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Tetralemma

2.636 Byte hinzugefügt, 18:34, 4. Feb. 2012
In Problemlösungsprozessen prägt das Denken die daraus abgeleiteten Urteile oder Meinungen. Hier setzt das Tetralemma an und hilft, Beschränkungen  des eigenen Denkens zu überwinden.
 
 
Der Ablauf:
 
 
Zuerst stellt sich der Entscheider auf das erste Feld und spürt wie sich ein Pro anfühlt. Welche körperlichen Symptome entwickeln sich? Welche Emotionen tauchen auf? Tauchen Geschmäcker oder Gerüche auf? Ergeben sich Bilder oder 'spricht' das Feld zu ihm, d.h. macht es irgendwelche Aussagen?
Anschließend geht er auf das zweite Feld mit denselben Vorgaben.
Danach wird die Möglichkeit getestet, ob etwas von Beidem möglich ist (z.B. einer Probe auf Zeit mit konkreten Rahmenbedingungen oder dem Testen von weiteren Ressourcen) – auch hier wieder mit dem Nachspüren im Körper, wie angenehm oder unangenehm sich die Option anfühlt und ob sich etwas in Ihnen bewegt.
 
Danach wird die Option 'Keines von Beidem' getestet. Hier können Fragen auftauchen, die über das Thema ansich wichtig sind, z.B. die Frage danach, ob es überhaupt die eigene Entscheidung ist oder ob vor dieser Entscheidung eine andere Grundsatzentscheidung gefällt werden sollte. Evtl. müssen in Teamentscheidungen auch Werte oder Bedürfnisse vorher geklärt werden.
Schließlich wird die fünfte Option am Rande des Schemas getestet. Gibt es Träume, Visionen, ferne Zukunftsziele oder Utopien? Geht es am Ende um etwas ganz Anderes?
Aus der fünften Position entsteht das neue Eine und das neue Andere. Typische Fragestellungen dazu lauten:
• Was will ich eigentlich erreichen?
• Kann das Eine (Andere) als Symptom für das neue Eine (Andere) gesehen werden?
• Ist vielleicht der Umgang mit einem bestimmten Hindernis das eigentliche Thema?
Ein Beispiel: Kann ich es mir leisten, mitten in dieser hohen Arbeitsbelastung Urlaubzu nehmen? Das Eine
• Ich sollte weiterarbeiten.
• Ich schaffe es ohnehin nicht, den Kopf frei zu bekommen.
• Meine Karriere steht auf dem Spiel.
• Das Geld (z.B. bei Selbstständigen) kann ich auch gut gebrauchen.
• Ich kann das meinem Chef nicht antun.
Das Andere
• Ich sollte Urlaub nehmen, um zu entspannen.
• Damit könnte endlich den angestauten Stress abbauen.
• Außerdem würde der Urlaub sonst verfallen.
• Und ich wollte ja schon lange einmal das Land ... besuchen.
• Und meine Familie könnte auch mal wieder etwas von mir haben.
Beides
• Nach dem Urlaub kann ich bestimmt wieder besser arbeiten.
• Vielleicht kann ich die wichtigsten Arbeiten mitnehmen und mich dann voll darauf konzentrieren?
• Vielleicht kann ich im Urlaub soziale Kompetenzen schulen, die mir dann wieder im Beruf gut tun?
• Kann ich, wenn ich nicht in Urlaub gehe, bessere Bedingungen im Betrieb aushandeln oder einen Bonus beim Chef heraushandeln oder eine zeitlang in Telearbeit gehen?
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