Salutogenese: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 7. Juni 2015, 21:02 Uhr

Vorlage:Der Begriff ''Salutogenese'' (lat. salus = Gesundheit, Wohlergehen; genesis = Entstehung) bedeutet soviel wie ‚Lehre der Gesundheitsentstehung`.


Das Modell der Salutogenese wurde in den 1970er Jahren von Aron Antonovsky, einem amerikanisch-israelischen Medizinsoziologen, entwickelt und zielt auf die Fragen ab: „Was hält den Menschen gesund?“, „Wie schafft man es, sich von Erkrankungen wieder zu erholen?“ und „Was ist das Besondere an Menschen, die trotz extremster Belastungen nicht krank werden?“

Seine vergleichenden Studien basierten auf dieser Fragestellung, da er das Phänomen der durch Konzentrationslager massiv traumatisierter Frauen erforschen wollte, welchen es gelang, sich trotz dieser Erlebnisse ein neues Leben in Israel aufzubauen und physisch und psychisch gesund zu bleiben.

Antonovsky kam zu dem Schluss, Gesundheit als einen lebenslangen Prozess zu begreifen, der sowohl von der jeweiligen Lebensgeschichte, als auch von den sozialen und ökonomischen Verhältnissen beeinflusst wird. Nach seinem Verständnis schließen sich Gesundheit und Krankheit nicht aus, sondern bilden die Pole eines Kontinuums, innerhalb dessen sich der Mensch bewegt.

Die Sichtweise der Salutogenese, die sich mit den gesundheitsfördernden Aspekten im Leben auseinander setzt, steht daher im Gegensatz zur bis dahin vorherrschenden Pathogenese, welche sich daran orientiert, was den Menschen beeinträchtigt und krank macht.

Aus salutogenetischer Perspektive ist ein Mensch niemals vollständig gesund bzw. krank, sondern jeder hat jederzeit sowohl gesunde als auch kranke Anteile in sich. Daher ist es wesentlich zu erkennen, welche Faktoren dazu führen, dass der Mensch mehr in Richtung Gesundheit tendiert.

Im Verlauf seiner Studien hat Antonovsky herausgefunden, dass die jeweilige Stressbewältigung wesentlich vom Kohärenzgefühl (sense of coherence, SOC) abhängig ist, welches er als ‚globale Orientierung … eines dynamischen wie beständigen Gefühls des Vertrauens…‘ definiert. Dieses Kohärenzgefühl besteht aus drei Komponenten:

  • Gefühl von Verstehbarkeit (sense of comprehensibility)
Unterschiedliche Reize können als geordnete, konsistente und strukturierte Informationen verarbeitet werden, so dass das Gefühl entsteht, die eigene Umwelt wahrnehmen, ordnen und verstehen zu können.
  • Gefühl von Bedeutsamkeit oder Sinnhaftigkeit (sense of meaningfulness)
Hierzu gehört die Wertung der Sinnhaftigkeit des Lebens; insbesondere, inwieweit Probleme und Anforderungen als anzunehmende Herausforderungen gesehen werden, die es wert sind, bewältigt zu werden.
  • Gefühl von Handhabbarkeit (sense of manageability)
Hierunter zählt die Überzeugung von Menschen, dass Schwierigkeiten bewältigt werden können. Dazu gehört einerseits das Vertrauen in eigene Ressourcen und Kompetenzen zur Problemlösung als auch andererseits der Glaube an andere Personen oder eine höhere Macht, die dabei helfen, Schwierigkeiten zu überwinden.


Antonovsky selbst wertete die Beschreibung des Kohärenzgefühls als wesentliches Ergebnis seiner salutogenetischen Fragestellung.


Quellen:

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2001): „Was erhält Menschen gesund? Antonovskys Modell der Salutogenese“

J.W. Kluczny (2007): „Gesundheitsförderung durch Salutogenese und NLP“

Pflege heute (2011), Urban&Fischer

http://www.salutogenese-zentrum.de, Stand 27.05.2015