Skalenarbeit

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Historisches

Die Skalenarbeit wurde von Steve de Shazer entwickelt und ist ein wichtiger Teil seiner "Lösungsfokussierten Kurzzeittherapie".

Anwendung, Einsatz

Im NLP setzt man Skalenarbeit ein, um Veränderungen deutlich und konkret messbar zu machen und um Ressourcen zu finden.

Die Skalenfrage folgt dabei dem Muster: "Auf einer Skala von 0 - 10 - wobei 0 "sehr schlimm/schlecht" und 10 "super gut/hervorragend" bedeutet - Wie geht es dir? Hierbei kann man für unterschiedliche Themen unterschiedliche Skalen eingesetzt werden bzw. vielleicht hat der Coachee eine bevorzugte Skaleneinteilung mit der er arbeiten möchte (z.B. MEGA-Skala von 4380 - 4390).

Ziele der Skalenarbeit sind:

  • Objektivierung des Themas/Problems: Der Coachee macht das Problem durch die Skalierung ein Stück weit messbar.
  • Dissoziation: Der Coachee nimmt die Metapossition ein, um das Thema messen zu können
  • Unterschiedsbildung: Durch die Messung des Themas, kann der Coachee erkennen, dass das Thema Schwankungen unterliegt
  • Finden von Beeinflussungsfaktoren: Hier kann der Coach fragen, welche Faktoren das Problemempfinden beeinflussen - verschlimmern oder verbessern.
  • Finden von Kriterien: Anhand welcher Kriterien kann der Coachee festmachen, dass sein Empfinden einer 3 entspricht und nicht einer 1.
  • Finden von Lösungsmöglichkeiten und Ressourcen: Durch den Aufbau eines Als-Ob-Rahmen kann der Coachee überlegen, wie er von einer 3 auf eine 5 gelangen könnte - auf diese Weise gibt er Aufschluss über seine Ressourcen. Weitere Lösungsmöglichkeiten können auch über einen Kontrastrahmen elizitiert werden: Was müsste der Coachee tun, damit sich sein Problemempfinden verschlimmert?
  • Bestätigen der Lösungskompetenz: Die gefundenen Lösungsmöglichkeit des Coachees würdigen und ihm deutlich machen, dass er weiß, wie er es verbessern kann.
  • Experimentrahmen und Wunderfrage: Den entsprechenden Rahmen aufbauen und den Coachee fragen, woran er oder andere merken würden, dass etwas anders ist.


Hinweise & Beispiele

Übung

Coaching mit Skalierungsfrage, Als-Ob-Rahmen und Wunderfrage (Übung für 3 Personen)

Der Coach führt den Coachee mittles Skalenarbeit durch den Coachingprozess. Die dritte Person beobachtet und gibt ggf. Feedback.

Möglicher Ablauf:

  • Thema klären
  • Skalenfrage stellen und aktuelles Befinden (x) nachfragen/einordnen lassen
  • Früheren Status (y) erfragen (letzte Woche, ein anderer Moment des Themas). Was hat den Unterschied bewirkt? (Lösungsfrage 1)
  • Was ist der Unterschied zwischen x und y? (Kriterien finden)
  • Was müsste heute/jetzt passieren, damit du von x auf x+2 kommen würdest? (Lösungsfrage 2)
  • Wann hattest du in der letzten Zeit bereits eine x+2? (Lösungsfrage 3)
  • Lösungskompetenz anerkennen/würdigen
  • Wunderfrage und Ressourcen einsetzen
  • Erneut Skalenfrage stellen und aktuellen Befinden erfragen. Kriterien?
  • Kommentar und Hausaufgabe

Weitre Verwendungsmöglichkeiten

Skalenarbeiten kann auch sehr gut in Gruppenworkshops oder für Moderationsprozesse eingesetzt werden, da sie die Teilnehmer dort abholt, wo sie gerade stehen.

Dabei fördert man die Eigenverantwortlichkeiten mit der Frage: "Was wird dein Beitrag sein, / Was kannst du tun, um beim Thema XY von jetzt 3 auf 6 zu kommen?"

Verwandte Begriffe

Literatur

Weblinks