Kongruenz: Unterschied zwischen den Versionen

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Unter '''Kongruenz''' (''lat. congruentia = Übereinstimmung'') wird die Übereinstimmung verbaler und nonverbaler Elemente in der Kommunikation verstanden. <br>
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Von [[Bateson, Gregory|Gregory Bateson]] haben [[Bandler, Richard|Richard Bandler]] und [[Grinder, John|John Grinder]] die Idee übernommen, dass [[Kommunikation]] [[Redundanz|redundant]] ist und aus Parabotschaften (= Teilbotschaften) besteht. Diese Parabotschaften können übereinstimmen oder nicht übereinstimmen. Wenn die Parabotschaften übereinstimmen, nennt man die Botschaft '''kongruent''', bei nicht übereinstimmenden Parabotschaften '''inkongruent'''.
  
Von [[Bateson, Gregory|Gregory Bateson]] haben [[Bandler, Richard|Bandler]] und [[Grinder, John|Grinder]] die Idee übernommen, daß [[Kommunikation]] [[Redundanz|redundant]] ist und aus '''Parabotschaften''' (= Teilbotschaften) besteht. Diese Parabotschaften können [[Übereinstimmung|übereinstimmen]] oder [[Übereinstimmung|nicht übereinstimmen]]. Wenn die Parabotschaften übereinstimmen, nennt man die Botschaft '''kongruent''', bei nicht übereinstimmenden Parabotschaften '''inkongruent'''.
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Bateson ging davon aus, dass bei Inkongruenz die körpersprachliche Botschaft wahr ist und die verbale Botschaft gelogen. Heute geht man besser davon aus, dass ''jede'' Botschaft ''wahr'' ist. Widersprechende Nachrichten kommen von unterschiedlichen Persönlichkeitsanteilen (siehe: [[Teilemodell]] ) und diese Teile stimmen nicht immer überein.
  
== Hinweise & Beispiele ==
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Die Aussage ''»Ich bin so glücklich« + Kopfschütteln'' kann heißen:
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* »Ich bin unglücklich und möchte nicht darüber reden.«
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* »Ich bin so glücklich, dass ich es kaum glauben kann.«
  
Ein einfaches Beispiel: Kopfschütteln und »Ja« sagen. Oder Nicken + »vielleicht«
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Stimmen Parabotschaften nicht überein, kann dies ein Hinweis auf eine [[Ökologie]]verletzung sein, in dem Fall gibt es (unbewusste) innere Teile / Glaubenssätze, die nicht mit der formulierten Aussage (vielleicht einem Veränderungsziel) übereinstimmen.
  
'''ACHTUNG!!'''<br>
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Ursachen für Inkongruenz im Rahmen von Zielearbeit sind:
Bateson ging davon aus, daß die körpersprachliche Botschaft wahr ist und die verbale Botschaft (im Zweifel) gelogen. Heute geht man besser davon aus, daß ''jede'' Botschaft wahr ist. Menschen bestehen aus Persönlichkeitsanteilen (siehe: [[Teilemodell]] ) und diese Teile stimmen nicht immer überein.
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*Unterschiedliche gleichartige Ziele - z. B. Freiheit und Sicherheit
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*Ich will x und sollte y - z. B. Essen und Abnehmen (wegen der Gesundheit)
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*Ich will, aber ich kann nicht - z. B. Einfach Drauflosflirten (da ich aber nicht weiß wie, habe ich Angst und will doch lieber nicht...)
  
'''Beispiel:'''<br>
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Um ein Ziel mit maximaler Kraft (oder überhaupt) zu erreichen, ist Kongruenz unerlässlich!
»Ich bin so glücklich« + Kopfschütteln kann heißen: »Ich bin so glücklich, daß ich es kaum glauben kann.«
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'''Hinweis'''<br>
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Es kann prinzipiell beliebig viele Parabotschaften geben, drei oder vier sind durchaus üblich: Ja sagen + Kopfschütteln + Schultern heben + trauriger ([[Interpretation]] !) Tonfall  
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== Hinweise & Beispiele ==
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Es kann prinzipiell beliebig viele Parabotschaften geben, drei oder vier sind durchaus üblich: Ja sagen + Kopfschütteln + Schultern heben + trauriger ([[Interpretation]]!) Tonfall
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'''Umgang mit Inkongruenz'''
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# Ansprechen
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# Spiegeln durch Verwenden von Inkongruenz in der Reaktion.
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# Überkreuzspiegeln durch Aufgreifen der Inkongruenz in der Reaktion, dabei verbal auf den nonverbalen und nonverbal auf den verbalen Anteil reagieren.
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# bei der Antwort, die Worte "nicht wahr" dranhängen, mit Betonung auf "nicht wahr".
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# Den verbalen Inkongruenzmarker (eigentlich, im Grunde, aber, ...) wiederholen (sofern vorhanden)
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# Kongruent auf die nonverbale Reaktion reagieren
  
 
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Aktuelle Version vom 26. Dezember 2008, 21:17 Uhr

Unter Kongruenz (lat. congruentia = Übereinstimmung) wird die Übereinstimmung verbaler und nonverbaler Elemente in der Kommunikation verstanden.
Von Gregory Bateson haben Richard Bandler und John Grinder die Idee übernommen, dass Kommunikation redundant ist und aus Parabotschaften (= Teilbotschaften) besteht. Diese Parabotschaften können übereinstimmen oder nicht übereinstimmen. Wenn die Parabotschaften übereinstimmen, nennt man die Botschaft kongruent, bei nicht übereinstimmenden Parabotschaften inkongruent.

Bateson ging davon aus, dass bei Inkongruenz die körpersprachliche Botschaft wahr ist und die verbale Botschaft gelogen. Heute geht man besser davon aus, dass jede Botschaft wahr ist. Widersprechende Nachrichten kommen von unterschiedlichen Persönlichkeitsanteilen (siehe: Teilemodell ) und diese Teile stimmen nicht immer überein.

Die Aussage »Ich bin so glücklich« + Kopfschütteln kann heißen:

  •  »Ich bin unglücklich und möchte nicht darüber reden.«
  •  »Ich bin so glücklich, dass ich es kaum glauben kann.«

Stimmen Parabotschaften nicht überein, kann dies ein Hinweis auf eine Ökologieverletzung sein, in dem Fall gibt es (unbewusste) innere Teile / Glaubenssätze, die nicht mit der formulierten Aussage (vielleicht einem Veränderungsziel) übereinstimmen.

Ursachen für Inkongruenz im Rahmen von Zielearbeit sind:

  • Unterschiedliche gleichartige Ziele - z. B. Freiheit und Sicherheit
  • Ich will x und sollte y - z. B. Essen und Abnehmen (wegen der Gesundheit)
  • Ich will, aber ich kann nicht - z. B. Einfach Drauflosflirten (da ich aber nicht weiß wie, habe ich Angst und will doch lieber nicht...)

Um ein Ziel mit maximaler Kraft (oder überhaupt) zu erreichen, ist Kongruenz unerlässlich!


Hinweise & Beispiele

Es kann prinzipiell beliebig viele Parabotschaften geben, drei oder vier sind durchaus üblich: Ja sagen + Kopfschütteln + Schultern heben + trauriger (Interpretation!) Tonfall

Umgang mit Inkongruenz

  1. Ansprechen
  2. Spiegeln durch Verwenden von Inkongruenz in der Reaktion.
  3. Überkreuzspiegeln durch Aufgreifen der Inkongruenz in der Reaktion, dabei verbal auf den nonverbalen und nonverbal auf den verbalen Anteil reagieren.
  4. bei der Antwort, die Worte "nicht wahr" dranhängen, mit Betonung auf "nicht wahr".
  5. Den verbalen Inkongruenzmarker (eigentlich, im Grunde, aber, ...) wiederholen (sofern vorhanden)
  6. Kongruent auf die nonverbale Reaktion reagieren

Siehe auch

Verwandte Begriffe

Literatur

Weblinks

Link zu Congruent Response: http://nlpuniversitypress.com/html/ConCy08.html