Peergroup

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[Übungsgruppe]

Der Begriff Peergroup beschreibt eine Übungsgruppe. In Bezug auf NLP sind Peergroups also NLP Übungsgruppen. Als fester Bestandteil vieler NLP-Ausbildung haben sich die NLP-Peergroups inzwischen etabliert. Die Teilnehmer treffen sich zwischen den Ausbildungsblöcken privat bei einem der Teilnehmer und üben, um das Gelernte zu vertiefen und anzuwenden. Ganz ohne weitere finanzielle Aufwendungen wird so die aktive Übungszeit erhöht.

Weitere Hinweise

NLP-Peergroup-Treffen sollten in regelmäßigen und gut verdaubaren Abständen stattfinden. Ein zu ehrgeiziges Maß an Häufigkeit wird oft mit der Zeit als belastend empfunden. Lieber einmal im Monat oder alle 14-Tage in der NLP-Peergroup zusammenkommen und dann aber richtig. Ein Peergroup Portal findest Du unter: www.pgp.nlpedia.de

Peergroup-Treffen sind zum Üben da! Damit das Peergroup-Treffen nicht in einer anregenden Unterhaltung oder Diskussion versandet, ist es wichtig, sich im Vorfeld Gedanken über das Thema und die Gestaltung des Abends oder Nachmittags zu machen. Dies kann reihum von den Beteiligten erfolgen. Jeder sollte Themen- und Übungsvorschläge einbringen.

Aufgaben- und Rollenverteilung von A, B, C in Peergroups

Eine NLP-Peergroup besteht in der Regel mindestens aus drei Personen, die jeweils unterschiedliche Rollen erhalten. Die Rollen A, B, C beinhalten unterschiedliche Aufgaben und damit unterschiedliche Lernerfahrungen. In der anschließenden Feedback-Runde kann jeder von der Perspektive des anderen profitieren. Die Kleingruppe hat die Aufgabe, die Einzelnen sowie die Gruppe als Ganzes mit allen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten in einem Ressource-Zustand zu halten bzw. zu bringen. Auch die Zeiteinteilung und –haltung liegt in der Verantwortung der Kleingruppe.

A (Entdeckender, Findender)
B (Begleiter)
C (Schutzengel, Beobachter)

A: Finder von Ressourcen, Klient
A lernt die Übung assoziiert, indem er die Chance nutzt, ein eigenes Thema zu bearbeiten. In seiner Verantwortung liegt es u.a. auch, ein „bestes Problem“ zu wählen, dass der Konstellation und dem Kontext angemessen, also nicht zu umfassend, ist.
A ist als Feedback-Geber für B eine große Ressource: Er kann B mitteilen, wie sein Vorgehen bei ihm ankam und wirkte. Er kann ihm auch demonstrieren, was er hätte anders und besser machen können.

B: Begleiter, Berater
B lernt die Übung, indem er sie mit A durchführt und bekommt darauf Feedback von A und C. Seine Aufgabe ist es, nicht nur A zu den erwünschten Ressourcen und Lösungen zu begleiten (leiten), sondern auch sich selbst in einen guten Zustand zu halten. C unterstützt ihn dabei.
B und C vereinbaren ein Signal für Unterbrechungen, um sich zu beraten oder B anderweitig mit Ressourcen zu versorgen.

C: Ressource und Beobachter
C lernt die Übung aus der dissoziierten Position des Beobachters. Es ist meist sehr sinnvoll, A und B auch mit der Körperhaltung zu pacen, um auf optimale Weise den Prozess „miterleben“ zu können.
C ist Ressource für B und damit auch für A. C behält die Abfolge der Übungsschritte im Auge, so dass er B – wenn nötig – die nächsten Schritten sagen kann. Wenn B stecken bleibt, kann C folgende Fragen stellen:

  • „Wo bist du jetzt?“
  • „Was genau brauchst du jetzt?“
  • „Was ist dein Ziel jetzt?“
  • „Wie möchtest du es erreichen?“
  • „Was ist der nächste Schritt dorthin?“

Falls B trotzdem nicht weiterkommt, lässt C den Begleiter aus der Situation dissoziieren und von da aus finden, was als nächstes zu tun ist.
C gibt B sinnesspezifisches Feedback und demonstriert auch konkret mögliche Verbesserungen von einzelnen Interventionen A´s. C achtet auf die Einhaltung des Zeitlimits.

Tipps für die Feedback-Runde

  • Kläre ob Dein Gegenüber bereit ist Feedback zu bekommen.
  • Frage Dich selbst, wie Du gerne Feedback bekommen möchtest und was für Dich hilfreich wäre.
  • Auch beim Feedback ist es essentiell den Rapport untereinander zu halten.
  • Versuche immer die Ich-Form zu verwenden (z.B. „Ich hatte den Eindruck...“, Auf mich wirkt es...“).
  • Trenne sinnesspezifische Wahrnehmungen von Interpretationen.
  • Überprüfe auf jeden Fall die eigenen Interpretationen durch das Feedback des Betroffenen.
  • Besprecht den Prozess, der zusammen ausgewertet wird, aus der Dissoziation (Standort-, Sitzplatzwechsel).

Im Anschluss an die Feedbackrunde solltet Ihr Euch gegenseitig Ressourcen für die ausgewertete Situation geben:
Setzt Ressource-Anker für spezielle Schritte im Prozess
„Redigiert“ den inneren „Film“ über den vorangegangenen Prozess und bezieht die neuen Erkenntnisse aus der Feedbackrunde mit ein

Feedback geben:
Zunächst unkommentierte kurze Statements zum subjektiven Erleben des Einzelnen (z.B. „Wie habe ich das Ganze als A/B/C erlebt?“)
Wie war der Rapport zwischen A und B während des Prozesses? Beschreibe diesen sinnesspezifisch überprüfbar.
Sinnesspezifisch positives Feedback: Was hat B gut gemacht (möglichst konkret)
Weitere sinnvolle Kommentierungen der Intervention (sinnesspezifisch):

  • Was war bereits sehr gut
  • Was hätte mehr sein können
  • Was hätte weniger sein können
  • Was hätte anderes sein können

Mögliche sinnvolle Fragen:

  • B an A: Was hättest du Dir wie anderes gewünscht?
  • Wie hat es, als ich ... gemacht habe, auf Dich gewirkt?
  • C an A: Mit welchem Ziel hast Du ... gemacht?


Möglicher Ablauf:

Standardagenda
Uhrzeit Inhalt
18.45 – 19.00 Uhr Ankommen. Small Talk. Vorstellung, falls neue Teilnehmer dabei sind. Begrüßung
19.00 – 19.15 Uhr Derjenige der sich Gedanken über das Thema und mögliche Übungen des Abends gemacht hat, stellt diese vor. Ihr könnt dann entscheiden, was und wie viel Ihr nun tatsächlich machen wollt. Dabei können Euch folgende Fragen helfen: Was wollen wir heute erreichen? Was sind unsere Ziele? Wie soll der Abend konkret ablaufen? In welcher Reihenfolge wollen wir die Übungen machen?
19.15 – 19.30 Uhr Aufarbeitung und Aktivierung der theoretischen Inhalte des Themas. Hier könntet Ihr die Handouts Eurer Practitioner-Ausbildung oder Übungskärtchen, die ihr euch selber erstellt (oder kauft), zur Hilfe nehmen. Stellt sicher, dass alle in der Gruppe das Konzept bzw. Thema verstanden haben.
19.30 – 20.45 Uhr Nun könnt Ihr Euch in Kleingruppen aufteilen und die Rollenverteilungen festlegen. Nach jeder Übung könnt Ihr die Gruppen und / oder die Rollen tauschen. Vielleicht werdet Ihr es nicht schaffen, dass jeder jede Übung in allen Rollen erlebt. Deshalb ist es wichtig nach jeder Übung eine Feedbackrunde in der Kleingruppe zu machen, so dass jeder von den verschiedenen Erfahrungen profitieren kann.
20.45 – 21.00 Uhr Gemeinsames Feedback und Auswertung des Abends


Beispielagenda für das erste Treffen: Thema Kennenlernen, Organisation und Rapport
Uhrzeit Inhalt
18.45 – 19.30 Uhr Small Talk. Kennenlernen. Austausch über Erfahrungen mit NLP. Festlegung des weiteren Vorgehens:

Wann und wo findet das nächste Treffen statt? In welchen Abständen sollen die Treffen stattfinden?

19.30 – 19.45 Uhr Austausch über Kalibrieren und Rapport. Zum Beispiel kann eine Person Informationen über Rapport geben und die anderen können immer noch etwas, das ihnen wichtig für diese Thema scheint, hinzufügen.

Wer hat welches Vorwissen? Sind wir alle auf einem ähnlichen Wissensstand? Vor den Übungen in Kleingruppen aufteilen, nach jeder Übung die Gruppen durchwechseln, auch jeder sollte nach Möglichkeit mindestens einmal A, B und C sein.

19.45 – 20.00 Uhr Einfaches Spiegeln
20.00 – 20.10 Uhr Überkreuzspiegeln
20.10 – 20.25 Uhr Gedankenlesen (A denkt an angenehme Person -> B kalibrieren; A denkt an unangenehme Person -> B kalibrieren; dann denkt A an die ältere Person -> B rät, welche von beiden es ist; dann denkt A an die größere Person -> B rät, welche von beiden es ist; ...)
20.25 - 20.45 Uhr Kristallkugel-Übung
20.45 - 21.00 Uhr Feedback und Auswertung des Abends. Was war gut? Was könnten wir beim nächsten Mal noch verbessern?




Weblinks

Dieser Artikel basiert auf: NLP-Übungsgruppen suchen und finden von Stephan Landsiedel