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Version vom 17. Mai 2009, 15:29 Uhr

[NLP; Neurolinguistisches Programmieren; Neuro-Linguistisches Programmieren; Neurolinguistische Programmierung]

Wenn Psychonalyse bedeutet, das man auf einer Couch liegt, während man sagt, was einem gerade durch den Kopf geht. Und Gestalttherapie, dass sprechen mit Möbelstücken ist. Dann ist NLP das zielgerichtete Verändern subjektiven Erlebens. Doch ist es weit mehr.
Die Entwickler des NLP definierten NLP in ihrem Buch "NLP Vol. 1" als "The Study of the Structure of Subjective Experience" - das Studium der Struktur subjektiver Erfahrung[1]. Richard Bandler definiert NLP auch heute noch genauso:

Neuro-Linguistic Programming™ is "The Study of the Structure of Subjective Experience and what can be calculated from it."[2]

Ziel dabei ist, mehr Kontrolle über das eigene subjektive Erleben und das subjektive Erleben anderer zu bekommen, um es im in Richtung auf eigene Ziele und Werte hin ausrichten und organisieren zu können:

"Ich möchte, daß sie herausfinden, wie Sie lernen können, Ihr eigenes Erleben zu verändern, um etwas Kontrolle über das zu bekommen was in Ihrem Gehirn tatsächlich passiert."[3]

NLP steht damit u.a. in der Tradition der antiken Rhetorik, einer subjektiven Überzeugungskunst.

NLP ist weder eine Wissenschaft noch eine Theorie, sondern ein pragmatisches Modell subjektiven Erlebens, das wiederum selbst aus Modellen oder - mithilfe einer Analogie ausgedrückt - Landkarten der Wirklichkeit (inclusive der Vergangenheit und der Zukunft) besteht. Als formales Modell subjektiver Modellbildungsprozesse ist NLP ein Meta-Modell menschlicher Erfahrung und damit eine pragmatische Epistemologie. Die NLP-Entwickler erheben keinerlei Wahrheitsanspruch für ihr Modell, sondern möchten es allein an seinen Resultaten gemessen und beurteilt sehen.

Robert Dilts unterscheidet drei Ebenen des NLP-Modells: NLP (Epistemologie), NLP (Methodologie) und NLP (Technologie)[4]. NLP (Epistemologie) beinhaltet dabei grundsätzliche Unterscheidungen darüber, wie Menschen Modelle der Welt bilden; NLP (Methodologie) beinhaltet eine Methode, diejenigen Modelle, auf denen exzellentes Tun anderer Menschen beruht, zu erkunden, nachzubilden und lehrbar zu machen; diese Methode nennt sich "Modelling" oder systematisches "Lernen am Modell"; und NLP (Technologie) schließlich beinhaltet Techniken und Verfahrensweisen, die NLP-Praktiker im Zuge solcher Modellierungsprozesse gefunden und systematisiert haben (z.B. die Phobiebehandlung).

Und obwohl es gerade das nicht ist, heißt es oft, dass NLP nichts weiter als eine offene Sammlung besonders erfolgreicher und schneller Methoden zur Veränderung des subjektiven Erlebens und der Erzielung besonderer Leistungen sei. Bandler selber sagt dazu: "NLP is an attitude and a methodology, not the trail of techniques it leaves behind." Richard Bandler ([3], [4])

Wenn man NLP auf seine eigene Definition anwendet, könnte man (provokativ) sagen: NLP ist eine von Bandler, Grinder und einigen andere Entwicklern (Robert Dilts, Leslie Cameron, Judith DeLozier, David Gordon) geschaffene Zusammenstellung von Glaubenssätzen darüber, wie subjektive Erfahrung organisiert ist und wie sie sich verändern läßt.

"NLP is a usermanual for your brain!" Richard Bandler


Übersicht

Erfolgreiche Methoden aus verschiedenen Psychologierichtungen (vor allem Gestalt-, Familien-, Hypnotherapie) wurden übernommen (modelliert), ggf. verändert, mit anderen kombiniert oder auch neu erfunden (z.B. Augenzugangshinweise).
NLP ist eine Methode glücklicher zu leben und schneller zu Erfolgen zu kommen. Hierzu wird Einfluss auf die Art, wie wir die Welt und unser Leben sehen, genommen, ausgehend davon, dass wir uns irgendwie/-wann dafür entschieden haben. „Menschen reagieren nicht auf die Realität sondern auf ihr Abbild der Realität!“
Über ein detailliertes Studium erfolgreichen Handelns in allen logischen Ebenen und Sinneswahrnehmungen inkl. Submodalitäten ist durch Modellieren ein sehr schnelles Lernen und Verändern möglich.
Ein weiteres wichtiges Element ist das Verfügbarmachen von Ressourcen durch Ankern (Circle Of Excellence, Reanchoring), Umdefinieren (Reimprinting, Change History, Time Line,..)…
Außerdem hat Kommunikation mit mir selbst und anderen einen wichtigen Stellenwert.

Historisches

Das Neuro-Linguistische-Programmieren wurde in den 1970er Jahren in Sao Paulo/Kalifornien von dem Studenten Richard Bandler und dem Linguistikprofessor John Grinder entwickelt. Es startete als Modellingprojekt ohne das Ziel eine neue Psychologie- oder Therapierichtung zu schaffen. Als Ergebnis des Modellierens der Arbeitsweisen von Virinia Satir, Fritz Perls und Milton H. Erikson wurden die ersten Werkzeuge erfolgreicher Kurzzeitinterventionsarbeit, aus denen später das NLP hervorging, beschrieben. Der Name NLP entstand erst Jahre später.

Weitere für NLP wichtige Personen waren: Hans Vaihinger, Alfred Korzybski, Gregory Bateson, Noam Chomsky, Paul Watzlawick, Moshe Feldenkrais. In der 2. Generation sind es: Robert Dilts, Judith DeLozier, Leslie Cameron-Bandler, David Gordon, Charles Faulkner, Ted James, Steve und Connirae Andreas.

Elemente des NLP

Im NLP können wir die wesentlichen Elemente einteilen in Wurzeln (Was war vorher), Grundhaltung (Die Art auf die Dinge zu schauen), Modelle (Zugrundeliegende Systematik), Techniken (Elemente), Formate (Komplexere Interventionen bestehend aus Elementen, oder anderen Formaten).

Die ersten 4 Elemente (Wurzeln, Grundhaltung, Modelle, Techniken) sind seit 30 Jahren kaum verändert worden, Formate werden jeden Tag dazuerfunden.

Wurzeln

NLP basiert auf folgenden Richtungen und Werken:

  • Die Philosopie des Als-Ob (Hans Vaihinger)
  • Konstruktivismus (Mitarbeiter des Mental Research Institute in Palo Alto u.a. Paul Watzlawick)
  • Linguistik (Alfred Korzybski, Gregory Bateson, Noam Chomsky)
  • Modelling
  • Familientherapie (Virginia Satir)
  • Gestalttherapie (Fritz Perls)
  • Hypnosetherapie (Milton H. Erickson)

Grundhaltung

Die Haltung des NLP spiegelt sich in den NLP Grundannahmen wieder:

Die wichtigsten Grundannahmen sind:

  • Die Landkarte ist nicht das Gebiet. (Wir können die Wirklichkeit nicht wahrnehmen und machen uns vereinfachte Abbilder.)
  • Jeder Mensch ist einzigartig. Jeder Mensch hat sein eigenes berechtigtes Modell der Welt (Die Landkarten sind subjektiv, wir wissen nicht welche Landkarte richtig ist.)
  • Menschen orientieren sich bei ihrem Handeln an ihrer "geistigen Landkarte" und nicht an der Welt selbst. Menschen reagieren nicht auf die Realität sondern auf ihr Abbild der Realität!
  • Menschen treffen zu jedem Zeitpunkt, die beste, ihnen mögliche Wahl. (Was auch immer jemand tut, er tat es weil es ihm als die beste Wahl erschien.)
  • Jedem Verhalten liegt eine positive Absicht zugrunde.
  • Jedes Verhalten ist in irgendeinem Kontext nützlich.
  • Es gibt keine schlechten Menschen, es gibt nur schlechte Zustände.
  • Geist, Körper und Umwelt bilden ein einheitliches System.(Alles beeinflusst alles. Wenn wir ein Teil verändern, verändern wir alles.)
  • Die Fähigkeit den PROZESS zu verändern, mit dem wir die Realität wahrnehmen, ist oft wertvoller, als den INHALT unserer Erfahrung der Realität zu verändern.
  • Menschen besitzen bereits alle Ressourcen, die sie für eine Veränderung benötigen.
  • Was ein Mensch erreichen kann, kann prinzipiell jeder erreichen
  • Man kann nicht nicht kommunizieren.
  • Die Bedeutung Deiner Kommunikation liegt in der Reaktion, die Du erhältst.
  • Wenn das, was du tust, nicht funktioniert, tue etwas anderes.
  • Wahlmöglichkeiten sind besser als keine Wahlmöglichkeiten.
  • Es gibt kein Versagen, es gibt nur Feedback.

Zugrunde liegt also eine systemische humanistisch konstruktivistische Weltsicht (Der Mensch ist gut, sein Weltbild subjektiv, alles beieinflusst alles), in der man Veränderungen am Besten ressource- und zielorientiert unter Berücksichtigung des Gesamtsystems durchführt. In vielen Fällen reicht es, die Sichtweise auf die Dinge zu verändern. Wesentliches Veränderungsmedium ist Sprache/Kommunikation. Man kann von Anderen lernen (Modelling). Das Leben eines Menschen ist umso besser, je flexbler er ist und umso mehr Wahlmöglichkeiten er hat.

Modelle

Bandler, Grinder und Dilts haben folgenden Modelle beschrieben:

Daneben gibt es noch die Formeln für Veränderung von Dilts:

  • Gegenwärtiger Zustand + Ressource = Erwünschter Zustand
  • Teilen -> Verändern -> Vereinen

Techniken

Techniken sind die Grundelemente, die in den meisten Interventionen enthalten sind:

Formate

...das sind die anderen 90% dieses Wikis


Anwendung, Einsatz

NLP ist geeignet für:

  • Unterstützung anderer in ihrem Veränderungsprozess - Coaching/Therapie
  • Das Erlangen sehr guter Leistungen durch gezieltes Übernehmen von Denk- und/oder Verhaltensmustern - Modelling
  • Methoden zur Selbstbestimmung der eigenen Gefühle - Statemanagement
  • Erreichung von Zielen durch Einsatz von Sprache und nonverbalem Verhalten - Verhandlungen/Kommunikation

NLP wird eingesetzt in:

  • Beratung, Coaching und Therapie
  • Selbstmanagement (Ressourchen, Emotionen, Ziele, Kommunikation)
  • Sales, Marketing
  • Führung

NLP-Kritik

Auch zum NLP gibt es - wie zu allen Methoden - Kritik. Typischerweise kommt die Kritik aus 6 Richtungen:

  • Kritik an der Allmachtsphantasie (Alles ist möglich)
  • Kritik am kostuktivistischen Ansatz (Jeder lebt in seiner eigenen Wirklichkeit)
  • Kritik an fehlenden wissenschaftlichen Unterbau und Beweis - Pseudowissenschaftlichkeit
  • Kritik an der Person Richard Bandlers (von unsympatisch über Drogen bis zu Mord)
  • Kontakt mit schlecht ausgebildeten NLPlern, deren Tun mit NLP gleichgesetzt wird
  • NLP bekennt sich offen zur Manipulation

Einer der bekannstesten NLP-Kritiker im deutschsprachigen Raum ist Dr. Christoph Bördlein. Hier der Link auf seine Darstellung. Diese Arbeit ist auch in den Artikel NLP-Kritik eingeflossen.


Quellen

  1. Robert Dilts, John Grinder, Richard Bandler and Judith deLozier: Neuro-Linguistic Programming: Volume I - The Study of the Structure of Subjective Experience. Cupertino: Meta Publications 1980, deutsche Übersetzung: Strukturen subjektiver Erfahrung - Ihre Erforschung und Veränderung durch NLP. Paderborn: Junfermann 1994;
  2. Richard Bandler, [1]
  3. Richard Bandler: Veränderung des subjektiven Erlebens. Fortgeschrittene Methoden des NLP. Paderborn: Junfermann 1995, S. 20
  4. Robert Dilts: Neuro-Linguistic Programming. In: Robert Dilts, Judith DeLozier: Encyclopedia of Systemic NLP and New Coding. Scotts Valley, CA: NLP University Press 2000, S. 849[2]


Literatur

  • Joseph O´Connor & John Seymour, NLP: Gelungene Kommunikation und persönliche Entfaltung, Freiburg i. Breisgau 1992.

Weblinks

NLP bei Wikipedia.de