 
Ricky Greenwald: EMDR in der Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen. Ein Handbuch, Junfermann, Paderborn 2001. ISBN 978-3-87387-431-2
 
Ricky Greenwald: EMDR in der Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen. Ein Handbuch, Junfermann, Paderborn 2001. ISBN 978-3-87387-431-2
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Oliver Schubbe: EMDR – der Lehrfilm des Instituts für Traumatherapie, (1 DVD, 50 Min.), Vandenhoeck & Ruprecht, Berlin 2005, ISBN 3-525-49080-1
 
Oliver Schubbe: EMDR – der Lehrfilm des Instituts für Traumatherapie, (1 DVD, 50 Min.), Vandenhoeck & Ruprecht, Berlin 2005, ISBN 3-525-49080-1
 
  
 
=== Weblinks ===
 
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Version vom 2. Dezember 2009, 00:39 Uhr

[Eye Movement Desensitization and Reprocessing]


EMDR ist eine Methode zur Behandlung von Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS), die durch gezielte und geführte Augenbewegungen die rechte und die linke Hälfte des Gehirns stimuliert und somit neuronale Verbindungen schafft, die zur Verarbeitung traumatischer Erlebnisse erforderlich sind. EMDR ist seit 2006 vom wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie für die Behandlung von PTBS wissenschaftlich anerkannt.


Historisches

Die NLP-Anwenderin Dr. Francine Shapiro hat die Wirkung von EMDR eher zufällig bei einem Spaziergang im Park entdeckt. Bei ihr war eine Krebserkrankung diagnostiziert worden. Die dadurch ausgelösten Ängste und Sorgen verschwanden plötzlich während des Spaziergangs und tauchten auch nicht mehr auf. „Was mich in diesem Fall so verblüffte, war, dass sich die belastenden Gedanken in diesem Fall verändert hatten und verschwunden waren, ohne dass ich bewusst etwas unternommen hatte, um dies zu erreichen. Ich merkte schließlich, dass immer dann, wenn mir belastende Gedanken kamen, meine Augen anfingen, sich sehr schnell in einer Diagonale hin- und herzubewegen.“ (aus EMDR, Grundlagen und Praxis von F. Shapiro). Francine Shapiro ging der Sache auf den Grund und fand heraus, dass sich wegen des permanenten Wechsels von Licht und Schatten während des Spazierganges ihre Augen ständig hin- und herbewegt hatten. Aus diesen zufälligen Augenbewegungen entwickelte sie die Methode „bilateraler Stimulation“ durch gezielte Augenbewegungen. Der Spaziergang war 1987 und gilt als Geburtstunde von EMDR. Inzwischen ist die Methode weltweit anerkannt und hat schon vielen Patienten geholfen.

Anwendung,Wirkung

In der Traumatherapie aber natürlich auch um in belastenden Situation mehr Klarheit zu erreichen. Wie EMDR genau wirkt ist noch nicht abschließend erforscht. Dass es wirkt, ist vielfach in der Praxis bewiesen. Unterschiedlichste Langzeitstudien weisen nach, dass EMDR schneller und besser wirkt als andere bekannte Therapiekonzepte. Der derzeitige Stand der Forschung geht davon aus, dass bei einem Trauma Bilder des schrecklichen Erlebnisses in der rechten Hirnhälfte gespeichert werden. Gleichzeitig wird die linke Hirnhälfte mit dem Sprachzentrum blockiert. Es kommt zum „sprachlosen Entsetzen“. Durch die fehlende Verbindung der beiden Hirnhälften kann das traumatische Ereignis nicht in Sprache umgewandelt und auch nicht angemessen verarbeitet werden. In der EMDR-Behandlung werden nun aktiv beide Hälften des Hirns durch Stimulation aktiviert, wodurch neuronale Verbindungen geschaffen werden, die eine Verarbeitung des traumatischen Erlebnisses ermöglichen. Wurde die Stimulation anfangs nur visuell ausgelöst, hat man inzwischen erkannt, dass der Effekt vergrößert werden kann, wenn auch auditive und kinästhetische Anregungen eingesetzt werden.


Ablauf

Wichtig bei der Anwendung von EMDR ist ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Klienten. Durch die intensive Beschäftigung mit traumatischen Erlebnissen kann eine Verschlimmerung des Zustandes erreicht werden, wenn nicht sorgfältig gearbeitet wird. Im ersten Schritt geht es darum, herauszufinden, welches Trauma behandelt werden soll und welche Ressourcen der Klient hat, auf die er zurückgreifen kann. Diese gilt es zu stärken und noch besser nutzbar zu machen, um den Klienten im zweiten Schritt zu stabilisieren und für EMDR vorzubereiten. Wenn der Coach sicher einschätzen kann, wie der Klient reagiert und ausreichend „Notfallpläne“ zur Hand hat, kann im vierten Schritt die eigentliche EMDR-Behandlung beginnen. Der Klient konzentriert sich auf das traumatische Erlebnis und die Anregung beider Hirnhälften durch visuelle, auditive und kinästhetische Stimulation sorgt dafür, dass die Informationen im Bewusstsein vervollständigt werden. Das ermöglicht eine Neuverarbeitung des Erlebten. Auf dem Weg der Verarbeitung ist der Klient durch Angebote und Vorschläge zu unterstützen, die ihm die Auseinandersetzung angenehmer machen. Ist der wünschenswerte Zustand erreicht, wird er verankert. Danach folgen Test und Öko-Check.


Variationen

Hinweise & Beispiele

Übung

Siehe auch

Verwandte Begriffe

EMI Eye Movement Integration (das NLP-Pendant zu EMDR)
WingWave (die nicht therapeutische Coaching-Variante)

Literatur

Cora Besser-Siegmund & Harry Siegmund: EMDR im Coaching, Junfermann, Paderborn, 2. Auflage 2005. ISBN 9783873874312

Ricky Greenwald: EMDR in der Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen. Ein Handbuch, Junfermann, Paderborn 2001. ISBN 978-3-87387-431-2

Arne Hofmann: EMDR in der Therapie psychotraumatischer Belastungssyndrome, Thieme, Stuttgart 2005. ISBN 3-13-118243-1

Christine Köhnke: Pilotstudie zur Evaluation der EMDR-Therapie mittels psychometrischer Verfahren und EKP Med. Hochschule Dissertation, Hannover 2000

Friedhelm Lambrecht, Ursula Gast (Hrsg.): Praxis der Traumatherapie. Was kann die EMDR leisten?, Pfeiffer bei Klett-Cotta, Stuttgart 2001. ISBN 3-608-89684-8

Howard Lipke: EMDR und andere Ansätze der Psychotherapie, ein integratives Modell, Junfermann, Paderborn 2001. ISBN 3-87387-467-9

Joan Lovett: Kleine Wunder. Heilung von Kindheitstraumata mit Hilfe von EMDR, Junfermann, Paderborn 2000. ISBN 3-87387-427-X

Laurel Parnell: EMDR - der Weg aus dem Trauma. Über die Heilung von Traumata und emotionalen Verletzungen, Junfermann, Paderborn 1999. ISBN 978-3-87387-402-2

Laurel Parnell: EMDR-Therapie mit Erwachsenen. Kindheitstrauma überwinden. Pfeiffer bei Klett-Cotta, Stuttgart 2003. ISBN 3-608-89713-5

Oliver Schubbe (Hrsg.): Traumatherapie mit EMDR. Ein Handbuch für die Ausbildung. Vandenhoeck & Ruprecht, 2004. ISBN 3-525-46214-X

Francine Shapiro: EMDR. Grundlagen & Praxis; Handbuch zur Behandlung traumatisierter Menschen Junfermann, Paderborn 1999. ISBN 978-3-87387-360-5

Francine Shapiro, Margot S. Forrest: EMDR in Aktion. Die neue Kurzzeittherapie in der Praxis, Junfermann, Paderborn, 3. Auflage 2007. ISBN 978-3-87387-385-8

Francine Shapiro (Hrsg.): EMDR als integrativer psychotherapeutischer Ansatz., Junfermann, Paderborn 2003. ISBN 978-3-87387-431-2

Robert H. Tinker, Sandra A. Wilson: EMDR mit Kindern. Ein Handbuch, Junfermann, Paderborn, 2. Auflage 2006. ISBN 978-3-87387-425-1

Hensel, T., Meusers, M. (Hrsg.). EMDR mit Kindern und Jugendlichen. Göttingen: Hogrefe 2006, ISBN 3-8017-1941-3

Filme

Oliver Schubbe: EMDR – der Lehrfilm des Instituts für Traumatherapie, (1 DVD, 50 Min.), Vandenhoeck & Ruprecht, Berlin 2005, ISBN 3-525-49080-1

Weblinks

http://www.emdr-institut.de/

http://de.wikipedia.org/wiki/EMDR