Sprache

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Wir verwenden Sprache um Informationen und Emotionen zu übertragen. Gemäß einer, im NLP häufig zitierten, Studie vermitteln wir Informationen zu etwa 7% über den verbalen Inhalt, zu 55% über Körpersprache und zu 38% über Stimme und Tonfall. Stimmen diese 3 überein spricht man von Kongruenz. Wenn Tonfall und/oder Körpersprache nicht zum Inhalt passen (Inkongruenz), werden die Menschen stutzig und glauben, je nach dem, wie sie konditioniert sind, eher den nonverbalen Signalen oder dem verbalen Inhalte oder sie sind verwirrt.

Die Arbeit mit Sprache hat im NLP von Anfang an besondere Bedeutung. John Grinder ist Linguist und brachte sein Fachwissen und seinen Fachblick in die gemeinsame Arbeit mit Richard Bandler mit ein, eine der ersten Arbeiten der beiden war die Modellierung der sprachlichen Fähigkeiten Virgina Satirs, Fritz Perls und Milton Erickson. Aus diesen Arbeiten entstanden das Milton Modell und das Metamodell der Sprache.

Die hohe Bedeutung der Sprache im NLP ist im »L« gewürdigt: Neuro-Linguistisches Programmieren.

Wichtige Aspekte der Sprache im NLP sind:

Die vielleicht wichtigste Grundannahme des NLP, wonach Menschen nicht auf die Realität reagieren, sondern auf ihre Abbildung (Modell) der Realität, gilt umso stärker für Sprache. Denn auch Sprache ist nicht die Wirklichkeit, sondern das Abbild des Abbildes der Wirklichkeit. Das erste Abbild (die Landkarte) ist das innere Erleben dessen, was außen ist und durch unsere Filter, Erwartungen und Annahmen über die Wirklichkeit verändert wurde. Sprache ist nun wiederum eine Abbildung dieser inneren Karte in Worte.

Dieses Abbild des Abbildes ist an vielen Stellen sehr mangelhaft. So hat beispielsweise das Wort »Tisch« nichts tischhaftes an sich. Und nach dem welche Bedeutung eine Kultur einer Sache beimisst, differenziert die Sprache in Bezug auf diese Sache mehr oder weniger. Ein berühmtes Beispiel sind die 40 Worte der Eskimos für Schnee - wir haben eins.

Der Pantomime Samy Molcho sagt, dass Sprache die Verständigung erst einmal erschwert. Denn:

1. Der sprachliche Anteil der Kommunikation ist höchstens 20%. Wir haben 100.000 Jahre Erfahrung mit Sprache und 5 Millionen Jahre Erfahrung mit non-verbaler Kommunikation.
2. Sprache dient dem Austausch von Emotionen und dem sozialen Zusammenhalt der Horde. Die Übermittlung von (linear-logischen) Informationen ist die Ausnahme!
3. Sprachliche Botschaften sind niemals vollständig. Fehlende Informationen werden vom Hörer durch Halluzinationen ergänzt.

Anders gesagt: Körpersprache ist die Regel, Sprache die Ausnahme. Emotionale, zugehörigkeitsbildende Sprache ist die Regel, informationsübermittelnde Sprache die Ausnahme der Ausnahme. Hierbei, bei der Übermittlung der Wahrheiten zweiter Ordnung (Watzlawick) gibt es häufig Verständigungsprobleme.


Sprechgeschwindigkeit

Wenn wir schnell sprechen sind wir eher dissoziiert, wir können noch Bilder sehen aber haben es schwerer dem Text im Gefühl zu folgen, sobald wir langsamer sprechen und den Worten lauschen kommen wir eher in die Assoziation.


Wortwahl und Metaphern

In dem üblicherweise eher oberflächlichen Gebrauch der Sprache nehmen wir oft nicht mehr wahr, was wir eigentlich sagen und was wir über uns aussagen.

  • Verwenden wir eher Modaloperatoren der Möglichkeit (können, wollen) oder welche der Notwendigkeit (müssen, sollen)?
  • Sprechen wir von uns in der ICH-Form oder als DU oder MAN
  • Aktiv oder Passiv
  • Sind die Sprachbilder freundlich und wertschätzend oder eher feindlich und abschätzig oder sagen sie das gegenteil von dem was wir sagen wollen.
    • sich mit etwas ins Knie schießen, eine Sache vergewaltigen, ...
    • etwas zulassen oder etwas zu lassen
  • Je nach dem, was wir ausdrücken wollen, verwenden wir für die gleiche Sache verschiedene Worte - so nennen wir jemanden, den wir mögen vielleicht sparsam einen anderen dagegen vielleicht geizig.

Sobald wir genau zuhören lernen wir viel über das innere Erleben eines Menschen. Wenn wir auf die Metapher des anderen mit einer passenden Metapher antworten, können wir oft Probleme viel effizienter lösen, als wenn wir dies auf der logischen Ebene tun.

Siehe auch

Metamodell der Sprache
Milton Modell der Sprache
Metapher
Ebenen der Sprache