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Elevator Pitch oder Elevator Speech


Elevator Pitch oder Elevator Speech


Was machen Sie beruflich?


Diese Frage hört man als Selbständiger und Freiberufler häufig. Auf einer privaten Party oder einer geschäftlichen Veranstaltung lernt man jemand kennen und wird gefragt, was man denn so macht. Auch während eines Seminars, in einem Arbeitskreis oder einem Branchentreffen soll jeder sich kurz vorstellen. Bei einigen Social- Media Treffen ist es gang und gäbe, vorher ein kurzes Statement abzugeben. Eine einmalige Gelegenheit, alle Vorteile der eigenen Person und des Unternehmens zu präsentieren.


Dann kann man einen Elevator Pitch einsetzen denn, wir wissen “Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance.”


Der Elevator Pitch (oder auch Elevator Speech) ist ein kurzer Auszug einer Idee für eine Dienstleistung oder ein Produkt und bedeutet „Aufzugspräsentation“.


30 – 60 Sekunden können über Erfolg oder Misserfolg entscheiden.


Ob in einer Vorstellungsrunde, am Telefon oder bei einem zufälligen Treffen - meist hat man nur diese paar Sekunden, um sich und das was man tun vorzustellen - schätzungsweise so viel Zeit wie bei einer Aufzugsfahrt. Schafft man es in dieser kurzen Zeit, das Gegenüber neugierig zu machen?


Wenn man sich „Elevator Pitch“ zurecht legt, kann man gezielt ins Gespräch kommen. Mit einem ganz persönlichen Elevator- Pitch trifft man den Nerv des Gesprächpartners, steigert den Herzschlag, gewinnt Zeit und die Chance, sich intensiver darzustellen - der erste Schritt zu einer neuen (Kunden-) Beziehung.


In den 80er-Jahren nutzten junge karriereorientierte Vertriebler und Aufsteiger die Dauer einer Aufzugsfahrt, um ihre Vorgesetzten in kürzester Zeit von ihren Anliegen zu überzeugen.


Der Begriff wird heute typischerweise im Kontext von Unternehmern benutzt, die ihre Idee mit dem Ziel, finanzielle Mittel zu akquirieren, vor potentiellen Geldgebern präsentieren.


Wesentlich beim Elevator Pitch ist die herausstechende Präsentation durch gedankliche Bilder, Vergleiche und Beispiele gemäß der AIDA- Formel (Attention- Interest- Desire- Action). Gerade in der heutigen Zeit knapper Zeitbudgets nimmt die Anwendbarkeit einer prägnanten Sekunden-Präsentation zu.


Heute wird er wiederholt von Unternehmen benutzt, die ihre Geschäftsidee potentiellen Geldgebern präsentieren wollen, mit dem Ziel finanzielle Mittel zu akquirieren. Die Geldgeber bewerten die Qualität einer Idee oft auf Basis der Qualität des Elevator Pitches, um schnell ungeeignete Ideen auszusieben.


Wie man einen solchen Elevator- Pitch für ein Produkt, Dienstleistung oder ein Unternehmen verfasst erklärt sich mit dieser Checkliste:


1.Zielgruppe:

Wenn will ich erreichen, wenn für mich gewinnen? Kunden, Geldgeber, Partner? Versetzen Sie sich in die Lage Ihres Gegenübers. Was spricht ihn an? Was interessiert ihn am meisten? Wie würde er reagieren?


a) Man beginnt mit einem Elevator Pitch für die wichtigste Zielgruppe und erstellt dann Varianten für andere Zielgruppen, falls nötig. So kann man für den Beruf, das Unternehmen oder den Verein jeweils verschiedene Elevator Pitches gestalten.


2.Aufmerksamkeit:

Wie bekomme ich diese? Wie finde ich einen Einstieg, an den sich der Zuhörer erinnern wird? Ein guter Elevator Pitch verwendet fast immer ein Bild, ein Metapher oder ein Beispiel. Auch eine gute Frage, eine Geschichte oder eine erstaunliche Information schafft Interesse. So gewinnen man die Aufmerksamkeit des Zuhörers. Ist ein solches Element eingesetzt?


a) Ein Beispiel oder ein Bild ist deshalb so eindrucksvoll, weil es beim Zuhörer Assoziationen weckt und die Aussage des Pitches besser erinnerbar macht. Es verankert sozusagen Ihre Botschaft im Gehirn des Zuhörers. Im ausschlaggebenden Moment (zum Beispiel wenn einer seiner Bekannten nach Ihrer Dienstleistung fragt) erinnert er sich an Sie und die von Ihnen benutze Metapher.


3. Sprache:

Klar, einfach und anschaulich. Keine Fremdwörter, keine abstrakten Formulierungen, keine Abkürzungen oder Fachbegriffe, das ermüdet den Gesprächspartner schnell. Sprechen Sie in Bildern. Dadurch verankern Sie Ihre Inhalte emotional besser im Gehirn Ihres Zuhörers. Zeigen sie Begeisterung! Und unterstreichen Sie Ihre Aussagen durch die entsprechende Körpersprache.


4. Welches Problem wird gelöst?:

Was hat der andere davon? Fast keiner ist an Produkten oder Methoden interessiert. Erläutern Sie deshalb nicht Ihr großartiges Produkt, die Eigenschaften Ihrer genialen Dienstleistung, sondern erklären Sie möglichst verständlich, welches Problem Ihres Zuhörers Sie lösen können. Sobald Ihr Gegenüber erkennt, dass Sie ein für ihn wichtiges Problem lösen können, haben Sie seine Aufmerksamkeit gewonnen.


a) Aber verraten Sie auf keinen Fall, wie Sie das Problem lösen. Genau dann, wenn er neugierig fragt, wie Sie das schaffen wollen, hat der Elevator Pitch seine Aufgabe erfüllt.


b) Evtl. geht es Ihrem Gesprächspartner auch gar nicht um die Lösung eines Problems, sondern Sie können ihm für sein Engagement einen Vorteil versprechen. Überlegen Sie, was Sie tun können, um ihn erfolgreicher zu machen.


5. Was machen Sie anders?:

Was unterscheidet Sie von anderen? Hier brauchen Sie glaubhafte Antworten auf die Frage, warum Ihr Gesprächspartner nun gerade mit Ihnen zusammenarbeiten soll. Wenn es wirklich ein für Ihr Gegenüber bedeutendes Problem ist, das Sie lösen können, dann haben wahrscheinlich auch schon andere eine Problemlösung angeboten. Warum sollte Ihr Gesprächspartner ausgerechnet mit Ihnen zusammenarbeiten bzw. an Sie denken, wenn die entsprechende Nachfrage entsteht?


a) Also bitte keine langweiligen Formulierungen wie “individuelle Lösungen”, “bester Service” oder “gutes Preis-Leistungsverhältnis”. Auch keine Aufzählung von Argumenten, sondern einen ganz konkreten Vorteil, den der Kunde nur bei Ihnen findet.


6. Laden Sie zum Gespräch ein?:

Ein Elevator Pitch ist ein Dialog. Er lädt zum Gespräch ein. Sie sollten Fragen stellen. Benutzen Sie rhetorische Fragen. Sie sollten auch wenn möglich nah an der gesprochenen Sprache bleiben. Sprechen Sie kein Schriftdeutsch, sondern sprechen Sie wie mit Ihrer Oma.


a) Mit einem Test finden Sie heraus, ob Ihr Text zündet. Lassen den Elevator Pitch sich oder einem Kollegen laut vorzulesen. Halten Sie dabei die Augen geschlossen. Wie fühlen Sie sich? Wo stolpern Sie innerlich? Was für Bilder steigen in Ihnen auf?


b) Haben Sie das mindestens einmal getan? Sagen Sie Ihrem Gegenüber deutlich, was Sie erreichen oder wissen wollen. Machen Sie den Test auch mit Kollegen, Freunden etc.


7. Das Ziel des Elevator Pitch:

Schaffen Sie es, den Herzschlag Ihres Gegenübers zu steigern? Letztlich ist es das Ziel des Elevator Pitches, Ihr Gegenüber emotional anzusprechen und neugierig zu machen. Wenn Sie ein echtes Problem des Zuhörers auf anschauliche Weise angesprochen und glaubwürdig vermittelt haben, dass Sie dafür eine Lösung aufweisen, wird sich bestimmt ein erfolgreiches Gespräch entwickeln.


8. Wozu und weshalb alles?

Jeder möchte für sich gerne ein Alleinstellungsmerkmal /auch USP genannt haben. Ob Cateringservice, Coach oder Wellness- Studio - wer mit seinen Produkten oder Dienstleitungen am Markt bestehen will, muss sich kontinuierlich mit Mitbewerbern auseinandersetzen. Wenngleich der Markterfolg von vielen Elementen abhängt, ist es unabdingbar, nach einem Faktor für den eigenen Erfolg zu suchen. Diese Suche nach einem Wettbewerbsvorteil zielt darauf ab, in der Wahrnehmung der Kunden eine gewisse Exklusivität und damit ein Alleinstellungsmerkmal - eine so genannte "Unique Selling Proposition" (USP) zu erreichen. Wer wettbewerbsfähig sein will, braucht eine zielgruppenorientierte Strategie, die durch ein klares Profil und einen eindeutig erkennbaren Kundennutzen unterstrichen wird.


Hier die kurze Zusammenfassung für den „Porsche“ unter den Präsentationsformen:


1. Zielgruppe bestimmen


2. Aufmerksamkeit herstellen


a)(A I D A Formel)

b) Kurze knackige Sätze, einfache Sprache, emotional, begeisternd, authentisch


3. Produkt / Nutzen / Lösung


4. USP / Alleinstellungsmerkmal


5. Die Tat


a) Aufforderung an den Kunden etwas zu tun.

b) Was soll der Kunde tun? (Klicken sie auf meine HP, geben sie mir ihre Visitenkarte, rufen sie mich an, laden sie mich ein, buchen sie mich jetzt…)


Eine nette Geschichte dazu:


Der kürzeste und prominenteste Elevator Pitch den man nennen kann, ist vom deutschen Schauspieler Götz Otto. Er hatte sich 1997 für eine James Bond Film beworben, bei dem ein typisch Deutscher gesucht wurde. Es war damals Tradition, dass die Bösewichte zu der Zeit immer von einem Deutschen gespielt wurden.


Er hat sich direkt bei Albert Broccoli vorgestellt. Zuvor hatte er sich noch eine Glatze rasiert, eben typisch Deutsch. Er kam ins Büro von Albert Broccoli, doch da saß nicht er, sondern seine Tochter, (die zu diesem Zeitpunkt 30j war) die eben am telefonieren war. Sie meinte nur zu ihrem Telefonpartner „warte einen Moment, da ist ein gutaussehender attraktiver Deutscher in meinem Büro…"


„Sie haben 20 Sekunden!“


Er überlegte sich kurz was er in 20 Sekunden sagen könnte, er strich sich über die Glatze und meinte dann: „Ich bin Groß, ich hab eine Glatze, ich bin Böse, ich bin Deutsch. Das sind 5 Sekunden, behalten Sie den Rest.“

Zuletzt geändert am 20. März 2012 um 21:25