Zirkuläres Fragen

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[Zirkuläres Fragen]

Inhaltsverzeichnis

Zirkuläres Fragen

Zirkuläres Fragen ist ein wichtiges Element der Systemischen Therapie. Durch zirkuläres Fragen können Zusammenhänge von mindestens drei Personen oder Personengruppen untersucht werden.


Beispiel für eine zirkuläre Frage:

„Was glaubst du Hans, was fühlt Anna, wenn sie euer Kind Lena weinen sieht?“


Technk:

Diese Fragetechnik unterscheidet sich vom kausalen/linearen Ursache-Wirkungs-Modell dadurch, dass die Gefühle und Reaktionen, die eine Person A (Anna)in Folge des Verhaltens von B (Lena)entwickelt, nicht direkt von Person A (Anna) zu erfragen, sondern von einer dritten Person (Hans). Dies ist ein Verhalten, das nie direkt ist, sondern eine Aussenperspektive erfragt.

Dabei werden verschiedene Fragentypen unterschieden, beispielsweise: Fragen zur Problemdefinition, Fragen nach problematischen Verhaltensmustern, Fragen nach Ausnahmen, oder auch hypothetische Fragen wie Zukunfts- oder Lösungsfragen.

Mit zirkulären Fragen lassen sich auch abwesende Personen miteinbeziehen. Beispiel: „Angenommen, Ihr Mann wäre jetzt hier, was würde er sagen, wenn er die Beziehung zwischen ihnen und Ihrer Tochter sieht?“


Nutzen:

Durch diese Fragetechnik gibt der Fragende dem Befragten die Möglichkeit, innerhalb des Systems verschiedene Perspektiven einzunehmen, so dass er sich in diese Person hineinversetzen kann. Damit verhilft er ihm zu Einblick in die Sichtweisen und Beweggründe Dritter, beispielsweise Partner, Kollegen, Vorgesetzte.

Zirkuläre Prozesse in Beziehungssystemen können so aufgedeckt werden. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse erlauben eine neue Bewertung, Haltung und Handlungsmöglichkeiten. Dadurch können festgefahrene Denk- und Handlungsmuster durchbrochen und Veränderungsprozessen eingeleitet werden.


Literatur

"Zirkuläres Fragen - Systemische Therapie in Fallbeispielen: Ein Lernbuch"
Fritz B. Simon, Christel Rech-Simon Heidelberg: Carl Auer Verlag 2009
ISBN: 978-3-89670-693-5

--Silvia Luginbühl 11:10, 1. Nov. 2009 (UTC)