Entstehungsgeschichte des NLP

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Das Modell NLP wurde von den zwei Hauptbegründern Richard Bandler und John Grinder entwickelt. Als Ursprungsjahr lässt sich 1972 angeben. So kam es, dass der Mathematik- und Computerwissenschaftsstudent Richard Bandler sich immer mehr für die Verhaltenswissenschaften interessierte. Besondere Aufmerksamkeit erhielt neben der Familientherapie und anderen humanistischen Psychotherapieformen die von Fritz Perls entwickelte Gestalttherapie.


So rief Richard Bandler, Student im vierten Jahr an der Universität von Kalifornien in Santa Cruz, unter Anleitung eines Lehrkörpers der Fakultät, namentlich John Grinder, 1972 eine Gestaltgruppe ins Leben. Zu dieser Zeit war John Grinder auf dem Weg sich zum Professor an der Universität von Kalifornien zu entwickeln. Er hatte seinen Dr. phil. von einer Universität in San Francisco erhalten, an der er die Theorien des amerikanischen Linguisten Noam Chomsky hinsichtlich der Transformationsgrammatik untersucht und sich ausgiebig mit der Syntax der Sprache beschäftigt hatte.


John Grinders Entwicklung war ungewöhnlich/herausragend, er besaß die Fähigkeit in kürzester Zeit Sprachen zu erlernen, übernahm auch Akzent und Verhaltensweisen der jeweiligen Kultur, diese Verhaltensweisen erlernte er in seinen Jahren bei den Special Forces der amerikanischen Armee und später als Mitarbeiter des Intelligence Service in Europa. Hier erwarb John bereits erste praktische Fertigkeiten im Modellieren, was später eine der Grundideen des NLP darstellte. Durch Richards Verbindungen zu Gregory Bateson und Fritz Spitzer bot sich ihm die Gelegenheit Fritz Perls Gestalttherapiesitzung zu transkribieren.


Die beobachteten Muster wurden in der damaligen Gestaltgruppe experimentell getestet. So entwickelte sich dieser Ursprung zu einem dynamischen Prozess, Richard Bandler und John Grinder entwickelten sich autodidaktisch im Bereich der praktischen Psychotherapie weiter und testeten ihre gemachten Schlussfolgerungen in der von ihnen geleiteten Gestaltgruppe, welche sich durch Mundpropaganda schnell vergrößerte und kurze Zeit später auf mehrere Gruppen pro Woche erweitert wurde.


In dieser Zeit zeigte sich bereits zwei wichtige Bausteine im NLP, einerseits die Grundaussage „NLP ist alles was funktioniert“ und „Das, was wirkt ist Ordnung“ (Sehr pragmatischer Ansatz). Das Modellieren von Fritz Perls brachte wichtige Erkenntnisse, so transkribierte Richard Bandler kurze Zeit später die Begründerin der Conjoint Familientherapie Virginia Satir. Bandler und Grinder beobachteten inhaltlich große Unterschiede zwischen Satir und Perls, so entwickelte sich der Fokus immer mehr weg vom Inhalt in Richtung Prozess. Später wurden auch die therapeutischen Interventionen Milton H. Erickson, Begründer der modernen Hypnotherapie, untersucht. Auch hier stellte man wieder große inhaltliche Unterschiede fest, jedoch zeigt sich auch hier ein sehr ähnlicher Prozess. Erickson stellte später fest: "… sie untersuchten dann meine Arbeit im Verhältnis zu der von Fritz Perls und Virginia Satir und erkannten, dass immer die gleichen Elemente beteiligt waren. Sie haben erfolgreich die Struktur dieser Veränderungen aus unseren Vorgehensweisen herauskristallisiert“ Bandler und Grinder entwickelten anhand ihrer Beobachtungen Modelle des Vorgehens, die sie in verschiedenen Gruppen systematisch auf ihre Effektivität überprüften. Dabei demonstrierten sie immer neue, unorthodoxe therapeutische Techniken, die sie aus ihren Forschungen über Fritz Perls und aus den Ausbildungskursen von Virginia Satir mitgebracht hatten.


All die gemachten Beobachtungen und erlesenen Fertigkeiten wurden in den (Gestalt)-Gruppen angewendet. So berichtet ein Gruppenmitglied: „Alle experimentellen Übungen und Techniken, die mir im Gedächtnis geblieben sind, wurden mit größter Sensibilität und außerordentlicher Systematik ausgeführt, wie man das bei einem Experiment höchster Qualität erwartet. Die erreichten Ergebnisse waren nicht immer vorhersagbar und manchmal kontraproduktiv, jedoch mit der genialen Technik der Utilisation konnten sie jegliches Ergebnis in einen positiven und nützlichen Rahmen stellen.“ So kann als besondere Fähigkeit der beiden Begründer ihr Talent jedes Verhalten oder jeden Ablauf zu nehmen und ein Modell daraus zu bilden, so dass es vermittelbar ist, genannt werden. Anfang 1974 starteten Bandler und Grinder ein Projekt, das als „Meta-Modell“ zum Anfangspunkt (1. Methode) des NLP werden sollte.


Literatur

  • Terry McClendon: The Wild Days. Über die Anfänge des NLP 1972-1981. Paderborn 2003
  • Wolfgang Walker: Abenteuer Kommunikation. Bateson, Perls und die Anfänge des NLP. Stuttgart 1996
  • Die beste Quelle für Geschichten über die Entstehungsgeschichte des NLP dürfte Richard Bandler selber sein.