Parts Party: Unterschied zwischen den Versionen

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„Grundannahme dabei ist, dass es funktional voneinander abgrenzbare „Teile“ in der Psyche der Menschen gibt, die nach Selbstausdruck und Verwirklichung ihrer Funktion streben. Sie können nicht unterdrückt werden, da sie elementare Bestandteile der Ganzheit des Selbst sind. Blockieren sich solche Teile gegenseitig, so ist das Ziel der Parts Party, ihre Beziehung untereinander zu einer wechselseitigen Kooperation zu transformieren.“  siehe Literatur „Abenteuer Kommunikation“  
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Bei einer '''Partsparty''' ist die Grundannahme, „dass es funktional voneinander abgrenzbare „Teile“ in der Psyche der Menschen gibt, die nach Selbstausdruck und Verwirklichung ihrer Funktion streben. Sie können nicht unterdrückt werden, da sie elementare Bestandteile der Ganzheit des Selbst sind. Blockieren sich solche Teile gegenseitig, so ist das Ziel der Parts Party, ihre Beziehung untereinander zu einer wechselseitigen Kooperation zu transformieren.“  siehe Literatur „Abenteuer Kommunikation“  
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== Ablauf ==
 
== Ablauf ==
  
=== [[Selbstintegration]] ===
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Eine Partsparty braucht:
*Herausarbeiten einzelner Persönlichkeitsteile und deren Eigenschaften
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:Einen Gastgeber (Die Person um die es geht)
*Finden der Beziehungen zwischen den Teilen
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:üblicherweise 4-6 Teile (Personen die, die inneren Teile des Gastgebers spielen)
*Sicherstellung der Diskussionsleitung (Gastgeber übernimmt die Führung, bzw. die Moderation)
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:Einen Superviser (Eine Person, die das Spiel überwacht und den Zustand des Gastgebers im Auge behält)
  
=== Wahl der Schauspieler ===
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=== Vorbereitung ===
Der Gastgeber wählt Personen aus, die für bestimmte Eigenschaften stehen, die seine Sichtweise auf die Welt reflektieren.
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=== Jetzige Normalität ===
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==== Beschreibung der Teile ====
Die Personen verhalten sich entsprechend der Eigenschaften der Persönlichkeitsteile.
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Der Gastgeber bereitet Kärtchen vor, auf denen für jeden Persönlichkeitsteil steht:
  
Dazu kann die Person Kärtchen vorbereiten, auf denen steht:
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{| border="1" cellspacing="1"
*Mein Name ist:
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!colspan="2" align="center" | Spickzettel für Spieler
*Ich stehe für:
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|-
*Wichtig ist mir: ([[Wert]])
+
| width = "200" | Mein Name ist:
*Meine Eigenschaften sind: ([[Verhalten]] / Fähigkeiten)
+
| width = "200" | [NAME]
*Mein Symbol ist:
+
|-
*Ich mag / mag nicht: (Namen der anderen Teile)
+
| Ich bin:
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| [ADJEKTIVE]
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|-
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| Ich sage:
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| „[SATZ]
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|-
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| Ich will:
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| [WERT]
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|-
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| Mein Symbol ist:
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| [SYMBOL]
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|-
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| Meine Ressourcen sind:
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| [RESSOURCE]
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|-
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| Ich mag / Ich mag nicht:
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| [NAMEN ANDERER TEILE]
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|}
  
Stelle die Teile an einen Platz, achte auf die Blickrichtung. Der Gastgeber sucht sich selbst einen Platz zum beobachten.(sollte in das Spiel integriert sein - spielt nicht mit - mit geschlossenen Augen genießt es sich besser). Es sollte eine Person geben, die sich um den Gastgeber kümmert - in Form von [[Ressource]]n und Taschentüchern.
 
  
Der Gastgeber beobachtet die Wechselbeziehung zwischen den Teilen. Gruppenbildung und Konflikte werden beobachtet.
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{| border="1" cellspacing="0" style="background:#f4f4ff;"
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!colspan="2" align="center" | Beispiel
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|-
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| width = "200" | Mein Name ist:
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| width = "500" |Wind (oder Peter oder Freiheit)
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|-
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| Ich bin:
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| frei, willensstark, kraftvoll
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|-
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| Ich sage:
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| "Ich gehe meinen Weg!"
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|-
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| Ich will:
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| Freiheit, Klarheit, Selbstausdruck
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|-
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| Mein Symbol ist:
 +
| Der Wind (ggf. aufgemalt)
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|-
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| Meine Ressourcen sind:
 +
| Mut, Wissen und die Stimme meines Herzens
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|-
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| Ich mag / Ich mag nicht:
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| Ich mag: Abenteuer, Sabine, Herz / Ich mag nicht: Sicherheit, Armes Opfer
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|}
  
=== Runde Null ===
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Zur Vorbereitung kann auch das Format [[Selbstintegration]] herangezogen werden.
Die Teile stellen sich vor. Sagen wer wen mag und wen nicht, bzw. sich neutral verhält. Die anderen Teile zeigen, wie die den jenigen finden. Emotional die Beziehung einfärben.
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1. Die Spieler sagen nur den Satz zueinander. Zu den Personen, in dem emotionalen Zustand der Beziehung zueinander.
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==== Wahl und Aufstellung der Schauspieler ====
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Der Gastgeber wählt Personen aus, die für bestimmte Persönlichkeitsteile stehen.  
  
2. Freie Bewegung - gehen zu den jeweiligen Teilen - bleiben bei den Texten allgemein, auch wer gemocht wird oder nicht.
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Stelle die Teile (Personen) auf, achte auf ihre Position und Blickrichtung. Du als Gastgeber suchst Dir sich selbst einen Platz, aus dem Du die Party beobachtend erlebst, am Besten mittendrin (mit geschlossenen Augen genießt es sich am Besten). Es sollte eine Person geben, die sich um den Gastgeber kümmert und darauf achtet, dass er nicht unbeobachtet abstürzt.
  
3. Macht, was ihr wollt. Von den Zetteln lösen. z.B. Namen wechseln ... Party, Meeting. Freie Assoziation, (bringen ihre eigenen Ressourcen mit ins Spiel).
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Der Gastgeber beobachtet die Wechselbeziehung zwischen den Teilen - Gruppenbildung, Konflikte Schleifen und Lösungen.
  
Runden werden nicht angesagt, sondern frei gespielt. Achtet darauf, dass Runde 1 und 2 lang genug gespielt werden. Diese sind oft die bedeutsamen für den Gastgeber. Er hört seine inneren Stimmen.
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=== Durchführung ===
  
=== Chaos ===
+
Der Übergang der Runden ineinander wird (nach der Runde 0) üblicherweise nicht angesagt, sondern frei von den Spielern vorgenommen. Achte darauf, dass Runde 1 und 2 lang genug gespielt werden. Diese sind ebenso bedeutsam für den Gastgeber, wie die dritte Runde, denn er hört hier seine inneren Stimmen.  
Die Teile verhalten sich entsprechend ihren Eigenschaften dominant, so dass jedes einzelne Teil die Kontrolle über das Geschehen bekommt.
+
Das entstehende Chaos wird analysiert mit dem Ziel, dass eine Kooperation unumgänglich ist.
+
  
=== Verhandeln ===
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Noch ein Hinweis: Bei einer Partsparty ist fast alles erlaubt und manchmal wollen Teile, einen Teil umbringen oder anders verbannen, dies ist eine der nicht erlaubten ''Lösungen''. Da alle Teile zur Persönlichkeit gehören, kann kein Teil abgespalten werden.
  
Es werden wechselseitige Verhandlungen geführt, bis eine Lösung gefunden wird, dass sich alle Teile wohl fühlen.
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==== Runde 0 - Vorstellung ====
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Jeder Teil stellt sich vor - mit dem Text auf seiner Karte. Sie sagen auch, wen sie mögen und wen nicht, bzw. wem gegenüber sie vielleicht neutral eingestellt sind. Gerne auch mit Emotionen die Beziehung ausdrücken.
  
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==== Runde 1 - Kontaktaufnahme ====
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Die Spieler bleiben (noch) auf ihrer Position und sagen nur die Sätze der Karten zueinander. Die Personen verhalten sich entsprechend der (vermuteten) Eigenschaften der Persönlichkeitsteile. Ab hier entsteht ein ziemliches Stimmengewirr.
  
=== Integration===
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==== Runde 2 - Freie Bewegung ====
Die transformierten Teile werden mittels eines Rituals in die Persönlichkeit des Gastgebers integriert.
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Die Teile verlassen ihre Positionen und gehen auf andere Teile zu - bleiben im wesentlichen bei den Texten, auch in dem, wer gemocht wird und wer nicht.
  
Der Gastgeber bedankt sich und entlässt die Personen aus den Rollen.
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==== Runde 3 - Macht, was ihr wollt====
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Von den Texten der Zettel lösen und ausdrücken, was ansteht. Das kann auch soweit gehen, dass einzelne Teile ihre Namen wechseln... Es ist Party! Jeder unterhält sich mit denen, die er mag und spricht über das, was ansteht! Hier er ist der Raum, in dem Neues entstehen kann.
  
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=== Abschluß ===
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Irgendwann kommt es normalerweise zu einem Punkt an dem die Party beendet wird, dies muß nicht der Punkt sein in dem alle sich mögen, manchmal ist es auch einfach zu einer Zeit großer Klarheit, trotz bestehender Konflikte - es kann gern noch etwas für den Gastgeber übrig bleiben.. Der Gastgeber bedankt sich dann und entlässt die Personen aus den Rollen.
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Wenn es ansteht kann der Gastgeber noch die (transformierten) Teile mittels eines Rituals in seine Persönlichkeit integrieren.
  
 
== Variationen ==
 
== Variationen ==

Aktuelle Version vom 3. Januar 2010, 14:32 Uhr

Bei einer Partsparty ist die Grundannahme, „dass es funktional voneinander abgrenzbare „Teile“ in der Psyche der Menschen gibt, die nach Selbstausdruck und Verwirklichung ihrer Funktion streben. Sie können nicht unterdrückt werden, da sie elementare Bestandteile der Ganzheit des Selbst sind. Blockieren sich solche Teile gegenseitig, so ist das Ziel der Parts Party, ihre Beziehung untereinander zu einer wechselseitigen Kooperation zu transformieren.“ siehe Literatur „Abenteuer Kommunikation“


Historisches

Virginia Satir entwickelte Mitte der 60iger Jahre die Parts Party als therapeutisches Werkzeug.


Anwendung, Einsatz

Ziel der Parts Party ist das Bewusstmachen der einzelnen Persönlichkeitsteile seiner selbst und einer möglichen Transformation. Hierbei wird auf das NLP – Teilemodell zurückgegriffen. Dauer: 15 min. bis mehrere Tage

Ablauf

Eine Partsparty braucht:

Einen Gastgeber (Die Person um die es geht)
üblicherweise 4-6 Teile (Personen die, die inneren Teile des Gastgebers spielen)
Einen Superviser (Eine Person, die das Spiel überwacht und den Zustand des Gastgebers im Auge behält)

Vorbereitung

Beschreibung der Teile

Der Gastgeber bereitet Kärtchen vor, auf denen für jeden Persönlichkeitsteil steht:

Spickzettel für Spieler
Mein Name ist: [NAME]
Ich bin: [ADJEKTIVE]
Ich sage: „[SATZ]“
Ich will: [WERT]
Mein Symbol ist: [SYMBOL]
Meine Ressourcen sind: [RESSOURCE]
Ich mag / Ich mag nicht: [NAMEN ANDERER TEILE]


Beispiel
Mein Name ist: Wind (oder Peter oder Freiheit)
Ich bin: frei, willensstark, kraftvoll
Ich sage: "Ich gehe meinen Weg!"
Ich will: Freiheit, Klarheit, Selbstausdruck
Mein Symbol ist: Der Wind (ggf. aufgemalt)
Meine Ressourcen sind: Mut, Wissen und die Stimme meines Herzens
Ich mag / Ich mag nicht: Ich mag: Abenteuer, Sabine, Herz / Ich mag nicht: Sicherheit, Armes Opfer

Zur Vorbereitung kann auch das Format Selbstintegration herangezogen werden.

Wahl und Aufstellung der Schauspieler

Der Gastgeber wählt Personen aus, die für bestimmte Persönlichkeitsteile stehen.

Stelle die Teile (Personen) auf, achte auf ihre Position und Blickrichtung. Du als Gastgeber suchst Dir sich selbst einen Platz, aus dem Du die Party beobachtend erlebst, am Besten mittendrin (mit geschlossenen Augen genießt es sich am Besten). Es sollte eine Person geben, die sich um den Gastgeber kümmert und darauf achtet, dass er nicht unbeobachtet abstürzt.

Der Gastgeber beobachtet die Wechselbeziehung zwischen den Teilen - Gruppenbildung, Konflikte Schleifen und Lösungen.

Durchführung

Der Übergang der Runden ineinander wird (nach der Runde 0) üblicherweise nicht angesagt, sondern frei von den Spielern vorgenommen. Achte darauf, dass Runde 1 und 2 lang genug gespielt werden. Diese sind ebenso bedeutsam für den Gastgeber, wie die dritte Runde, denn er hört hier seine inneren Stimmen.

Noch ein Hinweis: Bei einer Partsparty ist fast alles erlaubt und manchmal wollen Teile, einen Teil umbringen oder anders verbannen, dies ist eine der nicht erlaubten Lösungen. Da alle Teile zur Persönlichkeit gehören, kann kein Teil abgespalten werden.

Runde 0 - Vorstellung

Jeder Teil stellt sich vor - mit dem Text auf seiner Karte. Sie sagen auch, wen sie mögen und wen nicht, bzw. wem gegenüber sie vielleicht neutral eingestellt sind. Gerne auch mit Emotionen die Beziehung ausdrücken.

Runde 1 - Kontaktaufnahme

Die Spieler bleiben (noch) auf ihrer Position und sagen nur die Sätze der Karten zueinander. Die Personen verhalten sich entsprechend der (vermuteten) Eigenschaften der Persönlichkeitsteile. Ab hier entsteht ein ziemliches Stimmengewirr.

Runde 2 - Freie Bewegung

Die Teile verlassen ihre Positionen und gehen auf andere Teile zu - bleiben im wesentlichen bei den Texten, auch in dem, wer gemocht wird und wer nicht.

Runde 3 - Macht, was ihr wollt

Von den Texten der Zettel lösen und ausdrücken, was ansteht. Das kann auch soweit gehen, dass einzelne Teile ihre Namen wechseln... Es ist Party! Jeder unterhält sich mit denen, die er mag und spricht über das, was ansteht! Hier er ist der Raum, in dem Neues entstehen kann.

Abschluß

Irgendwann kommt es normalerweise zu einem Punkt an dem die Party beendet wird, dies muß nicht der Punkt sein in dem alle sich mögen, manchmal ist es auch einfach zu einer Zeit großer Klarheit, trotz bestehender Konflikte - es kann gern noch etwas für den Gastgeber übrig bleiben.. Der Gastgeber bedankt sich dann und entlässt die Personen aus den Rollen.

Wenn es ansteht kann der Gastgeber noch die (transformierten) Teile mittels eines Rituals in seine Persönlichkeit integrieren.

Variationen

Hinweise & Beispiele

Der Vorteil ist, dass Themen von Leuten aufstellt und von diesen Ressourcen eingebracht werden. (Collapsing Anchors)


Übung

Siehe auch

Verwandte Begriffe

Literatur

Weblinks