Kalibrieren

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[Kalibrieren, Calibration]

Unter Kalibrieren (Abgleich, Abstimmung, Eichen) versteht man im NLP, sich auf sein Gegenüber einzustimmen und zu eichen. Kalibrieren ist das Erkennen nonverbaler Signale innerer Zustände anderer Menschen.

Bei der Wahrnehmung ist es nicht nur wichtig auf Allgemeines zu achten, sondern auch sich ganz speziell auf das Gegenüber individuell einzustellen. NLP lehnt eine für alle Menschen in jeder Situation gültige Zuordnung der Bedeutung von Körpersprache ab. Statt dessen wurde mit dem Kalibrieren ein neues Konzept entwickelt, das die Individualität eines Menschen in den Vordergrund stellt.

Kalibrieren in der NLP-Sprache bezeichnet den „Prozess, mit dem man sich auf die nonverbalen Signale einstimmt, die beim Gegenüber einen bestimmten Zustand anzeigen“ (Grinder und Bandler, 1987). Kalibrieren verlangt die Fähigkeit, nonverbale Signale genau wahrzunehmen und die Physiologie innerer Zustände äußeren Anzeichen zuzuordnen. „Kalibrieren heißt zu wissen, was der Gesprächspartner intern gerade tut (z.B. welche Erfahrung er gerade erinnert) und dabei genau zu beobachten, wie er dabei extern aussieht (welche Physiologie er zeigt) und sich das zu merken“ (Mohl, 1996).

Kalibrieren ist eine Voraussetzung für Rapport, denn man kann sich mit dem eigenen Körper und mit der eigenen Stimme einer anderen Person nur anpassen, wenn man sich zuvor auf sein Gegenüber kalibriert hat.


Historisches

Anwendung, Einsatz

"In vielen NLP-Prozessen ist das Kalibrieren des Problem-Zustandes ein wichtiger erster Schritt für eine erfolgreiche Intervention. Die NLP-geschulte Kommunikatorin erlangt dadurch exakte Kenntnis über die Problem-Physiologie, wie sich eine Person dabei bewegt, wohin sie schaut, wie sie atmet, usw. Den inneren Zustand einer Person zu kalibrieren, bedeutet sich von diesem Zustand ein exaktes inneres Bild zu machen, es sich innerlich einzuprägen und dazu eine gefühlsmäßige Vorstellung zu entwickeln (z.B. durch Einnahme der zweiten Wahrnehmungs-Position durch die Kommunikatorin). Dieses Bild und das darin enthaltene Wissen ist ein Referenzpunkt für die weitere NLP-Intervention, an dem ihre wahrscheinliche Wirksamkeit getestet wird. Wird z.B. am Ende der Intervention der Problem-Zustand noch einmal aktiviert, muss die Kommunikatorin durch erneutes Kalibrieren deutlich wahrnehmbare Unterschiede feststellen können, z.B. veränderte Bewegungen oder ein anderes Atem-Muster. Sind keine Unterschiede erkennbar oder gehen die Unterschiede nicht in die gewünschte Richtung, dann weiß die Kommunikatorin, dass die angewandte NLP-Intervention wenig Wirkung oder vielleicht sogar eine gegenteilige Wirkung haben kann." -Ötsch, nlp.at

Ablauf

Beim Kalibrieren konzentriert man sich exakt und im Detail auf das Verhalten der beobachteten Person (Körper- und Augenbewegungen, Bewegungs- und Atemrhythmen, Tonfall, usw.) in einem bestimmten emotionalen Zustand und verknüpft dann die äußere Beobachtung mit dem inneren Zustand der Person. Wird später das äußere Muster wiedererkannt, lässt sich auf den inneren Zustand der Person schließen, d.h. nach Kalibrieren kommt Interpretieren.

Variationen

Hinweise & Beispiele

Da jeder Mensch einzigartig und individuell ist und in unterschiedlichen Kontexten verschieden reagiert, ist es notwendig, sich immer wieder neu zu kalibrieren.


Formate, in denen diese Technik angewendet wird

Übung

Siehe auch

Verwandte Begriffe

Literatur

Weblinks

Artikel von Robert Dilts zu Kalibrieren (englisch)