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NLP

Version vom 20. September 2018, 22:29 Uhr von PanTau (Diskussion | Beiträge) (Historisches)

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[Neurolinguistisches Programmieren; Neuro-Linguistisches Programmieren; Neurolinguistische Programmierung]

"NLP is a usermanual for your brain!" Richard Bandler

Die Entwickler des NLP definierten NLP in ihrem Buch "NLP Vol. 1" als "The Study of the Structure of Subjective Experience" - das Studium der Struktur subjektiver Erfahrung[1]. Richard Bandler definiert NLP auch heute noch genauso:

Neuro-Linguistic Programming™ is "The Study of the Structure of Subjective Experience and what can be calculated from it."[2]

Ziel dabei ist, mehr Kontrolle über das eigene subjektive Erleben und das subjektive Erleben anderer zu bekommen, um es auf eigene Ziele und Werte hin ausrichten und organisieren zu können:

"Ich möchte, daß sie herausfinden, wie Sie lernen können, Ihr eigenes Erleben zu verändern, um etwas Kontrolle über das zu bekommen was in Ihrem Gehirn tatsächlich passiert."[3]

NLP ist ein Lerninstrument, keine Therapierichtung. Es geht darum, wie das Gehirn funktioniert; wie Lernen, Emotionen, innere Vorstellungen und Sprache funktionieren und welche Wirkungen sie aufeinander haben.

"It's important to emphasize that NLP is an educational tool, not a form of therapy. We don't do therapy. We teach people some things about how their brains function and they use this information in order to change."[4]

Und obwohl es gerade das nicht ist, heißt es oft, NLP sei nichts weiter als eine offene Sammlung besonders erfolgreicher und schneller Methoden zur Veränderung des subjektiven Erlebens und der Erzielung besonderer Leistungen. Bandler selber sagt dazu: "NLP is an attitude and a methodology, not the trail of techniques it leaves behind." Richard Bandler ([5], [6])

Es ist wichtig zu verstehen, dass NLP eine Art "Metamodell subjektiver Modellbildungsprozesse" ist, also ein Modell darüber, wie Menschen ihre eigenen Landkarten der Welt anfertigen und verändern können. Das was meistens NLP genannt wird, sind jedoch nur Anwendungen aber nicht die Grundhaltung. John LaValle schreibt dazu: "For example, someone learns NLP and develops their skill at communicating more effectively and perhaps even learns a "technique" in NLP and now uses that in their own practice. Then they profess they are practitioners of NLP or use NLP in their practice. While part of this may be true, part of it is misleading. If they've learned "anchoring", and use that, what they are using it with is NOT NLP. The anchoring that comes from NLP is called anchoring. NLP is composed of more than just that."[5]

NLP ist weder eine Wissenschaft noch eine Theorie, sondern ein pragmatisches Modell subjektiven Erlebens, das wiederum selbst aus Modellen oder - mithilfe einer Analogie ausgedrückt - Landkarten der Wirklichkeit (inklusive der Vergangenheit und der Zukunft) besteht. Als formales Modell subjektiver Modellbildungsprozesse ist NLP ein Meta-Modell menschlicher Erfahrung und damit eine pragmatische Epistemologie. Die NLP-Entwickler erheben keinerlei Wahrheitsanspruch für ihr Modell, sondern möchten es allein an seinen Resultaten gemessen und beurteilt sehen.

Robert Dilts unterscheidet drei Ebenen des NLP-Modells: NLP (Epistemologie), NLP (Methodologie) und NLP (Technologie)[6]. NLP (Epistemologie) beinhaltet dabei grundsätzliche Unterscheidungen darüber, wie Menschen Modelle der Welt bilden; NLP (Methodologie) beinhaltet eine Methode, diejenigen Modelle, auf denen exzellentes Tun anderer Menschen beruht, zu erkunden, nachzubilden und lehrbar zu machen; diese Methode nennt sich "Modelling" oder systematisches "Lernen am Modell"; und NLP (Technologie) schließlich beinhaltet Techniken und Verfahrensweisen, die NLP-Praktiker im Zuge solcher Modellierungsprozesse gefunden und systematisiert haben (z.B. die Phobiebehandlung).

Wenn man NLP auf seine eigene Definition anwendet, könnte man (provokativ) sagen: NLP ist eine von Bandler, Grinder und einigen andere Entwicklern (Robert Dilts, Leslie Cameron, Judith DeLozier, David Gordon) geschaffene Zusammenstellung von Glaubenssätzen darüber, wie subjektive Erfahrung organisiert ist und wie sie sich verändern läßt.


Übersicht

Erfolgreiche Methoden aus verschiedenen Psychologierichtungen (vor allem Gestalt-, Familien-, Hypnotherapie) wurden übernommen (modelliert), ggf. verändert, mit anderen kombiniert oder auch neu erfunden (z.B. Augenzugangshinweise).
NLP ist eine Methode glücklicher zu leben und schneller zu Erfolgen zu kommen. Hierzu wird Einfluss auf die Art, wie wir die Welt und unser Leben sehen, genommen, ausgehend davon, dass wir uns irgendwie/-wann dafür entschieden haben. „Menschen reagieren nicht auf die Realität sondern auf ihr Abbild der Realität!“
Über ein detailliertes Studium erfolgreichen Handelns in allen logischen Ebenen und Sinneswahrnehmungen inkl. Submodalitäten ist durch Modellieren ein sehr schnelles Lernen und Verändern möglich.
Ein weiteres wichtiges Element ist das Verfügbarmachen von Ressourcen durch Ankern (Circle Of Excellence, Reanchoring), Umdefinieren (Reimprinting, Change History, Time Line,..)…
Außerdem hat Kommunikation mit mir selbst und anderen einen wichtigen Stellenwert.

Historisches

Das Neuro-Linguistische-Programmieren wurde in den 1970er Jahren in Sao Paulo/Kalifornien von dem Studenten Richard Bandler und dem Linguistikprofessor John Grinder entwickelt. Es startete als Modellingprojekt ohne das Ziel eine neue Psychologie- oder Therapierichtung zu schaffen. Als Ergebnis des Modellierens der Arbeitsweisen von Virinia Satir, Fritz Perls und Milton H. Erikson wurden die ersten Werkzeuge erfolgreicher Kurzzeitinterventionsarbeit, aus denen später das NLP hervorging, beschrieben. Der Name NLP entstand erst Jahre später.

Weitere für NLP wichtige Personen waren: Hans Vaihinger, Alfred Korzybski, Gregory Bateson, Noam Chomsky, Paul Watzlawick, Moshe Feldenkrais. In der 2. Generation sind es: Robert Dilts, Judith DeLozier, Leslie Cameron-Bandler, David Gordon, Charles Faulkner, Ted James, Steve und Connirae Andreas.

Elemente des NLP

Im NLP können wir die wesentlichen Elemente einteilen in Wurzeln (Was war vorher), Grundhaltung (Die Art auf die Dinge zu schauen), Modelle (Zugrundeliegende Systematik), Techniken (Elemente), Formate (Komplexere Interventionen bestehend aus Elementen, oder anderen Formaten).

Die ersten 4 Elemente (Wurzeln, Grundhaltung, Modelle, Techniken) sind seit 30 Jahren kaum verändert worden, Formate werden jeden Tag hinzuerfunden.

Wurzeln

NLP basiert auf folgenden Richtungen und Werken:

  • Die Philosophie des Als-Ob (Hans Vaihinger)
  • Konstruktivismus (Mitarbeiter des Mental Research Institute in Palo Alto u.a. Paul Watzlawick)
  • Kommunikationsforschung und Linguistik (Alfred Korzybski, Gregory Bateson, Noam Chomsky)
  • Modelling
  • Familientherapie (Virginia Satir)
  • Gestalttherapie (Fritz Perls)
  • Hypnosetherapie (Milton H. Erickson)
  • Pawlows Arbeiten über konditionierte Reflexe

Grundhaltung

Die Haltung des NLP spiegelt sich in den NLP Grundannahmen wieder:

Die wichtigsten Grundannahmen sind:

  • Die Landkarte ist nicht das Gebiet. (Wir können die Wirklichkeit nicht wahrnehmen und machen uns vereinfachte Abbilder.)
  • Jeder Mensch ist einzigartig. Jeder Mensch hat sein eigenes berechtigtes Modell der Welt (Die Landkarten sind subjektiv, wir wissen nicht welche Landkarte richtig ist.)
  • Menschen orientieren sich bei ihrem Handeln an ihrer "geistigen Landkarte" und nicht an der Welt selbst. Menschen reagieren nicht auf die Realität sondern auf ihr Abbild der Realität!
  • Menschen treffen zu jedem Zeitpunkt, die beste, ihnen mögliche Wahl. (Was auch immer jemand tut, er tat es weil es ihm als die beste Wahl erschien.)
  • Jedem Verhalten liegt eine positive Absicht zugrunde.
  • Jedes Verhalten ist in irgendeinem Kontext nützlich.
  • Es gibt keine schlechten Menschen, es gibt nur schlechte Zustände.
  • Geist, Körper und Umwelt bilden ein einheitliches System.(Alles beeinflusst alles. Wenn wir ein Teil verändern, verändern wir alles.)
  • Die Fähigkeit den PROZESS zu verändern, mit dem wir die Realität wahrnehmen, ist oft wertvoller, als den INHALT unserer Erfahrung der Realität zu verändern.
  • Menschen besitzen bereits alle Ressourcen, die sie für eine Veränderung benötigen.
  • Was ein Mensch erreichen kann, kann prinzipiell jeder erreichen
  • Man kann nicht nicht kommunizieren.
  • Die Bedeutung Deiner Kommunikation liegt in der Reaktion, die Du erhältst.
  • Wenn das, was du tust, nicht funktioniert, tue etwas anderes.
  • Wahlmöglichkeiten sind besser als keine Wahlmöglichkeiten.
  • Es gibt kein Versagen, es gibt nur Feedback.

Zugrunde liegt also eine systemische humanistisch konstruktivistische Weltsicht (Der Mensch ist gut, sein Weltbild subjektiv, alles beeinflusst alles), in der man Veränderungen am Besten ressource- und zielorientiert unter Berücksichtigung des Gesamtsystems durchführt. In vielen Fällen reicht es, die Sichtweise auf die Dinge zu verändern. Wesentliches Veränderungsmedium ist Sprache/Kommunikation. Man kann von Anderen lernen (Modelling). Das Leben eines Menschen ist umso besser, je flexibler er ist und umso mehr Wahlmöglichkeiten er hat.

Modelle

Bandler, Grinder und Dilts haben folgenden Modelle beschrieben:

Daneben gibt es noch die Formeln für Veränderung von Dilts:

  • Gegenwärtiger Zustand + Ressource = Erwünschter Zustand
  • Teilen -> Verändern -> Vereinen

Techniken

Techniken sind die Grundelemente, die in den meisten Interventionen enthalten sind:

Formate

...das sind die anderen 90% dieses Wikis


Anwendung, Einsatz

NLP ist geeignet für:

  • Unterstützung anderer in ihrem Veränderungsprozess - Coaching/Therapie
  • Das Erlangen sehr guter Leistungen durch gezieltes Übernehmen von Denk- und/oder Verhaltensmustern - Modelling
  • Methoden zur Selbstbestimmung der eigenen Gefühle - Statemanagement
  • Erreichung von Zielen durch Einsatz von Sprache und nonverbalem Verhalten - Verhandlungen/Kommunikation

NLP wird eingesetzt in:

  • Beratung, Coaching und Therapie
  • Selbstmanagement (Ressourcen, Emotionen, Ziele, Kommunikation)
  • Sales, Marketing
  • Führung

NLP-Kritik

Auch zum NLP gibt es - wie zu allen Methoden - Kritik. Typischerweise kommt die Kritik aus 6 Richtungen:

  • Kritik an der Allmachtsphantasie (Alles ist möglich)
  • Kritik am humanistischen Ansatz (Der Mensch an sich ist gut, seine Absichten positiv)
  • Kritik am konstuktivistischen Ansatz (Jeder lebt in seiner eigenen Wirklichkeit)
  • Kritik an fehlenden wissenschaftlichen Unterbau und Beweis - Pseudowissenschaftlichkeit
  • Kritik an der Person Richard Bandlers (von unsympathisch über Drogen bis zu Mord)
  • Kontakt mit schlecht ausgebildeten NLPlern, deren Tun mit NLP gleichgesetzt wird
  • NLP bekennt sich offen zur Manipulation

Mehr hierzu im Artikel NLP-Kritik.

Quellen

  1. Robert Dilts, John Grinder, Richard Bandler and Judith deLozier: Neuro-Linguistic Programming: Volume I - The Study of the Structure of Subjective Experience. Cupertino: Meta Publications 1980, deutsche Übersetzung: Strukturen subjektiver Erfahrung - Ihre Erforschung und Veränderung durch NLP. Paderborn: Junfermann 1994;
  2. Richard Bandler, [1]
  3. Richard Bandler: Veränderung des subjektiven Erlebens. Fortgeschrittene Methoden des NLP. Paderborn: Junfermann 1995, S. 20
  4. Richard Bandler, [2]
  5. LaValle, [3]
  6. Robert Dilts: Neuro-Linguistic Programming. In: Robert Dilts, Judith DeLozier: Encyclopedia of Systemic NLP and New Coding. Scotts Valley, CA: NLP University Press 2000, S. 849[4]


Literatur

  • Joseph O´Connor & John Seymour, NLP: Gelungene Kommunikation und persönliche Entfaltung, Freiburg i. Breisgau 1992.

Weblinks

NLP bei Wikipedia.de

Zuletzt geändert am 20. September 2018 um 22:29