Gedankenvirus: Unterschied zwischen den Versionen

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#Bin ich intolerant gegenüber der Meinung anderer?
 
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Der Begriff '''Mem''' ist ähnlich wie ein Gedankenvirus zu verstehen. Er ist eine (sprachlich kodierte) Informationseinheit, die von Lebewesen erschaffen werden, sich vermehren, verändern und weitergegeben werden können. Der Ausdruck wurde von dem Evolutionsbiologen Richard Dawkins geprägt.
 
Der Begriff '''Mem''' ist ähnlich wie ein Gedankenvirus zu verstehen. Er ist eine (sprachlich kodierte) Informationseinheit, die von Lebewesen erschaffen werden, sich vermehren, verändern und weitergegeben werden können. Der Ausdruck wurde von dem Evolutionsbiologen Richard Dawkins geprägt.
  
 
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Andere Wortbedeutung:
  
 
In seinem Buch ''Programming and Metaprogramming the Human Biocomputer'' vertritt John Lilly die Theorie, daß es im Gehirn versteckte ''Gedankenviren'' gäbe, die normalerweise subbewusst unter Kontrolle gehalten werden. Im Alltag findet dabei eine Umdeutung durch geeignete Glaubenssätze dahingehend statt, dass solche Gedankenviren folgenlos bleiben. Unter dem Einfluss bewusstseinserweiternder Drogen (LSD, Mescalin, Peote), kann es zur Freisetzung von Gedankenviren kommen, meist mit fatalen Wirkungen. Im LSD-Jargon bezeichnet man eine durch Gedankenviren ausgelöste Strategie als '''Horrortrip.'''
 
In seinem Buch ''Programming and Metaprogramming the Human Biocomputer'' vertritt John Lilly die Theorie, daß es im Gehirn versteckte ''Gedankenviren'' gäbe, die normalerweise subbewusst unter Kontrolle gehalten werden. Im Alltag findet dabei eine Umdeutung durch geeignete Glaubenssätze dahingehend statt, dass solche Gedankenviren folgenlos bleiben. Unter dem Einfluss bewusstseinserweiternder Drogen (LSD, Mescalin, Peote), kann es zur Freisetzung von Gedankenviren kommen, meist mit fatalen Wirkungen. Im LSD-Jargon bezeichnet man eine durch Gedankenviren ausgelöste Strategie als '''Horrortrip.'''

Version vom 25. Juli 2007, 00:58 Uhr

[Thought Virus, Gedankenviren, Mem]

Ein Gedankenvirus ist ein Glaubenssatz, der sich ausschließlich auf andere Glaubenssätze stützt und sich damit der direkten Überprüfbarkeit durch die sinnliche Erfahrung entzieht.
Menschen nehmen Wirklichkeit nicht direkt wahr sondern sie erstellen Abbilder (Repräsentationen) durch ihre Sinne! Um sich zu orientieren, organisieren sie bestimmte Abbilder zu Erfahrungen aus denen sie Regeln ableiten. Diese Regeln sind verallgemeinerte Modelle der Welt, Glaubenssatz darüber, wie die Dinge funktionieren und was man darf/kann/sollte/ist. Werden diese Regeln und Annahmen über die Welt, zu Gruppen zusammengefasst, entstehen daraus Glaubenssysteme, komplexe Abbilder der Wirklichkeit (Landkarte). Diese Glaubenssätze basieren zunächst noch auf sinnlicher Erfahrung ("Es ist nicht gut auf heiße Herdplatten zu fassen!"), später kommen dann Glaubenssätze hinzu, die sich ausschließlich aus anderen Glaubenssätzen herleiten ("Die Welt ist eine Scheibe!", "Die Ungläubigen müssen vernichtet werden", ...). Glaubenssätze sind Verallgemeinerungen und basieren nicht auf Logik, sie sind sogar außerordentlich tolerant gegenüber dem Versuch sie logische zu wiederlegen und jedes Gegenbeispiel wird zur Ausnahme, die sie problemlos vertragen ("Geld verdirbt den Charakter - naja mein Freund Kurt, der Millionär, ist eine Ausnahme aber ...") - und sie sind per Definition wahr!

Glaubenssätze, die von den Werten, Erfahrungen, Erwartungen und den inneren Zustand aus denen sie entstanden sind, abgetrennt wurden, werden Gedankenviren. Sie sind nun von allem Überprüfbaren abgeschirmt und bekommen dadurch eine Art Eigenleben. Sie sind nicht mehr widerlegbar und können auf Menschen mit ähnlichen Hintergrund (Glaubenssätzen) übertragen werden.

Das Problem mit Gedankenvieren ist nun, dass:

  1. Menschen dazu neigen diese von der Erfahrung abgekoppelte Wahrheit mit der Wirklichkeit verwechseln
  2. sie sehr viel einfacher als normale Glaubenssätze übertragen werden können
  3. sie sehr viel widerstandsfähiger gegenüber Anfechtungen sind.

Die besondere Gefahr bei Gedankenviren besteht darin, dass sie Epidemien auslösen können. Gedankenviren müssen nicht selber erfahren werden, sondern sie werden verbal übertragen. Dadurch kann die Infektion sehr schnell erfolgen und auf viele Menschen übergreifen. Außerdem ist das Gedankenvirus gegenüber Logik immun und damit sehr stabil. Drastische Beispiele von Gedankenvirenepidemien gab es ausreichend in der Geschichte: Hexenverbrennungen, Kreuzzüge, Judenverfolgung, (Welt-)Kriege, ...

Um an Gedankenviren heranzukommen, ist es notwendig herauszufinden, auf welche Glaubenssätze das Gedankenvirus basiert und von welchen Elementen (Werten, Erfahrungen, Erwartungen und innerer Zustand) dieser Glaubenssatz (über die anderen Glaubenssätze) getrennt ist und ihn entweder wieder damit zu verbinden oder die unterstützenden Glaubenssätze, die ja auf Werten, Erfahrungen, Erwartungen oder inneren Zuständen basieren, zu bearbeiten. Für den Umgang mit Glaubenssätzen haben wir im NLP z.B. Sleight of Mouth Pattern.

Zur Aufdeckung von Memen (und Gedankenviren) und der Eigenimmunisierung empfiehlt V. Birkenbihl die Beantwortung der folgenden 4 Fragen:

  1. Halte ich meine Meinung für gut, richtig und wahr?
  2. Ist ist die eigene Meinung tugendhaft?
  3. Ist das Kernthema ein Tabu?
  4. Bin ich intolerant gegenüber der Meinung anderer?


Der Begriff Mem ist ähnlich wie ein Gedankenvirus zu verstehen. Er ist eine (sprachlich kodierte) Informationseinheit, die von Lebewesen erschaffen werden, sich vermehren, verändern und weitergegeben werden können. Der Ausdruck wurde von dem Evolutionsbiologen Richard Dawkins geprägt.


Andere Wortbedeutung:

In seinem Buch Programming and Metaprogramming the Human Biocomputer vertritt John Lilly die Theorie, daß es im Gehirn versteckte Gedankenviren gäbe, die normalerweise subbewusst unter Kontrolle gehalten werden. Im Alltag findet dabei eine Umdeutung durch geeignete Glaubenssätze dahingehend statt, dass solche Gedankenviren folgenlos bleiben. Unter dem Einfluss bewusstseinserweiternder Drogen (LSD, Mescalin, Peote), kann es zur Freisetzung von Gedankenviren kommen, meist mit fatalen Wirkungen. Im LSD-Jargon bezeichnet man eine durch Gedankenviren ausgelöste Strategie als Horrortrip.

Literatur

  • Lilly, John C.: Programming and Metaprogramming in the Human Biocomputer: Theory and Experiments. (ISBN 051752757X)
  • Leary, Timothy; Metzner, Ralph; Alpert, Richard: The Psychedelic Experience. University Books New York, 1964

Weblinks

Wikipedia: Lilly, John C.
Wikipedia: Leary, Timothy