Selbstreferentielles System

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Selbstreferentiell bedeute auf sich selbst beziehend. Der Begriff des selbstreferentiellen Systems kommt aus dem Konstruktivismus. Diese Systeme verändern die Zustände ihrer Komponenten in operational geschlossener Weise - sind also nicht auf Faktoren von aussen angewiesen. D.h., die Wirklichkeit ist (vermutlich) nicht das, wofür wir sie halten!

Dazu Bandler:
"Die meisten Menschen benutzen ihr eigenes Gehirn weder aktiv, noch mit gewollter Absicht. Ihr Gehirn ist wie eine Maschine ohne "Aus"-Schalter. Wenn Sie ihm nichts zu tun geben, läuft es einfach weiter und weiter bis es sich langweilt. Wenn Sie einen Menschen in einen Apparat setzen, in welchem er keine externen Reize erlebt, wie bei den Untersuchungen zur sensorischen Deprivation, wird er beginnen, internes Erleben zu erzeugen. Wenn Ihr Gehirn einfach herumsitzt, ohne irgendetwas besonderes zu tun, wird es immer irgendetwas finden, was es tun kann, und es scheint ihm ziemlich egal zu sein, was es ist. Vielleicht macht's Ihnen was aus, aber ihm nicht." Richard Bandler; Veränderung des subjektiven Erlebens

Das Nervensystem von Lebewesen ist ein typisch selbstreferentielles System. Es arbeitet ausschließlich mit Nervenimpulsen. Elemente der Umwelt sind keine Nervenimpulse sondern müssen erst in Nervenimpulse übersetzt werden, zum Beispiel Schall oder Licht.
So ist ein selbstreferentielles System (zum Beispiel unser Gehirn) von seiner Umwelt zwar nicht isoliert, aber doch abgeschlossen, sodass es von dieser zwar beeinflußt oder gestört, jedoch nicht gesteuert werden kann. Welche Einwirkungen aus der Umwelt auch immer in das selbstreferentielle System eintreten, was sich daraus an internen Konsequenzen ergibt, wird allein vom System selbst festgelegt. Das gilt sogar im Grenzfall der Zerstörung des Systems, denn auch die Frage, welche Einwirkungen als Zerstörung zu gelten haben, ist durch das System selbst bestimmt. Einflüsse, die von 'aussen' auf ein selbstreferentielles System treffen, werden in einem konstruktiven Wahrnehmungsprozess interpretiert und rufen eine Zustandsänderung des Subsystems hervor. Selbstreferentielle Systeme konstruieren sich so eine Vorstellung der Umwelt.
Selbstreferentielle Systeme sind nicht zwangsweise selbsterhaltend.