Six Step: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Six Step''' (auch Six-Step-Reframe) ist ein ursprünglich sechsschrittiges Verfahren zur Erzielung von Verhaltensänderungen unter Berücksichtigung des [[Teilemodell]]s.
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Six-Step-Reframe; S.S.R.
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Der '''Six Step''' ist ein ursprünglich sechsschrittiges Verfahren zur Erzielung von Verhaltensänderungen unter Berücksichtigung des [[Teilemodell]]s.
  
 
Der Six Step beruht auf der Annahme, dass es unbewusste Teile in uns gibt, die zwar unangenehmes Verhalten auslösen, diese Auslösung jedoch ihre Berechtigung und ihren Sinn hat, also grundsätzlich angemessen ist ([[Grundannahmen|positive Absicht]]). Das Verhalten verfolgt eine bestimmte, zunächst nicht bewusste Funktion, die jedoch auch von einem anderen, nicht als störend empfundenen Verhalten erfüllt werden könnte. Anhand dieses Modells wird versucht, die Funktion des Verhaltens vom gezeigten Verhalten zu trennen.
 
Der Six Step beruht auf der Annahme, dass es unbewusste Teile in uns gibt, die zwar unangenehmes Verhalten auslösen, diese Auslösung jedoch ihre Berechtigung und ihren Sinn hat, also grundsätzlich angemessen ist ([[Grundannahmen|positive Absicht]]). Das Verhalten verfolgt eine bestimmte, zunächst nicht bewusste Funktion, die jedoch auch von einem anderen, nicht als störend empfundenen Verhalten erfüllt werden könnte. Anhand dieses Modells wird versucht, die Funktion des Verhaltens vom gezeigten Verhalten zu trennen.

Version vom 2. April 2006, 13:03 Uhr

Six-Step-Reframe; S.S.R. Der Six Step ist ein ursprünglich sechsschrittiges Verfahren zur Erzielung von Verhaltensänderungen unter Berücksichtigung des Teilemodells.

Der Six Step beruht auf der Annahme, dass es unbewusste Teile in uns gibt, die zwar unangenehmes Verhalten auslösen, diese Auslösung jedoch ihre Berechtigung und ihren Sinn hat, also grundsätzlich angemessen ist (positive Absicht). Das Verhalten verfolgt eine bestimmte, zunächst nicht bewusste Funktion, die jedoch auch von einem anderen, nicht als störend empfundenen Verhalten erfüllt werden könnte. Anhand dieses Modells wird versucht, die Funktion des Verhaltens vom gezeigten Verhalten zu trennen.

Dieses Verfahren des Reframings bestand ursprünglich aus sechs Schritten. Inzwischen wird es, je nach Quelle in 3 bis 9 Schritte unterteilt (und selbst beim sechsschrittigen Six-Step sind die Schritte nicht einheitlich festgelegt).

Historisches

Der Six Step wurde von Bandler und Grinder in den 70er Jahren entwickelt.

Anwendung

Der Six Step wirkt sehr gut bei Personen, die einen Teil in sich haben, der sie dazu bringt sich auf eine Art zu verhalten, die sie nicht mögen.

Siehe unten. Dauer: 15-30 min.

Ablauf

1. Problem identifizieren

  • Was ist das Problem? Was tut ES? Was macht ES, das du tun musst aber eigentlich nicht willst?
  • Wie ist sein Name? (Der Name sollte positiv oder neutral sein und Freiheit ermöglichen, also nicht "Druck" sondern eher "Ausgleich" oder „Claudia“!)

2. Kontaktaufnahme, Kommunikation etablieren

  • Freundliche Begrüßung des ES: "Hallo!"
  • "Bist du bereit im Hier und Jetzt mit mir im Bewusstsein zu kommunizieren?"
  • "Bist du derjenige Teil, der für mein Verhalten verantwortlich ist?"
  • Bedanken!
  • Ist ES männlich oder weiblich oder eben ES? Wie sieht ES aus?

3. Positive Absicht herausarbeiten

  • "Hast du eine positive Absicht?" (- "Bist du bereit sie mitzuteilen?"; "Wie ist sie?").
  • "Bist du bereit - für eine begrenzte Zeit - Neue Wege des Verhaltens zu versuchen, die deine positive Absicht mindestens genau so gut oder besser erfüllen?" (Kein Teil kann bei vollem Verstand dieses Angebot ablehnen!)
  • Bedanken!

4. Kreativen Teil einbinden, Neue Wege suchen

  • Kreativen Teil begrüßen.
  • Kreativen Teil bitten mit ES Kontakt aufzunehmen und ES mit vielen Ideen für Verhaltensalternativen zu seiner positiven Absicht zu versorgen.
  • ES bitten nach 3 guten Vorschlägen (Neuen Wegen) Stopp zu sagen.
  • Vereinbarung mit ES, über die Dauer des Neue Wege ausprobierens, treffen. (Am Ende der Zeit werden ES und Bewusstsein zusammenkommen und über das weitere Vorgehen beraten.)
  • Bedanken!

5. Öko Check, Teilekonferenz

  • Gibt es andere Teile, die jetzt noch etwas sagen möchten - etwas, was den Neuen Wegen entgegensteht?
  • Wenn andere Teile gehört werden wollen, Vereinbarung treffen, wann dies geschied, ggf. sofort klären.
  • Wenn Teile mit den Neuen Wegen gar nicht einverstanden sind -> zurück zu Schritt 4 und weitere Wege suchen.
  • Bedanken!

6. Vereinbarung, Integration

  • Mit ES die Vereinbarung treffen, dass es sich, im Rahmen der besprochenen Zeit, genauso selbständig, kraftvoll und zuverlässig für die Neuen Wege einsetzt, wie ES dies mit dem alten Verhalten getan hat.
  • Bedanken!
  • Future pace.


Variationen

Paxistipps

  • Als Gesprächsrahmen hat sich das Rahmenmodell bewährt
  • Zu Beginn ist es sinnvoll das Teilemodell und die Annahme der "positiven Absicht" zu erläutern.
  • Da es sich hier um ein Tranceformat handelt, kann es hilfreich sein einen Gegenwartsanker zu setzen, den man nach Ende des Formats aktiviert.
  • Manchmal sind Menschen nicht bereit, diesem Teil ihres Selbsts, der sie so lange gequält hat, freundlich zu begegnen. In dem Fall ist Vorarbeit zu leisten.
  • Da viele Menschen mit ihren inneren Teilen nie zuvor Kontakt hatten, kann es sein, dass diese beim ersten Kontakt nicht sehr freundlich sind. Da hilft nur geduldige freundliche Zuwendung.
  • Es kann sein, dass ES nicht mit Worten sondern über innere Bilder, Geräusche oder Gefühle antwortet. Warte auf eindeutige Signale, nicht raten. Wenn etwas unklar ist, frage nach!
  • Wenn ES behauptet keine positive Absicht zu haben, ist es am Besten der Person, das Prinzip der positiven Absicht zu erklären, ES hört mit und ist danach i.d.R. bereit seine positive Absicht preiszugeben. Ansonsten: fragen, unter welchen Bedingungen ES bereit wäre, die positive Absicht mitzuteilen.
  • Wenn die positive Absicht zu einschränkend ist oder nicht positiv -> chunk up, was ist die Absicht hinter der Absicht?
  • Dies Format kann völlig inhaltsfrei durchgeführt werden, d.h. es müssen weder das Problem noch die inneren Dialoge offen gelegt werden. Es ist allerdings leichter das Format durchzuführen, wenn man nach jedem Satz die Person bittet, den innerlich gesagten Satz und die Antwort mitzuteilen. Auf die Weise lässt sich ein "Steckenbleiben" verhindern, wenn andere Sätze innerlich gesagt wurden, als es die Vorgabe war.
  • Insbesondere bei Krankheit oder anderen wichtigen Dingen, sollten die Neuen Wege offen gelegt und vom Bewusstsein beurteilt werden, um eine Symptomverschiebung zu vermeiden.
  • Es kann sein das ES nicht bereit ist innerhalb der "Probezeit" das alte Verhalten zu unterlassen -> das sollte i.d.R. akzeptiert werden.
  • Getroffene Vereinbarungen mit inneren Teilen sollten auf jeden Fall eingehalten werden.
  • Das Bewusstsein sollte sich stets im Klaren sein, dass es der Chef aller Teile ist!

Übung

Mache einen Six-step mit dir selber - gleich heute.


Siehe auch

Andere Begriffe

Literatur

Bandler, Richard/Grinder, John: Neue Wege zur Kurzzeittherapie 1981


Weblinks

Six-Step-Reframing bei wikipedia

Interview mit R.Bandler

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