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Version vom 31. März 2006, 14:00 Uhr von Carsten Gramatke (Diskussion | Beiträge)

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Als ich zum ersten Mal im Wartezimmer meines neuen Zahnarztes saß, sah ich auf einer Urkunde an der Wand seinen vollständigen Namen. Ich erinnerte mich, dass ein schlanker, fleißiger Junge gleichen Namens vor gut 30 Jahren in meiner Klasse war. Doch als ich den Arzt sah, verwarf ich den Gedanken. Dieser glatzköpfige, weißbärtige Mann mit den tiefen Falten war viel zu alt, um in meiner Klasse gewesen zu sein. Nachdem er meine Zähne untersucht hatte, fragte ich ihn trotzdem, ob er das örtliche Gymnasium besucht hätte.
"Ja", antwortete er.
"Wann haben Sie Abi gemacht?"
"1972, warum?"
"Sie waren in meiner Klasse", antwortete ich.
Er betrachtete mich aufmerksam und fragte dann: "Was haben Sie unterrichtet?"
Quelle: brand eins



"Mark Twain hat einmal gesagt: »Es gibt keinen traurigeren Anblick als einen jungen Pessimisten.« Er hatte recht. Menschen, die an den Mißerfolg glauben, fristen mit Sicherheit ein mittelmäßiges Dasein. Der Mißerfolg ist etwas, das in den Gedanken von Menschen, die Großes erreichen, einfach nicht vorkommt. Sie halten sich nicht damit auf. Sie investieren keine unangenehmen Gefühle in etwas, das nicht funktioniert.

Ich möchte Ihnen nun die Lebensgeschichte eines Mannes erzählen, der

  • mit 31 eine geschäftliche Pleite erlebte,
  • mit 32 einen Wahlkampf verlor,
  • mit 34 erneut eine Pleite erlebte,
  • mit 35 den Tod seiner Geliebten verwinden mußte,
  • mit 36 einen Nervenzusammenbruch hatte,
  • mit 38 eine Wahl verlor,
  • mit 43 im Kongreß unterlag,
  • mit 46 im Kongreß unterlag,
  • mit 48 im Kongreß unterlag,
  • mit 55 im Kampf um einen Senatorenplatz unterlag,
  • mit 56 sein Ziel, Vizepräsident zu werden, nicht erreichte,
  • mit 58 im Kampf um einen Senatorensitz unterlag,
  • mit 60 zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wurde.

Der Mann heißt Abraham Lincoln. Hätte er je Präsident werden können, wenn er seine Wahlniederlagen als Mißerfolge angesehen hätte?"
- Anthony Robbins; Das Power Prinzip



Stellen Sie sich vor, Sie betreten einen Laden und treffen dort auf einen freundlichen alten Mann, der auf Ihre Frage, was er zu verkaufen habe, antwortet:
»Alles, was Sie wollen!« 
Sofort beginnen Sie damit, all die Dinge aufzuzählen, die Sie sich schon immer gewünscht haben:
Ich möchte, dass alles, was ich anfasse, erfolgreich wird.
Ich möchte, dass mein großer Traum in Erfüllung geht.
Ich möchte reich und geachtet sein.
Ich wünsche mir Humor und Freude als Begleiter meines Lebens.
Ich will einen Beruf, der mich begeistert.
Ich möchte echte Freunde haben.
Ich wünsche mir ein Leben voll faszinierender Abenteuer.
Ich möchte Gesundheit und Vitalität.
Ich möchte...
Lächelnd fällt der Mann Ihnen ins Wort: »Entschuldigen Sie bitte. Ich habe mich wohl unklar ausgedrückt: Wir verkaufen keine Früchte, wir verkaufen nur Samen.« 

aus "Ente oder Adler" von Ardeschyr Hagmaier



Vorlage:Geschichte 13


Die Metamorphose von der Raupe zum Schmetterling

>>Eines Tages, als mein Sohn Joshua ungefähr sechs oder sieben Jahre alt war, kam er hysterisch schluchzend von der Schule nach Hause. Einer seiner Freunde war vom Klettergerüst auf dem Pausenhof gefallen und hatte dabei tödliche Verletzungen erlitten. Ich setze mich mit ihm hin und sagte: „Schatz, ich weiß, wie dir zumute ist, du vermisst ihn, und es ist richtig, so zu empfinden. (Pacing / Rapport durch Bestätigung) Und du solltest dir auch klarmachen, dass du deshalb so fühlst, weil du eine Raupe bist.“ Er erwiderte: „Was?“ Ich hatte ihn ganz schön aus dem Konzept gebracht (Seperator / Unterbrecher). Ich sagte: „Du denkst wie eine Raupe.“ Er wollte wissen, was ich damit meinte. „Es gibt einen Punkt“, erklärte ich, „an dem die meisten Raupen denken, sie wären tot. Sie glauben, ihr Leben sei beendet. Wann ist das?“ (Klärung der individuellen Gültigkeit der Metapher) Er erwiderte: „O ja, wenn sich dieses Ding um sie rumwickelt.“ „Richtig. Schon nach kurzer Zeit spinnt sich die Raupe in ihren Kokon ein, so dass sie ganz darunter begraben ist. Und weißt du was? Wenn du den Kokon öffnen würdest, wäre die Raupe nicht mehr da, nur noch ein weicher Brei, eine klebrige Masse. Und die meisten Leute wären, wie auch die Raupe selbst, der Überzeugung, dass sie nicht die geringste Überlebenschance hat. Aber in Wirklichkeit macht sie eine Metamorphose durch. Verstehst du? Sie verwandelt sich in etwas anderes. Und in was?“ (Lässt ihn selbst die Metapher ergründen) „Einen Schmetterling“, sagte er.

„Können die anderen Raupen auf dem Boden sehen, dass ihr Artgenosse zu einem Schmetterling geworden ist?“ wollte ich von ihm wissen (Leading: Frage zur Lenkung der Aufmerksamkeit in Richtung Reframing). „Nein“, antwortete Josh. Ich fuhr fort: „Und was macht eine Raupe, die ihren Kokon durchbricht?“ Joshua antwortete: „Sie fliegt.“ „Genau. Sie verlässt den Kokon als Schmetterling; die Sonne trocknet seine Flügel und er fliegt davon. Er ist noch schöner als zu der Zeit, da er noch eine Raupe war. Ist er nun freier oder weniger frei?“ (Leading: Stellt die Verständnisfähigkeit der Metapher sicher) Josh sagte: „Freier.“ „Und glaubst du, dass er nun mehr Spaß hat?“ „Ja, er hat weniger Beine, die müde werden.“ Und ich sagte: „Stimmt genau. Er braucht keine Beine mehr; er besitzt Flügel. Ich glaube, dass auch dein Freund nun Flügel hat.

Weißt du, es ist nicht an uns zu entscheiden, wann sich jemand in einen Schmetterling verwandelt. Wir meinen, dass es sich immer um den falschen Zeitpunkt handelt; aber ich glaube, dass Gott besser weiß als wir, wann unsere Zeit gekommen ist. Jetzt haben wir Winter, und du wünschst dir den Sommer herbei; aber Gott hat für die Jahreszeiten einen anderen Plan. Manchmal müssen wir einfach darauf vertrauen, dass Gott besser weiß als wir, wann Schmetterlinge entstehen sollen. Und wenn wir Raupen sind, erkennen wir manchmal nicht einmal, dass es Schmetterlinge gibt, weil sie hoch über uns schweben. Aber vielleicht sollten wir uns von Zeit zu Zeit daran erinnern, dass sie existieren.“ Joshua lächelte, umarmte mich und sagte: „Ich wette, er ist ein wunderschöner Schmetterling.“<<

Aus Anthony Robbins: Das Robbins Power-Prinzip (S. 263 - 264), Heyne Verlag


Als Mark Twain in seiner Eigenschaft als Redakteur auch für die Sorgenspalte des Blattes zuständig war, schrieb ihm einmal eine Siebzehnjährige, sie verstehe sich mit ihrem Vater nicht. Er sei rückständig und ohne jeden Sinn für das Moderne.
Mark Twain antwortete: „Ich kann Sie gut verstehen. Als ich siebzehn Jahre alt war, zeigte mein Vater ebenfalls keinerlei Bildung. Haben Sie Geduld mit alten Leuten! Die entwickeln sich langsamer. Zehn Jahre später, als ich siebenundzwanzig war, konnte ich mich schon vernünftig mit ihm unterhalten. Heute bin ich siebenunddreißig, und, ob Sie es glauben oder nicht, ich kann ihn fragen, wenn ich keinen Rat mehr weiß. Es ist verblüffend, was der alte Herr dazugelernt hat.“


Motivation

Ein König beschloss zu Ehren seines Gottes einen Tempel bauen zu lassen. Während der Bauarbeiten an diesem Tempel wurden drei unterschiedliche Bauarbeiter zu ihrem Tun befragt. Der eine schlug gerade die großen Steine für die Außenmauern. “Was machst du da?“ – „Ich haue Steine.“ Ein anderer schälte gerade eine wunderschöne Säule aus dem Stein heraus. “Was machst du da?“ – „Ich verdiene Geld für meine Familie.“ Der dritte meißelte ein wunderschönes Ornament. „Was machst du da?“ – „Ich baue einen Tempel.“


Wirklichkeit

Der Meister nahm zwei Stöcke und legte sie in Form eines T auf den Boden. Dann fragte er den Schüler:"Was siehst du?" "Den Buchstaben T", antwortete der. "Genauso habe ich es mir vorgestellt", sagte der Meister. "Es gibt von sich aus keinen Buchstaben T; das T ist die Bedeutung, die du ihm gibst. Was du vor dir siehst, sind zwei abgebrochene Äste in Form von Stöcken." --Antony de Mello - Zeiten des Glücks


Nachdem Luke sein Raumschiff versehentlich in den Sümpfen Dagobah's (dem Heimatplaneten Yoda's) versenkte, traf er auf Yoda, bei dem er seine Yedi-Ausbildung begann. Nach ersten Übungen, Steine mit Gedankenkraft zu bewegen, forderte Yoda ihn auf, sein Raumschiff mit der Kraft seiner Gedanken aus dem Sumpf zu heben... Luke sagte, dass ihm dies unmöglich sein werde!

Yoda: "Unmöglich ist immer alles für dich. Meine Worte, hörst du sie nicht?"
Luke: "Meister, Steine in Bewegung zu versetzen ist eins, aber das hier, das ist etwas völlig Anderes."
Yoda: "Nein! Nichts Anderes! In deiner Vorstellung nur! Vergessen musst du das, was früher du gelernt."
Luke: "Also gut, ich werd's versuchen."
Yoda: "Nein, nicht versuchen. Tu es, oder tu es nicht. Es gibt kein Versuchen."

Luke versuchte es - aber er vermochte nicht, sein Schiff aus dem Sumpf zu bewegen.

Luke: "Ich schaffe es nicht. Es ist einfach zu groß."
Yoda: "Größe bedeutet nichts. Sieh mich an: nach meiner Größe beurteilst du mich, tust du das? ... aber das solltest du nicht... denn die Macht ist mein Verbündeter. Und ein mächtiger Verbündeter ist sie. Das Leben erschafft sie... bringt sie zur Entfaltung. Ihre Energie umgibt uns... verbindet uns mit allem. Erleuchtete Wesen sind wir, nicht diese rohe Materie. Du musst sie fühlen, die Macht, die dich umgibt. Hier, zwischen dir, mir, dem Baum, dem Felsen dort, allgegenwärtig! Ja, selbst zwischen dem Sumpf und dem Schiff."
Luke: "Du willst das Unmögliche."

Yoda senkte den Kopf, dann machte er eine langsame Handbewegung und das Schiff schwebte sich aus dem Sumpf.

Luke: "Das glaube ich einfach nicht!"
Yoda: "Darum - darum versagst du."

aus: Star Wars: Episode V – Das Imperium schlägt zurück


Gedanken

Ein Wanderer machte Rast nach einem anstrengenden Tag. Er setzte sich unter einen Baum und ruhte seine müden Füße aus.

"Wie schön wäre jetzt ein kühles Getränk" dachte er – und schon stand eine Karaffe mit kristallklarem Wasser vor ihm.

Der Mann nahm einen großen Schluck und dachte "Das ist ja wunderbar! Etwas zu essen dazu wäre aber auch nicht schlecht."

Auch dieser Wunsch wurde sofort erfüllt.

So wünschte er sich noch einen bequemen Sessel, Musik und allerlei andere Dinge.

Als er keinen Bissen und keinen Schluck mehr hinunterbekam, dachte er "Wenn ich jetzt ein Bett hätte, wie schön wäre das…" und schon lag er in einem großen, weichen Bett.

Kurz bevor er einschlief, dachte er noch "Wenn jetzt ein Tiger kommt…"


Zwei Mönche waren auf der Wanderschaft. Eines Tages kamen sie an einen Fluss.

Dort stand eine junge Frau mit wunderschönen Kleidern. Offenbar wollte sie über den Fluss, doch da das Wasser sehr tief war, konnte sie den Fluss nicht durchqueren, ohne ihre Kleider zu beschädigen.

Ohne zu zögern ging einer der Mönche auf die Frau zu, hob sie auf seine Schultern und watete mit ihr durch das Wasser. Auf der anderen Flussseite setzte er sie trocken ab.

Nachdem der andere Mönch auch durch den Fluss gewatet war, setzten die beiden ihre Wanderung fort.

Nach etwa einer Stunde fing der eine Mönch an, den anderen zu kritisieren: "Du weißt schon, dass das, was du getan hast, nicht richtig war, nicht wahr? Du weißt, wir dürfen keinen nahen Kontakt mit Frauen haben. Wie konntest du nur gegen diese Regel verstoßen?"

Der Mönch, der die Frau durch den Fluss getragen hatte, hörte sich die Vorwürfe des anderen ruhig an. Dann antwortete er: "Ich habe die Frau vor einer Stunde am Fluss abgesetzt – warum trägst du sie immer noch mit dir herum?"