Provokative Therapie

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Version vom 22. September 2007, 14:21 Uhr von Bettina Reinhold (Diskussion | Beiträge) (Neuer Inhalt Provokative Therapie)

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[nach Frank Farrelly; auch Provokativer Stil]

Das Wort Provokativ im Rahmen der Provokativen Therapie bedeutet soviel wie herauslocken und herausfordern. Provokativ in diesem Sinne bedeutet nicht verletzen, beleidigen oder verurteilen. Die Provokative Therapie wurde in den 1970er Jahren von Frank Farrelly entwickelt. Verbindungen und Grundlagen finden sich in der Arbeit von Milton H. Erickson und auch zu den paradox arbeitenden Schulen.


Historisches

Frank Farrelly entwickelte die Provokative Therapie 1963 während seiner Arbeit mit chronisch schizophrenen und depressiven Menschen, die damals als "hoffnungslose Fälle" galten und zum Teil von Therapeuten "aufgegeben" wurden. Diese Therapie war damals nicht wirklich neu, sondern mehr eine neuere bzw. weiter entwickelte Methode der Kommunikation bei Interventionen. Die Provokative Therapie ist eine effektive Therapiemethode, die mit Humor und Herausforderung - als ihre wichtigsten Elemente - arbeitet. Diese Methode ist in eine Vielzahl weiterer Therapieformen integrierbar und fördert vor allem das spielerische Element innerhalb des Therapieverlaufs.


Inhalt und Einsatz

Die Provokative Therapie arbeitet mit Humor und der Herauforderung. Es geht darum, durch Humor den Widerspruchsgeist und die Eigenständigkeit des Klienten neu zu wecken und zu entwickeln. Durch Humor und Lachen über den eigenen und so alltäglich Wahnsinn, im Leben so vieler Menschen, sollen Denkblockaden und negative, einengende Glaubenssätze identifiziert und aufgelöst werden.

"Wer über sich lachen kann, hat keine Kampf- oder Fluchtmöglichkeiten mehr"
(aus http://www.provokativ.com/ueberblick/veröeffentlichungen/provokative_therapie_und_pr.html)

Die Provokative Therapie


Vorgehen

Für das Vorgehen innerhalb der Provokativen Therapie wurden "Die 10 Bausteine" entwickelt:
(aus managerSeminare.de)

  1. Den guten Draht zum anderen bewahren.
  2. Der Trainer / Coach bleibt aktiv.
  3. In das Weltbild des anderen einsteigen.
  4. Persifizieren des Weltbildes (Zerrspiegel).
  5. Globalisieren bzw. Pauschalisieren des Weltbildes (Stereotype).
  6. Den Advocatus Diabolie spielen.
  7. Begeisterung für das belastende Symptom zeigen.
  8. In Bildern sprechen.
  9. Keine Ratschläge geben, höchstens idiotische.
  10. Hypnotische Kommunikation und Sprachmuster verwenden, einsetzen.


Ziel

Das Ziel der Provokativen Therapie ist die Stärkung des Selbstvertrauens, des Selbstwertes und der Selbstverantwortung des Klienten. Der Therapeut gibt dem Klienten / Betroffenen Hinweise mit auf den Weg, wie z. B.:

    • Jeder ist verantwortlich für sein Leben.
    • Nur jeder selbst kennt die Lösung für seine Probleme.
    • Es gibt Realitäten im Leben, die müssen alle Menschen akzeptieren.


Einsatz

Die Provokative Therapie wird in vielen Bereichen eingesetzt, z. B.:

  • Psychotherapie
  • Bildung und Beratung
  • Sozialpädagogik
  • Personalentwicklung
  • Management
  • Medizin und Homöopathie
  • Schule und Bildung
  • Beratungen aller Art

Siehe auch

Verwandte Begriffe

Literatur

  • Farrelly, Frank and Brandsma, Jeffrey. "Provocative Therapy", Meta Publishing Co., P.O. Box 565, Cupertino, CA 95014, 1974.
  • Farrelly, Frank. "Provocative Therapy", American Academy of Psychotherapists' Tape Library, No. 58, Phila., PA., 1971.
  • Farrelly, Frank and Brandsma, Jeffrey. Provokative Therapie (German translation), Springer-Verlag, Berlin-Heidelberg, 1986.


Weblinks