Milton H. Erickson

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Milton Erickson


Leben

Der amerikanische Psychologe und Psychiater Milton Hyland Erickson wurde am 5. Dezember 1901 in Aurum Nevada geboren. Bis zu seinem Tod am 25. März 1980 war er maßgeblich an der Entwicklung der modernen Hypnose beteiligt, und prägte deren Einsatz und Verbreitung in der Psychotherapie.

Milton H. Erickson, der in Schulzeiten auch „Dictionary“ als Spitzname trug (Er war Legastheniker) galt damals lange Zeit als zurück geblieben. Während er mit weiteren acht Geschwistern bei seinen Eltern Albert (norwegischer Einwanderer) und Clara Erickson (aus Neu-England) aufwuchs, erkrankte er kurz nach seinem Highschool Abschluss 1919 an Kinderlähmung. Nachdem er im Zusammenhang mit seiner Erkrankung ins Koma fiel, sah es so aus, als wenn er die Krankheit nicht überleben würde. Nach einigen Tagen jedoch kam er wieder zu Bewusstsein und war Hals abwärts gelähmt. In den darauf folgenden Monaten, in denen er unfähig zu sprechen und durch seine Lähmung ans Bett gefesselt war, beobachtete er seine Umgebung ganz genau. Er beobachtete wie seine kleine Schwester laufen lernte, und beobachtete den Prozess den sie vom Krabbelstadium bis hin zu den ersten Gehversuchen unternahm. Er lernte wie die Menschen in seiner Umgebung verbal und non- verbal kommunizierten und ließ seine Erkenntnisse darüber in seine spätere Arbeit mit einfließen. Auf Grund seiner enormen Willensstärke und diversen Anstrengungen die er unternahm (hierzu zählte auch eine 1.200 Meilen lange Kanufahrt trotz noch bestehender Lähmungen) gelang es Milton H. Erickson wieder ohne Unterarm Gehstützen zu laufen. Nur ein leichtes Hinken auf der rechten Seite blieb bestehen. Auf der Universität in Wisconsin kam Milton im zweiten Jahr in Kontakt mit Hypnose. Er war sofort fasziniert von den Möglichkeiten der Hypnose und erarbeitete unterschiedliche Techniken und erforschte die Einflussmöglichkeiten von Menschen, und besann sich auf die Erfahrungen die er während seiner Lähmung gemacht hatte.

Aus seiner ersten Ehe 1925 gingen drei Kinder hervor.

1928 schloss er sein Psychologie Studium mit Master of Arts ab und einem Doktor der Medizin.

1930 – 1934 arbeitete er in den verschiedensten Positionen, bis hin zum leitenden Psychiater des Worcester State Hospitals in Massachusetts. Dort erforschte er weiter an den Einsatzmöglichkeiten der Hypnose.

1935 lernte Milton nach seiner Scheidung, seine spätere Frau Betty kennen, die er 1936 heiratete und mit ihr fünf Kinder zeugte.

1939 erhielt er die Approbation als Facharzt für Psychiatrie.

1934 bis 1948 hatte er eine ordentliche Professur für Psychiatrie an der medizinischen Fakultät der Wayne State Universität in Detroit, Michigan.

1947 bekam Milton einen anaphylaktischen Schock nach einer Tetanus Impfung und überlebt nur knapp. In dessen Folge bekam er eine schwere Allergie gegen Pollen, die ihn zum Umzug in das mildere Klima von Phoenix (Arizona) zwang, wo er eine private Praxis eröffnete. Es traten weitere Allergien gegen Hausstaub und verschiedene Lebensmittel auf. Er betrieb deshalb seine Praxis direkt von Zuhause aus.

1953 erkrankte Milton erneut an Kinderlähmung in Verbindung mit einer Muskeldystrophie. Er ging nach Maryland und arbeitete, soweit es sein Zustand zuließ, an seinen schriftstellerischen Tätigkeiten und seinen Vortragsreisen. Während dieser Zeit arbeitete er eng mit Jan Haley, Gregory Bateson, Margaret Mead und John Weakland zusammen.

1957 wurde von Erickson die Amerikanische Gesellschaft für Klinische Hypnose gegründet und er übernahm den Vorsitz dieser Gesellschaft.

1958 gründete er das American Journal of Clinical Hypnosis, das er bis 1968 heraus gab. Nach der zunehmenden Verschlechterung seines Gesundheitszustandes gab er bis 1974 seine Vortrags- und Reisetätigkeit, sowie sein private Praxis auf.

1976 erkrankte er zum dritten Mal an Kinderlähmung, die ihn mit Muskelschwund und starken Schmerzzuständen heimsuchte. Seit dem war er an den Rollstuhl gefesselt und bekam eine halbseitige Gesichtslähmung.

Am 25. März 1980 starb Milton Erickson in seinem Haus in Phoenix.

Leistung

Milton H. Erickson gilt als Begründer der modernen Hypnose (Hypnotherapie)

Dank Erickson kam die Hypnose in der Psychiatrie wieder vermehrt zum Einsatz. Da sie durch die Ablehnung Sigmund Freuds lange Zeit in den Hintergrund gerückt wurde. Milton Ericksons neuer Ansatz zur Individualität jedes einzelnen Patienten, war ein Kontrast zu den bis dahin üblichen standardisierten und autoritären Methoden der Hypnose.

Bedeutung für das NLP

Erickson ist ein wichtiger Lehrer (= Modell) von Bandler und Grinder.

Werke und Schriften

Literatur

Weblinks

Podcast vom SWR2 Leben - Therapien über Milton H. Erickson.

Videos