Virginia Satir

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Virginia Satir

Leben

Virginia Satir wurde am 26.Juni 1916 als Älteste vieler Geschwister auf einer kleinen Farm in Wisconsin geboren. Ihr Vater war ein einfacher, wenig gebildeter Arbeiter, ihre Mutter kam aus vornehmen bürgerlichen Kreisen und legte viel Wert auf Bildung. Aufgrund der unterschiedlichen Hintergründe gab es viel Streit zwischen den Eltern, den sie aber nie vor den Kindern austrugen. Dennoch war das schwierige Verhältnis zwischen den Eltern immer latent spürbar. Der Vater versuchte seine Probleme durch Alkohol in den Griff zu bekommen. Auch aufgrund des schwierigen Elternhauses wollte Virginia Satir schon mit fünf Jahren "Familien-Detektivin" werden.

Nach ihrem College-Abschluss arbeitete Virginia Satir als Lehrerin und machte nebenbei eine Ausbildung zur Sozialarbeiterin. Während dessen absolvierte sie auch eine psychoanalytische Ausbildung.

Im Anschluss an diese Ausbildungen eröffnete sie eine private Praxis, in der sie zuerst nur mittellose Patienten behandelte, da sie als Nicht-Medizinerin keinen Zugang zu anderen, zahlenden Patienten bekam.

1955 bis 1958 erhielt Virginia Satir einen Lehrauftrag über Familiendynamik im Illinois State Psychiatric Center in Chicago. Nebenbei leitete sie zwei private Therapiepraxen, engagierte sich in einem Schulzentrum und arbeitete als freie Beraterin einer Firma.

1959 gründet Virginia Satir zusammen mit Don D. Jackson und Jules Riskin das Mental Research Institut (MRI) in Palo Alto. Sie begann in verschiedenen Bundesstaaten Vorträge und Therapie-Demonstrationen zu halten.

1966 stieg sie aus dem MRI aus, widmete sich voll und ganz ihrer Lehrtätigkeit und dem Ausbau ihres "Conjoint Family Therapy"-Ansatzes

1972 lernte sie den damals 22jährigen Richard Bandler kennen. Robert Spitzer, ihr Verleger, hatte den Kontakt hergestellt.

In den 70iger Jahren stand sie nicht nur mit den unterschiedlichsten Therapeuten sondern auch mit verschiedenen Indianerstämmen in enger Verbindung. Hier hatte sie für sich eine Quelle der Spiritualität gefunden.

1977 gründete Virginia Satir das "Avanta Network". In diesem Nonprofit-Unternehmen wollte sie die Menschen zusammenführen, die sie ausgebildet hatte und die ihre Werte teilten. Sie hatte die Vision eines umfassenden Friedens zwischen allen Menschen. Ihr Netzwerk wollte sie nun dazu nutzen die Fähigkeiten und Fertigkeiten derjenigen, die sie ausgebildet hatte, zusammenzuführen, um Organisationen, Schulen, Regierungen usw. darin zu unterstützen eben jenes friedliche Zusammenleben zwischen den Menschen zu ermöglichen.

Im Zentrum der Arbeit des "Avanta Network" steht die Entwicklung und Vermittlung von Verfahren, die zur Erhöhung des Selbstwertgefühls führen, außerdem beschäftigen sich die "Networker" mit der Förderung von Denkmodellen, die das persönliche Wachstum in den Mittelpunkt stellen. Auch arbeiten die Mitglieder an einem Ausbau und an einer Weiterentwicklung zwischenmenschlicher Kommunikationsmuster.

Nachdem im Mai 1988 einer ihrer Lebenswünsche, ihre Arbeit in der Sowjetunion zu demonstrieren, in Erfüllung gegangen war, starb sie am 10. September 1988 in ihrem Haus in Palo Alto an Krebs.

Leistungen

Virginia Satir ist die Begründerin der Familientherapie und der Systemischen Familientherapie.

Diese begann 1952 aus den Einzelsitzungen heraus mit Familien zu experimentieren. Sie war eine der ersten Therapeuten, die die systemischen Zusammenhänge in der Familie und ihre Bedeutung für die Gesundheit aller in diesem System erkannte. Alle sind mit allen verbunden, sagte sie. Viele Probleme entstehen aus diesen Verbindungen.

Mit diesem systemischen Denken hat sie ihre in der ganzen Welt anerkannte Familientherapie entwickelt. In einem ihrer eindrucksvollen Experimente verband sie Familienmitglieder einer Familie mit verschieden langen Seilen. Jeder spürte und erlebte plötzlich, wie alle mit allen verbunden sind und was es bedeutet, wenn einer seine Position verändert. Virginia Satir entwickelte mit ihren Familienrekonstruktionen und den Familienskulpturen Vorformen der heutigen Familienaufstellungen.


Bedeutung für das NLP

Nachdem sich 1972 die 56 jährige Virgina Satir und der 22jährige Richard Bandler kennenlernten, begann Bandler ihre Arbeiten zu studieren und entwickelte schliesslich zusammen mit John Grinder eigene Modelle, in denen neben verbalen und nonverbalen Verhaltensmustern auch richtungsweisende Ideen Satirs über Therapie und Kommunikation ihren Niederschlag fanden.

Werke und Schriften

Zitate

5 Freedoms

The freedom to see and hear what is here, instead of what should be, was, or will be.

The freedom to say what you feel and think, instead of what you should.

The freedom to feel what you feel, instead of what you ought.

The freedom to ask for what you want, instead of always waiting for permission.

The freedom to take risks in your own behalf, instead of choosing to be only "secure" and not rocking the boat.


I AM ME

In all the world there is no-one else exactly like me.

Everything that comes out of me is authentically mine because I alone chose it.

I own everything about me; my body, my feelings, my mouth, my voice, all my actions, whether they be to others or to myself - I own all my triumphs and successes, all my failures and mistakes, because I own all of me.

I can become intimately acquainted with me. By so doing I can love me and be friendly with me in all my parts. I know there are aspects about myself that puzzle me and other aspects that I do not know, but as long as I am friendly and loving to myself, I can courageously and hopefully look for solutions to the puzzles and for ways to find out more about me.

However I look and sound, whatever I say and do, and whatever I think and feel at a given moment in time is authentically me. If later some parts of how I looked, sounded, thought and felt turn out to be unfitting, I can discard that which is unfitting, keep the rest, and invent something new for that which I discarded. I can see, hear, feel, think, say and do - I have the tools to survive, to be close to others, to be productive, and to make sense and order out of the world of people and things outside of me.

I own me, and therefore I can engineer me - I am me and

I AM OKAY


Ich wünsche mir, dass wir alle so vollständig leben, wie wir können. Die einzige Gelegenheit, zu der ich mich wirklich schrecklich fühle ist, wenn Menschen nicht ein Leben geführt haben, das ein Ausdruck ihrer selbst war. Sie haben mit all diesen "ich sollte" und "ich müsste" und mit Vorwürfen und Beschwichtigungen und dem ganzen Kram gelebt, und ich denke mir: "Wie traurig".


Als ich sehr viel jünger war, als ich es heute bin, sagte mir eine ältere Person, die ich sehr gern mochte: "Verbringe mindestens fünfzehn Minuten am Tag damit, Träume zu weben. Und wenn Du hundert gewebt hast, werden wenigstens zwei davon ein Leben annehmen." Träumt Eure Träume also weiter und kümmert Euch nicht darum, ob es passieren kann oder nicht; webt sie zuerst. Viele haben ihre Träume dadurch getötet, dass sie herausfinden wollten, ob sie sie verwirklichen könnten oder nicht, bevor sie sie geträumt hatten. Wenn Ihr also erstklassige Träumer seid, träumt sie aus - gleich mehrere auf einmal - und seht dann, welche Realität sich einstellt, um sie zu verwirklichen anstatt zu sagen: "O, mein Gott, was kann ich bei dieser Wirklichkeit überhaupt träumen?"


Was immer ein anderer Mensch sagt, kann uns nicht zu dem machen, als was er uns sieht, solange wir selbst dies nicht zulassen.


Bevor ich diese Welt verlasse, ist eines der Dinge, von denen ich mir wünsche, die ganze Welt würde sie wissen, dass menschlicher Kontakt durch die Verbindung von Haut, Augen und Klang der Stimme entsteht. Das sind die Dinge, die uns gelehrt wurden, bevor wir Worte hatten. Die Art, in der unsere Eltern uns berührten, wie sie uns anschauten, wie ihre Stimme klang, das alles ist in uns gespeichert.

Weblinks

Video

Kurzes Video mit Virgina Satir