Ziel

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[Ziel; Outcome; Goal; wünschenswerter Zustand; Ergebnis]

Ein Ziel ist ein zukünftiger, wünschenswerter Zustand. Ziele dienen in den verschiedensten Bereichen (wie Wirtschaft, Sport, etc.) als Motivatoren und oftmals als auch Sinngeber fuer unser Handeln. Haeufig werden Ziele in kurz-, mittel- und langfristig unterteilt, um Erfolge anfassbarer zu machen.

NLP basiert auf basiert auf 4 Grundprinzipien: 1.) der Zielorientierung 2.) der Wahrnehmung 3.) der Flexibilitaet und 4.) der Selbstverantwortung

Dh im NLP sind Ziele grundlegend wichtig, da die Methode sich als zielorientiert versteht. Es geht um Ziele, Zukunft, Ergebnis, Lösung, ... im Gegensatz zu Problemen, Vergangenheit, Ursache, Grund/Begründung, ...

Die Bedeutung von Zielen im NLP ist auch historisch begründet. In den 70er Jahren war Psychotherapie vorwiegend problem- und vergangenheitsorientiert. Der Blick auf Ziele war deshalb neu und befreiend. Da ein zielorientiertes Vorgehen in Therapie und Beratung heute viel selbstverständlicher ist, lohnt sich auch ein Blick auf die Vor- und Nachteile einer Zielorientierung.

"A goal is a dream with a deadline!" Napoleon Hill

Wortherkunft

Nach Pauls Deutschem Wörterbuch leitet sich das Wort vom althochdeutschen/mittelhochdeutschen zil ab und meint ursprünglich einen festgesetzten Punkt, der dazu dient, Richtung und Ende einer Bewegung zu bestimmen (z.B. beim Schießen oder Jagen). Der Begriff wurde später auch im übertragenen Sinne für die Richtung einer Tätigkeit benutzt. Bereits im mittelhochdeutschen entsteht die Begriffsverknüpfung mit einem Zeitpunkt (z.B. Zahlungsziel).

Dem deutschen Wort Ziel stehen mehrere englische Worte gegenüber und es zeigen sich bei der Übersetzung wieder die NLP-typischen Unschärfen bei der Übertragung vom Englischen ins Deutsche (vergl. NLP-Jargon):

Wo im Deutschen Ziel steht, heißt es im Englischen oft Outcome, was eigentlich Ergebnis, Ausgang, Folge heißt. Das Wörterbuch (http://dict.leo.org) nennt für Ziel: ambition, designation, destination, end, goal, intention, object, objective, prompt, purpose, target

Unterscheidungen

In der Praxis lohnen sich folgende Unterscheidungen:

Punkt- und Prozessziele:

  • Punkt- oder Ergebnisziele
    • bezeichnen einen klar definierten Zeit-Punkt, z.B. 31.12.2005, 20.00 Uhr
    • entsprechen dem O im S.C.O.R.E.-Modell
    • sind normalerweise auf der Ebene Kontext und/oder Verhalten, d.h. »ich habe« oder »ich mache«
    • lassen sich sinnvoll in der Vergangenheitsform formulieren: »Ich werde in New York gewesen sein.«, »Ich werde die Prüfung bestanden haben.«
  • Prozessziele
    • bezeichnen einen andauernden Prozess, oft ohne Zeitangabe, manchmal mit Angabe eines Beginns oder Zeit-Raums (»ab Dezember«, »im nächsten Jahr«)
    • entsprechen dem E im S.C.O.R.E.-Modell
    • können auf allen logischen Ebenen sein, bevorzugt auf den höheren logischen Ebenen
    • lassen sich nicht sinnvoll in der Vergangenheitsform formulieren (lassen sich nur sinnvoll in der Gegenwartform formulieren): »Ich werde Englisch gekonnt haben.«, »Ich werde glücklich gewesen sein.«

kurz-, mittel- und langfristig:

Die Begriffe werden gerne verwendet und selten definiert. Von Ralf Stumpf stammt folgende Unterscheidung (Q: Artikel »Zielen üben«):

  • kurzfristig: Lebensalter in Wochen (z.B. 32 Jahre – 32 Wochen, d.h. 7 bis 8 Monate)
  • mittelfristig: Lebensalter in Monaten (z.B. 32 Jahre – 32 Monate, d.h. gut 2,5 Jahre)
  • langfristig: Lebensalter in Jahren (z.B. 32 Jahre – 32 Jahre, also bis zum 64 Lebensjahr).

Zitat: Dieser Maßstab hat mehrerer Vorteile. Erstens messen Sie Ihre Zeitspannen an sich selbst. Und zweitens werden die Zeitspannen im Laufe des Lebens länger und entsprechen damit unserem subjektiven Zeitgefühl. Für ein Kind ist ein Vierteljahr eine Ewigkeit, alte Menschen denken in Dekaden. Und fragen Sie mal eine Zwanzigjährige nach ihrem Wunschbild für den neunzigsten Geburtstag...! Für die ist Vierzig schon unvorstellbar alt. (Q: Artikel »Zielen üben«)


Wohlgeformtheitskriterien des Ziels:

Eine Zielformulierung braucht klare Kriterien (Evidenz), die das Ziel auch erreichbar machen.
Im Modell von NLP sind die Wohlgeformtheitskriterien Bestandteil jeder Zielvereinbarung:

  • 1. Das Ziel liegt im eigenen Einfluss- oder Handlungsbereich (alles Andere sind Wünsche, Erwartungen oder Hoffnungen)
  • 2. Das Ziel ist positiv formuliert. Keine Verneinungen, keine Vergleiche (also nicht: "Ich will endlich weg hier!" sondern "Ich will nach Hause!" und auch nicht: "Ich will mehr haben als mein Nachbar!" sondern "Ich will einen Ferrari fahren und eine Million Euro auf der Bank haben!")
  • 3. Das Ziel beachtet die Ökologie. D.h. es unterstützt Werte oder andere wichtige Ziele, oder verletzt sie zumindest nicht. (Wenn Du einen Ferrari fährst und eine Million auf der Bank hast, wirst du dann noch Deine alten Freunde haben...?)
  • 4. Das Ziel soll SMART sein
Sinnesspezifisch (klar vorstellbar VAK - Kontext)
Messbar (anhand eindeutiger Kriterien ist die Zielerreichung messbar - Evidenz, Wunderfrage)
Attraktiv/Achievable (das Ziel muss erstrebenswert und selbst erreichbar sein)
Realistisch (eben realistisch)
Terminiert (ein klarer Termin)

Im Ist Zustand formuliert sein (ich bin, ich habe)

Beispiel: Am 15.11.2009 besitze ich eine Porsche 911 (als Zweitwagen) und habe eine Million Euro auf der Bank.


Häufig ist allerdings ein Ziel, das strikt nach den Kriterien der Wohlgeformtheit formuliert ist, wenig bewegend und attraktiv, da es in seiner Formulierung sehr lang wird. Da kann es besser sein, all die Anforderungen an die Wohlgeformtheit zunächst zu vergessen, um sie dann sozusagen hintenherum über die Evidenz (Offenkundigkeit) wieder einzuführen.
Das hat im Coaching verschiedene große Vorteile:

  1. Das Ziel wird so formuliert, wie es den Coachee bewegt, z.B. "JA!!!" statt "Ich werde bis zum 23.02.2007 ein positives Lebensgefühl erlangen in dem ich mindestens 3 mal am Tag konkrete Zukunftsabsichten mit Spaß formuliere und ..."
  2. Im Rahmen der Evidenz wird die Wohlgeformtheit nachgeholt ("Woran wirst du erkennen (oder andere), dass du dein Ziel erreicht hast?"). Hier werden oft neue Verhaltensweisen, Glaubenssätze, Fähigkeiten... genannt. Werden diese mit einem Termin versehen, ist es schon "wohlgeformt".
  3. Aus den für die Evidenz genannten neuen Verhaltensweisen, Glaubenssätze, Fähigkeiten... ergibt sich auch schon die Coachingstrategie!!! Das Coaching muss nur entlang der genannten Punkte aufgebaut werden!!!

Für den Coachee ist vorallem sein "Zielmantra" wichtig. Die Wohlgeformtheit braucht eher der Coach, um beispielsweise zu wissen, wie er den Prozess unterstützen kann und wann das Ziel erreicht ist. Ebenfalls hilft sie dem Coachee, Klarheit in sein Vorhaben zu bringen.

Hinweise

Das Wort "Versuchen"
Wenn Sie sich ein Ziel setzten, sagen Sie nicht: »Ich will’s versuchen.« Wer versucht, vermeidet Verantwortung, schwächt sich selbst – und ist fürs Scheitern gerade prädestiniert. Für die Tat gibt es keinen Ersatz. Sie tun es, oder Sie lassen es! Sagen Sie gerade heraus, für welches von beidem Sie sich entscheiden.
Und noch etwas: versuchen Sie mal ihre Tastatur zu berühren - versuchen - nicht tun! Versuchen beinhaltet, dass Sie es nicht tun werden! Denn sonst würden Sie es ja tun - und eben nicht versuchen...

Unterscheide Wünsche und Ziele. An Zielen kann man scheitern, an Wünschen nicht! "Ich möchte/würde gern..." ist kein Ziel!

Mach das Ziel groß - so groß, dass es dir ein bisschen Angst macht!

Ziele sind eine wunderbare Methode sich die Gegenwart zu verderben. Ziele liegen in der Zukunft und wir Leben in der Gegenwart. Daher ist es wichtig darauf zu achten, was ein Ziel mit der Gegenwart macht. Sie sollten weder die Gegenwart verderben noch sollte man die Gegenwart aus den Augen verlieren, indem man nur noch in der Zukunft lebt. Um so sinnvoller erscheint es, Ziele in kurz-, mittel- und langfristig zu unterteilen.

Siehe auch Strategien zu Zielerreichung

Das Drei-Minuten-Seminar

Wenn NLP je in einem 3-Minuten-Seminar vorgestellt werden müßte, ginge dies ungefähr folgendermaßen.
Der Vortragende käme hereinspaziert und würde sagen:

„Meine sehr geehrten Damen und Herren, um im Leben erfolgreich zu sein, brauchen Sie sich nur drei Dinge zu merken:
1. Machen Sie sich klar, was Sie wollen; behalten Sie in jeder Situation eine klare Vorstellung von ihrem Ziel.
2. Seien Sie wachsam und halten Sie Ihre Sinne offen, so dass Sie wahrnehmen, was Sie bekommen.
3. Haben Sie die Flexibilität, das, was Sie tun, so lange zu verändern, bis Sie das bekommen, was Sie wollen. "

Dann würde er an die Tafel schreiben: Ziel - Sinnesschärfe - Flexibilität

Und er würde den Raum verlassen. Ende des Seminars!

aus: Neurolinguistisches Programmieren; von Seymour, O'Connor

Zitate

"Das einzige, was zwischen dir und deinem Erfolg steht, ist die Geschichte, die du dir immer wieder erzählst!" -Anthony Robbins

"Ob es schwer ist oder leicht, ist nicht die Frage - die Frage ist, ob du dein Ziel erreichen wirst!" -Harald Wessbecher

"Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer." -Seneca

"Sie können ein Vermögen machen
oder Entschuldigungen erfinden
- aber nicht beides zur gleichen Zeit!" -M. de la Rosa

"Ich gehe langsam, aber ich gehe nie zurück!" -Abraham Lincoln

"Setze Deine Ziele groß genug und die Umstände werden sich nach Deinen Zielen richten!" -Mahatma Gandhi

"Ich gebe euch ein Mantra: Handle oder stirb!" -Mahatma Gandhi

„Wenn du einen Traum hast, dann musst du für ihn einstehen,
wenn andere das nicht können, dann sagen sie dir, du kannst es auch nicht!
Wenn du was willst, dann nimm es dir - Punkt!“
-aus dem Film „Das Streben nach Glück“

„Das Leben ist ganz einfach! Du triffst Entscheidungen und schaust nicht zurück!“ -aus dem Film „Tokyo Drift“

»Wer seine Ziele erreicht, hat sie sich zu niedig gesteckt.«  -Herbert von Karajan

Geschichten

Nachdem Luke sein Raumschiff versehentlich in den Sümpfen Dagobah's (dem Heimatplaneten Yoda's) versenkte, traf er auf Yoda, den großen Yedimeister, um bei ihm seine seine Yedi-Ausbildung zu beginnen. Nach ersten Übungen, Steine mit Gedankenkraft zu bewegen, forderte Yoda ihn auf, sein Raumschiff mit der Kraft seiner Gedanken aus dem Sumpf zu heben... Luke sagte, dass ihm dies unmöglich sein werde!

Yoda: "Unmöglich ist immer alles für dich. Meine Worte, hörst du sie nicht?"
Luke: "Meister, Steine in Bewegung zu versetzen ist eins, aber das hier, das ist etwas völlig Anderes."
Yoda: "Nein! Nichts Anderes! In deiner Vorstellung nur! Vergessen musst du das, was früher du gelernt."
Luke: "Also gut, ich werd's versuchen."
Yoda: "Nein, nicht versuchen. Tu es, oder tu es nicht. Es gibt kein Versuchen."

Luke versuchte es - aber er vermochte nicht, sein Schiff aus dem Sumpf zu bewegen.

Luke: "Ich schaffe es nicht. Es ist einfach zu groß."
Yoda: "Größe bedeutet nichts. Sieh mich an: nach meiner Größe beurteilst du mich, tust du das? ... aber das solltest du nicht... denn die Macht ist mein Verbündeter. Und ein mächtiger Verbündeter ist sie. Das Leben erschafft sie... bringt sie zur Entfaltung. Ihre Energie umgibt uns... verbindet uns mit allem. Erleuchtete Wesen sind wir, nicht diese rohe Materie. Du musst sie fühlen, die Macht, die dich umgibt. Hier, zwischen dir, mir, dem Baum, dem Felsen dort, allgegenwärtig! Ja, selbst zwischen dem Sumpf und dem Schiff."
Luke: "Du willst das Unmögliche."

Yoda senkte den Kopf, dann machte er eine langsame Handbewegung und das Schiff schwebte sich aus dem Sumpf.

Luke: "Das glaube ich einfach nicht!"
Yoda: "Darum - darum versagst du."

aus: Star Wars: Episode V – Das Imperium schlägt zurück


Eines Tages kam ein junger Schüler zu seinem Meister, der für seine Weisheit bekannt war, und fragte: » Was ist das Geheimnis für Erfolg im Leben?« Der Meister antwortete: »Komm morgen früh zum Fluss.« So geschah es. Am nächsten Morgen standen sie am Ufer und der Meister sagte: »Jetzt gehen wir in den Fluss.« Der Schüler folgte seinem Meister bereitwillig. Als beide bis zum Hals im Wasser standen, packte der Meister den jungen Schüler ganz plötzlich und drückte dessen Kopf unter Wasser. Der arme Kerl wehrte sich verzweifelt, aber der Meister ließ ihn nicht los -lange, sehr lange nicht. Als er endlich seinen Griff lockerte, prustete und hechelte der junge Schüler völlig außer sich. Der Meister fragte: »Als du dort unten im Wasser warst, was wolltest du am meisten?« »Luft natürlich!«, rief der junge Schüler. »Siehst du«, sagte der Meister, »das ist das Geheimnis des Erfolgs. Wenn du Erfolg so sehr willst, wie du unter Wasser Luft wolltest, dann wirst du auch Erfolg haben.«

aus "Ente oder Adler" von Ardeschyr Hagmaier


Ich möchte Ihnen nun die Lebensgeschichte eines Mannes erzählen, der

  • mit 31 eine geschäftliche Pleite erlebte,
  • mit 32 einen Wahlkampf verlor,
  • mit 34 erneut eine Pleite erlebte,
  • mit 35 den Tod seiner Geliebten verwinden mußte,
  • mit 36 einen Nervenzusammenbruch hatte,
  • mit 38 eine Wahl verlor,
  • mit 43 im Kongreß unterlag,
  • mit 46 im Kongreß unterlag,
  • mit 48 im Kongreß unterlag,
  • mit 55 im Kampf um einen Senatorenplatz unterlag,
  • mit 56 sein Ziel, Vizepräsident zu werden, nicht erreichte,
  • mit 58 im Kampf um einen Senatorensitz unterlag,
  • mit 60 zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wurde.

Der Mann heißt Abraham Lincoln. Hätte er je Präsident werden können, wenn er seine Wahlniederlagen als Mißerfolge angesehen hätte?"

Anthony Robbins; Das Power Prinzip

Arnold Schwarzenegger erzählt von sich, dass er im Alter von 14 Jahren in einem Grazer Kino saß und dort einen Herkulesfilm sah. Herkules wurde von Reg Park dargestellt, einem der besten Bodybuilder der damaligen Zeit. In Schwarzenegger entstand dann der Traum, Bodybuilder zu werden, nicht irgendeiner, sondern der beste, und danach Filmschau-spieler. Wir alle wissen, was aus diesem Traum geworden ist. Biographie Arnold Schwarzenegger

Siehe auch

Ziel/Strategie

Weblinks

Geschichte von jemandem, der sich mit 15 Jahren 127 erstaunliche Ziele setzte