Cookies helfen uns bei der Bereitstellung von NLPedia. Durch die Nutzung von NLPedia erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies speichern.

Fast Phobia Cure

[Schnelle Phobietechnik, Fast Phobia Cure]

Die schnelle Phobietechnik wird zur Auflösung von Phobien verwendet. Eine Phobie ist ein unkontrollierbarer Pavlowscher Reflex. Auf einen Reiz (Stimulus) folgt eine automatisch und immer gleich ablaufende Wirkung (Response). Das erzielte "Ergebnis" ist meist negativ (kinästtetisch) besetzt. Beispiel: Eine Person mit einer Spinnenphobie sieht eine Spinne (Reiz) daraus folgt eine unkontrollierbare, negativ besetzte kinästetische Reaktion (Angst/Response).

Historisches

Dr. Richard Bandler fand in den späten 70er Jahren mit seiner "Experimentiergruppe" heraus, dass ein assoziierter Rückwärtslauf mit veränderten Submodalitäten die neurosynaptischen Verbindungen von Reiz und Reaktion löscht. Damit war er in der Lage, Reiz und Reaktion voneinander zu trennen und zu verändern. In weiteren Experimenten mit traumatisierten Phobikern setzte er die doppelte Dissoziation als direkten Angstsuppressur ein und verwendete das Future Pacing zur Integration. Chris Mulzer entdeckte 1992, daß die Tendenz, ähnliche Phobien anstelle der gerade aufgelösten Phobie einzusetzen durch den selbstkalibrierenden Ressourcenanker verhindert werden kann. Richard Bandler hat die schnelle Phobietechnik in den 90er Jahren in das kinästethische Repräsentationssystem übertragen, von Chris Mulzer gibt es eine Variante für das akustische Repräsentationssystem.

Anwendung, Einsatz

Bei jedem negativ besetzten Pavlowschen Reflex, also bei jeder negativ besetzten, automatisch ablaufenden Stimulus/Response Reaktion. Meist entzieht sich der kinästetische Reflex als Ganzkörperreaktion der Kontrolle der Person.

Die klassische Fast Phobia Cure (mit Ressourcenanker)

VORBEREITUNG:

1. Lege einen sich selbst kalibrierenden Ressourcenanker an: Versetze dein Gegenüber durch das Erinnern an eine positive Situation (sicher, geborgen, voll im Hier und Jetzt) in einen positiven Gefühlszustand. Verstärke dieses positive Gefühl mit Hilfe der Submodalitäten. Ankere dieses Gefühl durch die Stärke des Händedrucks deines Gegenübers. Je stärker dein Gegenüber deine Hand zusammendrückt, desto stärker erinnert er das Gefühl.

Anweisungen an dein Gegenüber:

2. Schließe die Augen und setze dich in ein Kino deiner Wahl. Suche dir einen Platz in den vorderen 10 Reihen (einfache Dissoziation).

3. Schwebe aus deinem Körper heraus und nimm den Platz des Vorführers ein. Sieh dir selbst von da oben aus zu, wie du die Leinwand beobachtest (doppelte Dissoziation).

4. Das Licht im Kino geht aus und auf der Leinwand siehst du den Beginn eines Films, einer Situation in der du SEHR phobisch reagiert hast.

5. Der farbige Film beginnt vorwärts zu laufen und du kannst vom Balkon aus sicherer Entfernung beobachten, wie du im Zuschauerraum diesen Film betrachtest, in dem du die Situation durchlebst. Sieh dich selbst als agierende Person.

6. Am Höhepunkt des Films hältst du den Film an. Er wird zu einem Standbild, dreh alle Farbe heraus, mach das Bild Schwarzweiss.

7. Begib dich direkt in dieses Bild, sieh, durch deine eigenen Augen, was du gesehen hast, als du die Situation erlebt hast (Assoziieren).

8. Lasse den Film in sehr schneller Geschwindigkeit in schwarz-weiß rückwärts zurück zum Anfang laufen. Zurück am Anfang des Films begibst du dich wieder aus dem Bild, setzt dich in den Kinosessel und atmest einmal tief durch.

9. Gehe zu Schritt 5 und wiederhole den gesamten Vorgang mit deinem Gegenüber fünf- bis sechsmal. Achte auf subbewusste Signale wie tiefes, erleichtertes Einatmen u.ä.

10. Teste, ob die Phobie noch vorhanden ist. Bei JA: Ab Schritt 5 wiederholen, bei NEIN: Schritt 11

11. Setze statt des Gefühls der Phobie ein sehr positives Gefühl an die gleiche Stelle. Nutze den Ressourcenanker.

12. Future Pace: Transportiere die Wirksamkeit der FPC in mögliche Situationen in der Zukunft.

Source: Bandler, Richard: Practitioner Manual Bretto, Charlotte: Framework for Excellence, A Resource Manual for NLP Mulzer, Chris : Workshopunterlagen für den NLP Practitioner (selbstkalibrierender Ressourcenanker)

Kinästhetische Phobietechnik

Bewegung des Gefühls ermitteln

Finde heraus welches Gefühl die Person in der unangenehmen Situation hat und wie es sich bewegt.

  1. Welches Gefühl hat die Person in der unangenehmen Situation.
  2. Wo entsteht das Gefühl (am Anfang der Situation)
  3. Wo endet es (am Ende der Situation)
  4. Wie bewegt es sich von Anfang bis Ende?

Separator

Hier kommt ein Separator.

Gefühls rückwärts ablaufen lassen

Nun lasse das Gefühl rückwärts ablaufen, also lasse es entstehen, wo es endete und rückwärts zum Anfang gehen. Üblicherweise bekommst du hier ein Entspannungssignal (z.B. Lächeln, Verwirrung)

Neues Gefühl verstärken

Nun las das Gefühl noch einmal rückwärts ablaufen und jetzt am Ende (ehemaliger Anfang) aus dem Körper austreten und wieder dort eintreten wo es ursprünglich endete... Alles klar??? Du hast jetzt eine Art Rückwärtsenergiekeislauf geschaffen. Und in diesem Kreislauf lässt du nun weiterhin dieses Gefühl immer schneller und schneller rückwärts kreisen - bis es wirklich nicht mehr schneller geht.

Test

Erster Test im Als ob Rahmen: Überlege, wovor Du eine Phobie hast. Sehe Dich und was Du sehen würdest, wenn Du in der Phobiesituation wärst? Welche Wirkung hat das jetzt auf Dich?

Zweiter Test in der Realität: Kannst Du in der Nähe einen Ort finden, wo Du die Wirkung testen kannst? Teste!


Hinweise & Beispiele

Dilts hat u.a. das Modell, dass Allergien Phobien des Immunsystems sind und daher auch mit der Phobietechnik behandelt werden können.

Übung

Siehe auch

Verwandte Begriffe

Fast Phobia Cure

Literatur

Weblinks

Zuletzt geändert am 7. Juni 2007 um 19:22