Eye Movement Integrator: Unterschied zwischen den Versionen

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(Ursprung & Historisches)
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== Ursprung & Historisches ==
Der Eye Movement Integrator (EMI) ist ein Format, dessen Ausführung an eine Technik aus dem [[EMDR]] (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) erinnert. In NLP-Kreisen werden Anleihen aus dem EMDR mit Elementen aus der [[Kinesiologie]] verknüpft und seit einigen Jahren unter dem Namen „[[WingWave]]“ vermarktet. Die Eye Movement Integration wurde aber schon deutlich früher (Ende der 80er) von Connirae und [[Steve Andreas]] populär gemacht und lehnt sich eher an das Konzept der [[Augenzugangshinweis]]e (AZH) im NLP an.
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Der Eye Movement Integrator (EMI) ist ein Format, dessen Ausführung an eine Technik aus dem [[EMDR]] (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) erinnert. Die Eye Movement Integration wurde Ende der 1980er von [[Connirae_Andreas | Connirae]] und [[Steve Andreas]] populär gemacht und lehnt sich an das Konzept der [[Augenzugangshinweis]]e (AZH) im NLP an.
  
Es geht darum, dass der Klient mit den Augen bestimmte Bewegungen nachvollzieht, die der Coach mit der Hand oder den Zeigefingern vormacht, während der Klient an eine als stressvoll erlebte Situation denkt. Genauer gesagt leitet der Coach den Klienten dazu an, langsam alle möglichen Verbindungen zwischen den im NLP relevanten Augenpositionen nachzuvollziehen.
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Eine andere Ableitung aus dem EMDR, der "Einsatz wacher REM-Phasen", wird in Kombination mit NLP-Konzepten und einem Myostatik-Muskeltest seit 2001 als geschütztes Coaching-Verfahren mit dem Namen „[[WingWave]]“ bezeichnet.
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Beim Eye Movement Integrator geht es darum, dass der Klient mit den Augen bestimmte Bewegungen nachvollzieht, die der Coach mit der Hand oder den Zeigefingern vormacht, während der Klient an eine als stressvoll erlebte Situation denkt. Genauer gesagt leitet der Coach den Klienten dazu an, langsam alle möglichen Verbindungen zwischen den im NLP relevanten Augenpositionen nachzuvollziehen.
  
 
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Aktuelle Version vom 9. März 2016, 18:54 Uhr

[Eye Movement Integrator]

Ursprung & Historisches

Der Eye Movement Integrator (EMI) ist ein Format, dessen Ausführung an eine Technik aus dem EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) erinnert. Die Eye Movement Integration wurde Ende der 1980er von Connirae und Steve Andreas populär gemacht und lehnt sich an das Konzept der Augenzugangshinweise (AZH) im NLP an.

Eine andere Ableitung aus dem EMDR, der "Einsatz wacher REM-Phasen", wird in Kombination mit NLP-Konzepten und einem Myostatik-Muskeltest seit 2001 als geschütztes Coaching-Verfahren mit dem Namen „WingWave“ bezeichnet.

Beim Eye Movement Integrator geht es darum, dass der Klient mit den Augen bestimmte Bewegungen nachvollzieht, die der Coach mit der Hand oder den Zeigefingern vormacht, während der Klient an eine als stressvoll erlebte Situation denkt. Genauer gesagt leitet der Coach den Klienten dazu an, langsam alle möglichen Verbindungen zwischen den im NLP relevanten Augenpositionen nachzuvollziehen.

Emi grafik.jpg

Der Coach achtet hierbei vor allem darauf, welche Verbindungslinien in einer flüssigen Bewegung verlaufen bzw. bei welchen Bahnen es ruckelt oder Sprünge in der Bewegung zu sehen sind. Ziel ist es, dass nach der Intervention durch die Übung alle Bahnen flüssig nachvollzogen werden können. Dies geht nämlich erstaunlicherweise mit einem deutlichen Rückgang des wahrgenommenen Stresslevels in der betreffenden Situation einher. Oft reichen dafür wenige Minuten.

Anwendung

Das Format eignet sich für eine hohe Bandbreite von belastenden Situationen, egal ob diese bereits konkret erlebt wurden, oder nur als stressvoll antizipiert werden, also z.B. Prüfungsangst, Lampenfieber oder auch leichte Phobien. Aufgrund der Möglichkeit der „Nichtsprachlichkeit“ und des mitunter spielerischen Charakters ist es auch besonders für Kinder geeignet.


Ablauf

Vorbereitung

Coach (C) und Klient (K) sitzen sich in ca. einem Meter Abstand gegenüber (manchmal ist es auch besser, wenn der C steht – je nach Größenverhältnis). Es empfiehlt sich zunächst, einige Testdurchläufe zu machen. Der C beginnt also, mit seinen Händen oder Fingern Bahnen zu beschreiben, die der K mit den Augen nachvollzieht. Der Kopf des K bleibt dabei ruhig. Die Bewegungen sollten so ausladend sein, dass der K die Augen jeweils „bis zum Anschlag“ in die verschiedenen Positionen (siehe auch Grafik im Newsletter) bringen muss. Der C macht die Bewegungen in einem mittleren Tempo vor. Sie sollten weder ruckartig, noch in Zeitlupe ausgeführt werden. Als Anhaltspunkt: pro Bahn innerlich 21 – 22 – 23 aufsagen). Zum „Aufwärmen“ verwendet man häufig auch eine „liegende 8“ als Vorgabe.

Elizitieren der belastenden Situation

C: „Um welche Situation geht es? Magst Du es sagen, oder nicht? Wenn nicht, ist das ok. Mir ist nur wichtig, dass Du genau weißt, um welche Situation es sich handelt.“

Öko-Check

C: „Ist es ok für Dich, wenn Du diese Situation von nun an anders erlebst? Mit welchem Gefühl würdest Du solche Situation stattdessen gerne erleben?“

Aktivieren der belastenden Situation

C: „Wenn Du jetzt an diese Situation denkst: Was gibt es da für Dich zu sehen? Was hörst Du? Und wie fühlt es sich an, in dieser Situation zu sein? Geh mit Deiner Aufmerksamkeit zu dem Punkt Deines Körpers, wo Du das Gefühl am stärksten spüren kannst…“

Anm.: Hier kann es hilfreich sein, dann die Intensität des negativen Erlebens auf einer Skala von 1-10 oder 1-100 einschätzen zu lassen. Dies dient dann zwischendurch und bei Abschluss als unmittelbare Erfolgskontrolle.

Beginn der Integration

Der C beginnt nun wie oben beschrieben, in mehrfacher Wiederholung alle 15 möglichen Bahnen zwischen den 6 Fixpunkten zu beschreiben, während der K mit den Augen folgt. Der C achtet besonders darauf, welche Bahnen nicht in einer glatten, sondern zerstückelten oder ruckartigen Bewegung verlaufen und wiederholt diese besonders oft. Währenddessen fordert er den K von Zeit zu Zeit auf, mit dem Gefühl in der belastenden Situation zu verweilen – soweit ihm das möglich ist.

(Zwischen-)Evaluation

Ausmaß des negativen Erlebens nochmals auf der Skala einschätzen lassen. Wenn in zufriedenstellendem Bereich: Future Pace und Format-Ende. Wenn noch zu hoch: Weiterer Durchgang. Usw.

Hinweis

Die Technik ist sehr einfach zu erlernen und verführt daher zum schnellen Ausprobieren (sie wird in einigen Practitioner-Ausbildungen z.B. schon am 3. oder 4. Wochenende gelehrt). Dies ist unserer Ansicht nach ok, wenn es sich um relativ „harmlose“ Probleme wie z.B. leichte Prüfungsangst, Lampenfieber o.ä. handelt. Auf keinen Fall sollte man sich als Laie jedoch an „echte“ Traumata heranwagen. Dies sollte erfahrenen Therapeuten überlassen bleiben, die über Mittel und Wege verfügen, einen Klienten zu stabilisieren, wenn dieser z.B. zu stark in das negative Erleben der Ursprungssituation „hineinrutscht“.


Weitere Hinweise:

Stelle sicher, dass Du alle Kombinationen durchläufst und der Klient Dir mit seinen Augen folgen kann - die Reihenfolge der Augenbewegungen scheint weniger wichtig.
Achte auf Strecken, bei denen die Augen nicht so gut folgen können, wiederhole diese.
Du kannst das Tempo im Laufe der Zeit steigern, dies erleichtert das Loslassen der Emotionen.


Da diese Format den Klienten in eine Trance führen kann (aus der er vielleicht nur langsam wiederkehrt), ist es sinnvoll darauf hinzuweisen, dass der Klient nach dem Format mindestens eine Stunde weder am Straßenverkehr teilnehmen noch andere Tätigkeiten ausüben sollte, die seine volle Konzentration brauchen.

Literatur